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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Stupperich, Robert [Oth.]; Kroon, Marijn de [Oth.]; Rudolph, Hartmut [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0375
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RETRACTATIONES DEUTSCH (1537)

371

erlosen vnd ewig selig machen wille, dagegen sie im glauben vnd vertrawe vnd sich
seines gefallens 310 halten sollen.
311 Heisset vnd ist also das alt Testament oder der alte bund das gnedig annemen, da
got den Abraham vnd seinen samen hat in seinen gotlichen schirm vnd selige regierung
5 angenommen vnd in verheissen, er wolle ir Got sein vnd sie sollen sein volck sein,
dagegen sie in fur iren Gott erkennen vnd ehren sollen. Da von wir lesen Gen. 17.
Disen gnaden bundt hat der herr mit dem gantzen volck Israel erneweret durch den
Mosen an dem berg Sinai, wie wir das lesen Exofdus] 19 vnd 24. Dergleichen | 240 a |
auch hernaher durch den Josua, wie wirs in seiner histori lesen am 17 [=24]. cap.
10 312 Das new testament aber vnd der newe pundt heisset vnd ist das gnaedig annemen,
da got durch das h. Euangeli zu seinem volck vnd kinderen hatt vffgenomen alle volk-
ker, da von die propheten allethalb fil geweissaget haben, besonders aber Esaias am
5 5 [,3];5 9[, 2 9];6i[,i4];64.[= 54,10]; Jeremias 31 [31— 34], stellet disen newen gnaden
pundt furnemlich in dise stuck, verzeihung der sunden vnd vberreiche außgiessung
15 vber alle° erweleten gotes des heiligen geists, durch den sie got alle, vom wenigsten biß
zum grosten, erkennen vnd haben sein gesatz in ire hertzen geschriben.
Dises gnaden bundes sind wol auch die alten heiligen theilhafft gesin 313 , aber nit so
offenbar vndP mit so gewaltigem geist, wie der herr dann nach seiner erhohung den
seinen mitgeteilet hat 314 . Es ist ie 315 allein ein mittler gottes vnd aller heiligen 316 vnd hat
20 nieman ie Got gefallen mogen 317 , dem er nit hette sein sund verzigen vnd im sein gesatz
in sein hertz geschriben 318 . Es ist das blut christi ia die einige erlosung fur alle heili-
gen 319 , die ie waren vnd immer werden. Noch 320 , wie wol auch der alte gnaden bundt
allein durch das blut Christi bestatiget ist, so ist doch das selbige geschehen etwas
verdecket vnd vnder der figur des bluts der ochsen vnd bocken, als wirs lesen Exo[-
25 dus] 24 [6 — 8], Das new testament aber vnd der new bundt der gnaden ist on figur eins
anderen bluts allein durch das | 240 b | blut Christi vnd das selbige ietz offentlich vor
der welt vergossen, vffgericht vnd bestatigt worden. Dann so bald nach dem tod vnd
vfferstentnuß vnsers herren Jesu Christi hat der hymlisch'i vatter lossen predigen das
Euangelium allen creaturen 321 vnd seine erweleten von allen volckeren zu christo,
o) gestr.: aus.
p) add. ü. d. Z. und gestr.: nit.
q) gestr.: wat.
310. Nach seinem Gefallen. Grimm 4,1,1, Sp. 2102.
311. Was das alte testament. [Marg.].
312. Was das newe testament. [Marg.].
313. Gewesen.
314. Vgl. Apg 2,2.
315. Immer, jedenfalls.
316. Vgl. 1 Tim 2,5.
317. Können.
318. Vgl. Ro 2,15.
3 X 9- Vgl. Eph 1,7; Kol 1,14 und 1 Tim 2,4ff.
320. Dennoch, aber; Grimm 7, Sp. 871 f.
321. Vgl. Mk 16,15; Kol 1,23.
 
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