Quisquis ad haec vertis templi laquearia
vultum,
Daedaliaeque stupes, forsitan artis opus?
Accipe, quo talis surrexit Principe moles,
Eins et aeterna nomina mente colas.
Heros Ule fuit toto notissimus Orbe,
Brendelijs prisco stemmate clarus avis.
Nomen erat Daniel Moganae dignissimus Urbe
Praesul, et antiquae relligionis bonos.
Vtque Deo Salomon anratam condidit aedem,
Sic erit bac divis pia vota domus.
Sacrantur delubra Deo, superisque colendis
Sanctum facta decent non nisi sancta
locum.
SÖer immer bu auf biefc^ ©empelgebäft ben QSltcE
ricftteft
Unb vielleicht anftaunft ba£ SÖerf bäbalifcfter Äunft,
Vernimm, unter welchem Surften ein folcftcr erhabener
£Bau aufgerichtet worben ift,
Unb verehre feinen Tarnen in bauernbem ©ebädjtni^.
5ener ^>elb mar eb, in ber ganjen SßSelt woftlbefannt,
(Sntftammenb aub bem alten berühmten ©efchlecftt
ber Q5renbel.
Sein Tarne mar ©aniel, nmrbigfter Q5ifchvf in ber
Stabt Tlainj unb eine gier ber alten
Religion.
Unb wie (einft) Salomon ®ott einen golbftrohenben
£empel gegrünbet ftat,
Sllfo wirb biefeö hauö reich fein bureft fromme
Stiftungen.
©eweiht werben Heiligtümer jur Verehrung ®otteö
unb ber himmlifchen;
©em heiligen Orte gejiemen nur heilige ©aten. (Sn.)
Zeile 10 ist zu verbessern: haec dives per pia.
Durch Baurechnungen ist überliefert, daß im Mai und Juni 1581 in St. Gangolph die Maler
(oder Tüncher?) Adam Greyner, Hans Vischlin, Philips Stotter, Ludwig Liphart, Georg Meyer
und Georg Grueninckh arbeiteten, am 7. August 1581 wurde die Schloßkirche eingeweiht. Man
kann daher die Fresken sämtlich mit einiger Sicherheit in das Jahr 1581 einreihen. — In die
gleiche Zeit, wenn auch vielleicht nicht in das Jahr 1581, gehört die Portalinschrift der Kanzlei,
die wegen des Fehlens sicherer Daten für dieses Bauwerk unter der 2. Hälfte des 16. Jhdts.
eingereiht ist (s. Nr. 1390).
Papebroch und Henschen berichten in ihrem Reisetagebuch von 1660, daß in der kurfürstlichen
Loge die Geschichte des Propheten Daniel, des Namenspatrons des Kurfürsten Daniel Brendel
von Homburg, dargestellt war.J) Vielleicht stand obige Inschrift bei diesem Bild.
Collectanea Engels S. 83. — 1.) Krim. Kirchen S. 156, 157, 164. — F. V. Arens, Die Schloßkirche St. Gangolph in Mainz (Mainz
1940) S. 22, 25. — A
1312 Markt 13 Bauinschrift 1581
Im Hauptsaal, der im ersten Stock des Hauses in der Mitte nach dem Markt zu lag, war am
mittleren Fensterpfosten ein Wappen mit nach unten gerichtetem senkrecht stehendem Schwert,
als Helmzier zwei Hörner, dazwischen eine Hand, die ein Schwert hielt. Rechts und links
vom Helm standen die Buchstaben: A • H
und darüber auf dem Gesims 1581
Mit den Initialen ist wohl Adam Höglein oder dessen Mutter Anna, die Witwe des 1571
verstorbenen Philipp Höglein (Nr. 1284) gemeint, die damals auch am Haus „Zum Kaisers-
berg“ baute.1
Das Haus brannte am 27. II. 1945 aus, die stehengebliebene Fassade stürzte bald nach Kriegs-
ende ein, sodaß die Inschrift heute verloren ist.
E. Neeb, Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Stadt Mainz. (Mainz 1905) I S. 81. —
1 H. Schrohe, Zur Geschichte der Mainzer Familie Höglein und ihrer Abkömmlinge. Hessische Chronik 16 (1929) S. 66. — A
1313 St. Stephan Denkinschrift des Munck t 28.1.1582
Über dem Strohutdenkmal von 1485 (Nr. 955) stand über dem Kruzifix folgende Inschrift:
V enerabili et ornatissimo Dno Munck artium liberalium Magistro viro doctrina et pietate
insigni huius ecclesiae canonico benemerito fati necessitatem 28. Januari] anni 82 expto relicti
testimonij exsecutores harte Xti imaginem memoriae ergo fteri ac renovari curarunt C.A.R.l.P.
