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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0598
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Ruendal ist Rauenthal im Rheingau. Das Totenbuch von Weißfrauen (Mz., Stadtarchiv)
nennt eine Katharina Ruwendal, Nonne unter dem 24. XL, was aber wohl nur eine zufällige
Ähnlichkeit des Namens ist. Diese Art des Grabsteins mit den übergroßen Buchstaben, der
Anordnung der Schrift und des Wappens, sowie dessen Ausführung in teilweise vertiefter,
teilweise erhabener Technik kann sonst in Mainz nicht belegt werden. Es handelt sich wohl
um die Schöpfung eines originellen Kopfes. a

1075 Alt-St. Peter Grabstein des Hermann Erckel J 7. IE 1506

Im Kreuzgang am Kircheneingang an der Mauer.
Anno . MCCCCV1, die VH mensis Febr. 0 venerabilis D. HERMANNVS Erckel, Sanctorum
Ciriaci in Nuhusen Prepositus et Petri extra muros Mog. ecclesiarum Canonicus C. A.R.LP.
2lni 7. Februar 1506 ffavb bet ehrbare Jperr Jpermann (ürctel, 'ßvopil von @t. Qipriacuö in Oleubaufen uni>
©tift^err von @t. ‘'Peter vor ben dauern von Sftainj.
Bei Gudenus wird als Todesjahr 1406 genannt. Da aber Hermann Erckel noch 1482 und 1496
in Urkunden des Stadtarchivs genannt wird, trifft allein das Todesdatum 1506 der anderen
Überlieferung zu. Auch der Vorname Heinrich bei Inscr. S. Petri ist falsch. In der Liste der
Pröpste von Neuhausen bei Schannat, Hist. ep. Worm. wird Erckel nicht genannt.
Gudenus III S. 977 Nr. 54. — Fragmenta Gamans f. 85 v. — Inscr. S.. Petri f. 134 v. — Würdtweinsches Epitaphienbuch f. 11. — A

1076 St. Stephan Grabstein des Copard Haselin t 9. II. 1506

und des Copard Bogel t 19. I. 1462, sowie einer weiteren nicht genau bestimmbaren Person.
Heute im Nordflügel des Kreuzganges in der Kirchenwand eingelassen. Innerhalb des Inschrift-
rahmens stehen drei Figuren, die von tauartigem Astwerk als Baldachin überdeckt sind. Die
mittlere größte Figur im Meßgewand hält einen Kelch, die beiden seitlichen scheinen Diakone
zu sein. Die rechte Figur in der Dalmatik hat ein Buch unter dem Arm, die linke ist fast ganz
abgetreten. Roter Sandstein 232:145 cm. Sehr. 8 und 5,5 cm.
&nno bnt mcccd^ii nr 0 Uns / (Eoparb9 bogcl ......
(tjafdfn?) / . . .. fjeibclbcrg’ &no mcccccui ip fcb? /
Ob’ bns ÖDoparb9 fjafcltn bc wcfalia inferior . . . Oanonici ß*’ ecce reqefcat
Die Lücke in diesem Text wäre nach Gamans (V. f. 187) zu ergänzen:
Anno Domini MCCCC . . . obiit D. Emeranus Hase Heydelbergensis
In allen vier Ecken stehen Wappenschilde. Der rechte obere zeigt drei Ringe, die nach unten
einen Dorn haben, der linke einen springenden Hasen, der rechte unten einen Balken, der
ehemals mit drei Ringen belegt war und der linke unten hat eine Hausmarke.
Der in der Inschrift zuerst genannte „Coppardus Bügel 1 1462“ steht als Kustos von St. Stephan
im Liber vitae (f. 35), der Name Coppard Engel und das Datum 1449 des Totenverzeichnisses
stimmen nicht.1 Die Angaben über den zweiten auf dem Grabstein genannten Toten sind nicht
mehr zu entziffern. Zeitlich zwischen der ersten und dritten Person des Grabsteins werden im
Liber vitae (f. 35, 39) ein Tilmann Hase ohne Todesdatum und ein Johannes Hase f 1493
genannt. Einer von beiden Stiftsherren wird in der von Gamans überlieferten Inschrift gemeint
gewesen sein, denn der Vorname Emmeran kann auf dem damals offenbar schon beschädigten
Stein falsch gelesen worden sein.
Der dritte Tote war nach seinem Vornamen wohl das Patenkind des an erster Stelle genannten.
Er ist es wohl auch, der unter dem Namen Coppard Hais als Kanoniker von St. Stephan in
der Liste von 1462 der in den Bann gefallenen und daraus wieder zu lösenden Anhänger des
Erzbischofs Diether von Isenburg steht.2
Lavierte Pinselzeichnung Johann Lindenschmits (27:19 cm. Mainz, Stadtarchiv III B hh 27).
1 Wagner=Schneider II S. 532. —
2 F. Herrmann, Die Anhänger des Erzb. Diether von Isenburg in der Mainzer Geistlichkeit. In: Beitr. zur hess. Kirchengesch. III
(Darmstadt 1908) S. 189. Ferner: Herrmann in Beitr. III S. 17 Anm. 7. — Liber vitae f. 43. — Wagner=Schneider II S. 533. — A

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