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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0661
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Die letzten Verse des Gedichtes konnte Serarius offenbar nicht mehr ganz lesen. Papebroch
versucht in den Acta sanctorum eine Ergänzung:

Vivat ut Otgarius per saecula nomine clarus,
Atque Ludouico Dominus sub Principe, nostras
Perpetuo servet, benedicat, protegat aedes:
Illisque et populo toti caelestia secum
Post vitae finem, sine fine habitacula donet.

ö öafj bod) ber Dtubm ötgavö burdj bie 3al)w
bunbcrtc (eben möge
Unb ber perr unter ber Jperrfcbaft £ubwigö
Unfere Äircbe für immer bewahren, fegnen unb
febüßen wolle.
Unb er möge jenen unb bem ganzen Alf bet fid)
fftacb bem (Enbe biefeö £cbenö ewige, bimmlifcbc
SBobnungcn geben.

Dabei berücksichtigte er nicht, daß die Verse offensichtlich erst 1564 angemalt wurden und
nicht schon von Hrabanus Maurus gedichtet wurden.
Die Kapelle wurde 1632 in der Zeit der schwedischen Besetzung von Mainz zusammen mit
dem Haus des Lukas Schmitt zerstört. 1681 wurde von Weihbischof Stark hier neu gebaut,
ohne daß aber die Kapelle neu errichtet wurde.
Die Beziehung des Namens der Kurie zum Hun auf die Hunnen ist natürlich eine typische
Etymologie, wie sie das 16.—18. Jhdt. liebte.
Joannis nennt die Kapelle: St. Alban auf dem Petersplatz. Man nannte sie auch Albansruhe
zum Unterschied von der großen Albanskirche.
Der Legende nach war der hl. Alban von der Stätte seiner Hinrichtung mit seinem Haupte in
den Händen nach seinem zukünftigen Begräbnisplatz gegangen. An dieser Stelle rastete er.
Papebroch bemerkte schon, daß diese Legende aus einem Mißverständnis der Albansdarstel-
lungen, wo der Heilige als enthaupteter Märtyrer einfach mit seinem Kopfe in den Händen
dargestellt wurde, entstanden sein müsse.
Serarius S. 118. — ASS Juni IV S. 87. — Joannis I S. 86, II S. 25. — Reuter, Albansgulden (Mainz 1790) S. 33. — A

1257 St. Stephan

Grabmal des Heinrich Geyer

t 4. IV. 1564

In der Kirche.

Es ist fraglich, ob die Inschrift auf einem Grabstein oder einem Wandepitaph stand.

0 Anno Domini 1564, die mens. April. 4.
Henricvs Geyr, quem tota Moguntia novit
Relligione Pide & vera pietate probatum;
Qui sibi non soll vixit, sed omnia factus
Omnibus ex aequo studuit sua pandere cunc-
tis.
Gustos hoc Stephani, senior Collegaque
T empli
Emeritus, tandem jubilaei dignus honores.
Naturae cessit, vitales liquit & auras.
Conditus hoc, spectes sui corporis ossa,
sepulchro.
Transiit animus securus speque fideque,
Pacis amans Christi fruiturus pace perenni.
Si pacis Vrbis Collegae laurea cor di est.
Pax Christi vestrae sit vitae meta scopusque.
Pragmenta Gamans V f. 155. — Gudenus III S. 969. Nr. 31. —

2tm 4. Slprit 1564 |larb
Jpeinridj (Sem, ben gmp Solang bannte,
Q5ewäbrt bureb ^Religion, (Stauben unb wahre
Srömmigfeit.
SBeldjcr nicht für fid) allein lebte, fonbern all baö
©einige
Sin jebett gleichmäßig auöjuteilen fudjte,
(Eufloö war er an St. ©tepban, emeritierter Senior;
fanonifer
ber .ftirebe, enblid) ber Ehrungen beö Jubiläums
würbig.
(Er ftarb unb verließ bie £ebeno(uft.
Sieb’, in biefem (Srab ift fein (Sebein beigefebt.
(Er ging babin, aber fein in ©taube unb Hoffnung
fieberet (Seift,
©er ben ^rieben (Ebrifti liebte, wirb ben ewigen
^rieben genieben.
2öcnn euch, meine Slmtsbrübcr, ber £orbeer beö
Trieben« am J>er$en liegt,
©o fei ber ^rieben Sbrifli Bwecf unb Biel eureö
£ebenö.
A

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