649 St. Alban
Bauinschrift
um 805
Nach Gamans und Reuter war diese Inschrift außen am Chore in einen Stein eingehauen.
Papebroch sagt, daß die Inschrift unter den Trümmern von St. Alban gefunden wurde.
Antistes humilis Riculf harte condidit aulam,
Martyris Alharti nomine namque sacram.
Hane quoque fulgenti iussit vestire metallo
Cum titulis aram cumque decore sacro.
Perpetuam huius mercedem, Christe, laboris
Albani precibus cui, rogo, redde pie.
©er bemütige (Erjbifdjof Siidjiilf gründete biefe Äirdje,
bie auf ben tarnen beö SHartprerö Sllban geweiht ifi.
(Er lief heu Slltar mit febimmernbem Metall beleihen.
$lit Snfcbriften uub mit heiliger Bier.
füerlcibe ihm, o (E^rißuö,
auf bie Fürbitte beö Ijl. Sllbanub
(Ewigen Eobii für feine Stuben, icb bitte barum.
Die Überlieferung der Inschrift stammt schon aus einer Zeit, wo die karolingischen Chor-
partieen von St. Alban verschwunden waren und an ihrer Stelle sich der spätgotische Chor er-
hob. Vielleicht war aber auch der ältere Inschriftstein in den Neubau übernommen worden.
Martyris Albani renovavit culmina Richolf
Antistes humilis Christi devotus honore,
Exornans aram preciosis atque metallis.
©ie Strebe (wörtlich baö ©ad?) beö SJtartnrerö Sllban
erneuerte Sdicbulf.
Sin bemütiger (Erjbifcbof, auf bie <Ebre Sbrifli bebaebt.
(Er fcljmüdte ben 2(ltav mit toübarem Metall.
Ob diese drei Zeilen einer Inschrift angehörten, ist zweifelhaft. Der Würzburger Kodex und
Gamans scheinen sie als Inschrift wiederzugeben. Serarius und Latomus berichten sie aus einer
Vita metrica S. Albani.
M. G. H. Poet. lat. aevi carolini I S. 431. — Hebelin v. Heymbach, Codex Wirceburg. f. 136, 148. - Fragmenta Gamans f. 109, V.
f. 17, 18. - Collectanea Engels f. 23. - Acta Sanctorum 21. Juni. - Severus, Mog. eccl. hod. S. 34. - Latomus bei Mencken III
S. 455. - Serarius S. 106, 615. - Joannis II S. 30, 719, 720. - Reuter, Albansgulden (Mainz 1790) S. 51. - Boehmer=Will, Re-
gesten I S. 47. — Jaffe, Mon. Mog. S. 715. — Kraus II S. 95 Nr. 215. — Neeb in: M. Z. III (1908) S. 75. — A
650 St. Alban
Wandmalerei
karolingisch?
Die Bruchstücke wurden 1908 im südlichen Seitenschiff von St. Alban gefunden. Sie kamen
in das Altertumsmuseum. (Ob sie dort noch vorhanden sind, vermag ich nicht anzugeben, ich
habe sie nie sehen können). Erhalten war noch der Rest eines Adlerkopfes und einige Buch-
staben, die über 10 cm hoch gewesen sind. Das Bruchstück mit dem Adlerkopf weist eine
leichte Krümmung auf, es könnte also die Dekoration einer Apsiskuppel gebildet haben. Ein
Sinn läßt sich aus den Bruchstücken nicht mehr entnehmen.
Der Adlerkopf wurde schon als mögliches Attribut des hei-
ligen Johannes Ev. bezeichnet.
AV S RE
Vielleicht stammen die Reste noch aus karolingischer Zeit.
Neeb in: M. Z. IV (1916) 5. 49. — A
651 Unbekannte Kirche
Weihwasserbecken
9.—10. Jahrhundert
jetzt im Altertumsmuseum
Rundes Becken aus gelblichem Marmor. Äußerer Dm. 61, H. 29, äußerer Umfang in Höhe der
Schriftfläche 193 cm. Die Inschrift — Kapitale karolingischer Art, Schrift, 4,5 cm — läuft
oben um den äußeren Rand. Durch das stellenweise Ausbrechen des Randes ist die Inschrift
nur zum Teil erhalten geblieben. Das Becken ist aber wieder zur vollständigen Form ergänzt
(vgl. die Abbildung), wobei vielleicht auch Buchstaben verlorengingen oder überschmiert wur-
den. Im Innern des Beckens sind Brandspuren erkennbar.
