806 St. Emmeran
Sakristeischlußstein
Ende 14. Jahrhundert
An dem später eingesetzten Sakristeigewölbe befand sich ein Schlußstein mit einem Voll-
wappen. Auf dem nach oben abgeschrägten Rand
f toijanncs ♦ gulbcnbotf ♦ plbeanu’ ♦ sei ♦ Cfynftofon J
Das Wappen zeigt einen Schrägrechtsbalken darüber und darunter je drei Blätter, der Helm
trägt Flügel und das redende Bild des (goldenen) Bocks. Der Schlußstein ist bei dem Brand der
Kirche am 27. Februar 1945 durch die Hitze der brennenden Sakristeimöbel zerplatzt, her-
untergefallen und dadurch ganz zerstört worden.
Johann Guldenbock wird 1380 und
1390 als Pfarrer von St. Christoph
genannt1. Damit wäre das Gewölbe
datiert, das nachträglich in den quer-
hausartigen Anbau des Chorvorjoches
eingebaut wurde. Damit sind wohl
auch die nach dem Krieg neuentdeck-
ten Wandmalereien datiert, die wahr-
scheinlich ebenfalls von Guldenbock
gestiftet wurden.
Eigenartig bleibt es, daß ein Pfarrer
von St. Christoph Stiftungen in der
St. Emmerans-Kirche macht.
Von den bis auf drei abgestürzten
Schlußsteinen der Kirche, ebenfalls aus
der ersten Hälfte des 14. Jahrhun-
derts, sind zwei mit Inschriften zu
nennen:
Mitte des nördlichen Seitenschiffs-
Darstellung der heiligen Barbara in
Halbfigur, darunter auf einem Spruch-
band: oa in ornamental eckiger
Form, vielleich die drei A des Namens
Barbara. —
Am Westende des nördlichen Seitenschiffs ein Engel
in Halbfigur mit Spruchband:
♦ aoe ♦ marfa ♦
Kdm. Kirchen S. 101, 107, 108.
1 Bockenheimer S. 41/42. —
807 St. Emmeran
Zwei Grabsteinbruchstücke
14. Jahrhundert
Nach dem Brand vom 27. Februar 1945 fanden sich in St. Emmeran zwei Bruchstücke von
einem oder zwei Grabsteinen, deren voller Text nicht mehr wiederhergestellt werden kann.
Da sie aber zu den nicht gerade häufigen Zeugnissen der kräftigen Unziale des 14. Jahrhunderts
gehören, seien sie kurz erwähnt. Das eine Stück lag im Schutt des Chores und gehört dem Text
nach zum oberen Rand (Roter Sandstein 40 : 27 cm. Dicke 14 cm. Sehr. 7,5 cm). — Das andere
Stück war die Ecke eines Grabsteines und ist als Boden eines Wandschranks im Obergeschoß
der Sakristei verwandt (ders. Stein. 55 : 40 cm. Dicke 19 cm. Sehr. 7,5 cm). In beiden Fällen
steht die Schrift zwischen zwei parallelen, 11 und 12 cm voneinander entfernten Linien.
♦ ♦ ♦ RHO ♦ D.I • Flfl ♦ / 6HI • P
Anno Domini ... .feria tertia post.
424
Sakristeischlußstein
Ende 14. Jahrhundert
An dem später eingesetzten Sakristeigewölbe befand sich ein Schlußstein mit einem Voll-
wappen. Auf dem nach oben abgeschrägten Rand
f toijanncs ♦ gulbcnbotf ♦ plbeanu’ ♦ sei ♦ Cfynftofon J
Das Wappen zeigt einen Schrägrechtsbalken darüber und darunter je drei Blätter, der Helm
trägt Flügel und das redende Bild des (goldenen) Bocks. Der Schlußstein ist bei dem Brand der
Kirche am 27. Februar 1945 durch die Hitze der brennenden Sakristeimöbel zerplatzt, her-
untergefallen und dadurch ganz zerstört worden.
Johann Guldenbock wird 1380 und
1390 als Pfarrer von St. Christoph
genannt1. Damit wäre das Gewölbe
datiert, das nachträglich in den quer-
hausartigen Anbau des Chorvorjoches
eingebaut wurde. Damit sind wohl
auch die nach dem Krieg neuentdeck-
ten Wandmalereien datiert, die wahr-
scheinlich ebenfalls von Guldenbock
gestiftet wurden.
Eigenartig bleibt es, daß ein Pfarrer
von St. Christoph Stiftungen in der
St. Emmerans-Kirche macht.
Von den bis auf drei abgestürzten
Schlußsteinen der Kirche, ebenfalls aus
der ersten Hälfte des 14. Jahrhun-
derts, sind zwei mit Inschriften zu
nennen:
Mitte des nördlichen Seitenschiffs-
Darstellung der heiligen Barbara in
Halbfigur, darunter auf einem Spruch-
band: oa in ornamental eckiger
Form, vielleich die drei A des Namens
Barbara. —
Am Westende des nördlichen Seitenschiffs ein Engel
in Halbfigur mit Spruchband:
♦ aoe ♦ marfa ♦
Kdm. Kirchen S. 101, 107, 108.
1 Bockenheimer S. 41/42. —
807 St. Emmeran
Zwei Grabsteinbruchstücke
14. Jahrhundert
Nach dem Brand vom 27. Februar 1945 fanden sich in St. Emmeran zwei Bruchstücke von
einem oder zwei Grabsteinen, deren voller Text nicht mehr wiederhergestellt werden kann.
Da sie aber zu den nicht gerade häufigen Zeugnissen der kräftigen Unziale des 14. Jahrhunderts
gehören, seien sie kurz erwähnt. Das eine Stück lag im Schutt des Chores und gehört dem Text
nach zum oberen Rand (Roter Sandstein 40 : 27 cm. Dicke 14 cm. Sehr. 7,5 cm). — Das andere
Stück war die Ecke eines Grabsteines und ist als Boden eines Wandschranks im Obergeschoß
der Sakristei verwandt (ders. Stein. 55 : 40 cm. Dicke 19 cm. Sehr. 7,5 cm). In beiden Fällen
steht die Schrift zwischen zwei parallelen, 11 und 12 cm voneinander entfernten Linien.
♦ ♦ ♦ RHO ♦ D.I • Flfl ♦ / 6HI • P
Anno Domini ... .feria tertia post.
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