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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0306
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RETRACTATIONES (1537)

5. Lenglins Handschrift ist durch einige besondere diakritische Zeichen gekenn-
zeichnet. Vgl. hierzu auch BDS 5, S. 453, Anm. c. Diese besonderen diakritischen
Zeichen lassen sich an den folgenden Beispielen illustrieren:
a) Das Zeichen ' erscheint über den Vokalen a, o, u: verdeüdschete, gefüren, erklä-
rung, wollen; auch bei konsonantischem u, z. B. hierüor.
b) Manchmal hat dieses Zeichen eine leichte Rundung nach links: erklärung,
verbesserüng, wöllen, oder auch nach rechts: Jesü, getrüngen.
c) Außerdem erscheint, vor allem über dem u, als Halbbogen das Zeichen " oder “ :
zü oder zu [fürderen],
Die Bedeutung dieser Zeichen für die Vokalbildung ist unklar. Wenn es sich bei den
genannten Zeichen eindeutig um einen Diphthong (der ebenfalls häufig in Lenglins
Schrift begegnet) oder um einen Restanten eines solchen handelt, werden diese Zei-
chen als solche wiedergegeben; sonst bleiben sie in unserer Edition unberücksichtigt.
6. Am Anfang unseres Dokumentes (Bl. 217a) hat eine andere, spätere Hand zwei
Marginalien hinzugefügt. Sie lauten:
Deütsche Retractatio Buceri de Coena. Er selh hatt verdeütscht, den Bernernb gefallen, vnd
ist H[errn] johann Lenglins seeliger eigne handschrifft [Marg.]6 7.
Memineris bene libelli Buceri Lipsiae A.nno editi, valde depravati, sed copiosi; cui titulus est,
Novissima CONFESSIO Martini Buceri de coena Domini etc. [Marg.]8.
7. Während die lateinischen Retraktationen außerhalb des Ev.-Kommentars auch
separat in Druck erschienen sind9, ist Bucers Übersetzung der »großen« Retraktation
nie gedruckt worden. Ein Auszug dieser Retraktation in deutscher Sprache existiert in
Weimar, Thür. Eandeshauptarchiv, Reg H ioß, Bl. i^jb-ij2b (Ev.-Komm., S. 484 C, Z.
11 v. o. — S. 484D, Z. 2 v. u., S. 485 A, Z. 7 v. o.-S. 485 A,Z. 19 v. o.; S. 485 B, Z. 15
v. u. — S. 486 C, Z. 7 v. o.; S. 490D, Z. 18 v. u. — S. 491 A, Z. 20 v. o.). Dasselbe
Archiv enthält von der gleichen Schreiberhand ebenfalls einen Auszug aus dem Wid-
mungsschreiben B.s an den Bischof von Hereford, Edward Fox; s. ebda, Bl. ijja-ijja.
Der Verfasser dieses Auszugs ist unbekannt. Eine Abhängigkeit von Lenglins Schrift
ist nicht nachweisbar.
8. Bucers Übersetzung seiner Retraktation zu Mt 26,26 haben wir parallel zum
lateinischen Text (Ev.-Kommentar 1536, S. 483—492) abgedruckt.

6. Das Ms hat irrtümlich: Bremern.
7. Marg. von späterer Hand. Johann Lenglin, der auch als Sekretär für B. arbeitete, starb am
13. 1. 1561.
8. Bibl. Nr. 109, Mentt^, Nr. 87, S. 157. Diese Schrift enthält u. a. auch die Retractatio subiecta
praefationi: Enarrationum in Johannem quae dedicata est Bernatibus anno nati Seruatoris 1528.
Folio 219. Im Wolfenbütteler Exemplar D [7b] (HAB, yg 42,8° Helmst).
9. Bibl. Nr. 109, Ment^, Nr. 87, S. 157; Tom. Angl., S. 642-648. 670-681. Vgl. Lang, S. 269,
Anm. 3 und 4.
 
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