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Bauinschrift
um 805
Nach Gamans und Reuter war diese Inschrift außen am Chore in einen Stein eingehauen.
Papebroch sagt, daß die Inschrift unter den Trümmern von St. Alban gefunden wurde.
Antistes humilis Riculf harte condidit aulam,
Martyris Alharti nomine namque sacram.
Hane quoque fulgenti iussit vestire metallo
Cum titulis aram cumque decore sacro.
Perpetuam huius mercedem, Christe, laboris
Albani precibus cui, rogo, redde pie.
©er bemütige (Erjbifdjof Siidjiilf gründete biefe Äirdje,
bie auf ben tarnen beö SHartprerö Sllban geweiht ifi.
(Er lief heu Slltar mit febimmernbem Metall beleihen.
$lit Snfcbriften uub mit heiliger Bier.
füerlcibe ihm, o (E^rißuö,
auf bie Fürbitte beö Ijl. Sllbanub
(Ewigen Eobii für feine Stuben, icb bitte barum.
Die Überlieferung der Inschrift stammt schon aus einer Zeit, wo die karolingischen Chor-
partieen von St. Alban verschwunden waren und an ihrer Stelle sich der spätgotische Chor er-
hob. Vielleicht war aber auch der ältere Inschriftstein in den Neubau übernommen worden.
Martyris Albani renovavit culmina Richolf
Antistes humilis Christi devotus honore,
Exornans aram preciosis atque metallis.
©ie Strebe (wörtlich baö ©ad?) beö SJtartnrerö Sllban
erneuerte Sdicbulf.
Sin bemütiger (Erjbifcbof, auf bie <Ebre Sbrifli bebaebt.
(Er fcljmüdte ben 2(ltav mit toübarem Metall.
Ob diese drei Zeilen einer Inschrift angehörten, ist zweifelhaft. Der Würzburger Kodex und
Gamans scheinen sie als Inschrift wiederzugeben. Serarius und Latomus berichten sie aus einer
Vita metrica S. Albani.
M. G. H. Poet. lat. aevi carolini I S. 431. — Hebelin v. Heymbach, Codex Wirceburg. f. 136, 148. - Fragmenta Gamans f. 109, V.
f. 17, 18. - Collectanea Engels f. 23. - Acta Sanctorum 21. Juni. - Severus, Mog. eccl. hod. S. 34. - Latomus bei Mencken III
S. 455. - Serarius S. 106, 615. - Joannis II S. 30, 719, 720. - Reuter, Albansgulden (Mainz 1790) S. 51. - Boehmer=Will, Re-
gesten I S. 47. — Jaffe, Mon. Mog. S. 715. — Kraus II S. 95 Nr. 215. — Neeb in: M. Z. III (1908) S. 75. — A
650 St. Alban
Wandmalerei
karolingisch?
Die Bruchstücke wurden 1908 im südlichen Seitenschiff von St. Alban gefunden. Sie kamen
in das Altertumsmuseum. (Ob sie dort noch vorhanden sind, vermag ich nicht anzugeben, ich
habe sie nie sehen können). Erhalten war noch der Rest eines Adlerkopfes und einige Buch-
staben, die über 10 cm hoch gewesen sind. Das Bruchstück mit dem Adlerkopf weist eine
leichte Krümmung auf, es könnte also die Dekoration einer Apsiskuppel gebildet haben. Ein
Sinn läßt sich aus den Bruchstücken nicht mehr entnehmen.
Der Adlerkopf wurde schon als mögliches Attribut des hei-
ligen Johannes Ev. bezeichnet.
AV S RE
Vielleicht stammen die Reste noch aus karolingischer Zeit.
Neeb in: M. Z. IV (1916) 5. 49. — A
651 Unbekannte Kirche
Weihwasserbecken
9.—10. Jahrhundert
jetzt im Altertumsmuseum
Rundes Becken aus gelblichem Marmor. Äußerer Dm. 61, H. 29, äußerer Umfang in Höhe der
Schriftfläche 193 cm. Die Inschrift — Kapitale karolingischer Art, Schrift, 4,5 cm — läuft
oben um den äußeren Rand. Durch das stellenweise Ausbrechen des Randes ist die Inschrift
nur zum Teil erhalten geblieben. Das Becken ist aber wieder zur vollständigen Form ergänzt
(vgl. die Abbildung), wobei vielleicht auch Buchstaben verlorengingen oder überschmiert wur-
den. Im Innern des Beckens sind Brandspuren erkennbar.
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