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vultum,
Daedaliaeque stupes, forsitan artis opus?
Accipe, quo talis surrexit Principe moles,
Eins et aeterna nomina mente colas.
Heros Ule fuit toto notissimus Orbe,
Brendelijs prisco stemmate clarus avis.
Nomen erat Daniel Moganae dignissimus Urbe
Praesul, et antiquae relligionis bonos.
Vtque Deo Salomon anratam condidit aedem,
Sic erit bac divis pia vota domus.
Sacrantur delubra Deo, superisque colendis
Sanctum facta decent non nisi sancta
locum.
SÖer immer bu auf biefc^ ©empelgebäft ben QSltcE
ricftteft
Unb vielleicht anftaunft ba£ SÖerf bäbalifcfter Äunft,
Vernimm, unter welchem Surften ein folcftcr erhabener
£Bau aufgerichtet worben ift,
Unb verehre feinen Tarnen in bauernbem ©ebädjtni^.
5ener ^>elb mar eb, in ber ganjen SßSelt woftlbefannt,
(Sntftammenb aub bem alten berühmten ©efchlecftt
ber Q5renbel.
Sein Tarne mar ©aniel, nmrbigfter Q5ifchvf in ber
Stabt Tlainj unb eine gier ber alten
Religion.
Unb wie (einft) Salomon ®ott einen golbftrohenben
£empel gegrünbet ftat,
Sllfo wirb biefeö hauö reich fein bureft fromme
Stiftungen.
©eweiht werben Heiligtümer jur Verehrung ®otteö
unb ber himmlifchen;
©em heiligen Orte gejiemen nur heilige ©aten. (Sn.)
Zeile 10 ist zu verbessern: haec dives per pia.
Durch Baurechnungen ist überliefert, daß im Mai und Juni 1581 in St. Gangolph die Maler
(oder Tüncher?) Adam Greyner, Hans Vischlin, Philips Stotter, Ludwig Liphart, Georg Meyer
und Georg Grueninckh arbeiteten, am 7. August 1581 wurde die Schloßkirche eingeweiht. Man
kann daher die Fresken sämtlich mit einiger Sicherheit in das Jahr 1581 einreihen. — In die
gleiche Zeit, wenn auch vielleicht nicht in das Jahr 1581, gehört die Portalinschrift der Kanzlei,
die wegen des Fehlens sicherer Daten für dieses Bauwerk unter der 2. Hälfte des 16. Jhdts.
eingereiht ist (s. Nr. 1390).
Papebroch und Henschen berichten in ihrem Reisetagebuch von 1660, daß in der kurfürstlichen
Loge die Geschichte des Propheten Daniel, des Namenspatrons des Kurfürsten Daniel Brendel
von Homburg, dargestellt war.J) Vielleicht stand obige Inschrift bei diesem Bild.
Collectanea Engels S. 83. — 1.) Krim. Kirchen S. 156, 157, 164. — F. V. Arens, Die Schloßkirche St. Gangolph in Mainz (Mainz
1940) S. 22, 25. — A
1312 Markt 13 Bauinschrift 1581
Im Hauptsaal, der im ersten Stock des Hauses in der Mitte nach dem Markt zu lag, war am
mittleren Fensterpfosten ein Wappen mit nach unten gerichtetem senkrecht stehendem Schwert,
als Helmzier zwei Hörner, dazwischen eine Hand, die ein Schwert hielt. Rechts und links
vom Helm standen die Buchstaben: A • H
und darüber auf dem Gesims 1581
Mit den Initialen ist wohl Adam Höglein oder dessen Mutter Anna, die Witwe des 1571
verstorbenen Philipp Höglein (Nr. 1284) gemeint, die damals auch am Haus „Zum Kaisers-
berg“ baute.1
Das Haus brannte am 27. II. 1945 aus, die stehengebliebene Fassade stürzte bald nach Kriegs-
ende ein, sodaß die Inschrift heute verloren ist.
E. Neeb, Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Stadt Mainz. (Mainz 1905) I S. 81. —
1 H. Schrohe, Zur Geschichte der Mainzer Familie Höglein und ihrer Abkömmlinge. Hessische Chronik 16 (1929) S. 66. — A
1313 St. Stephan Denkinschrift des Munck t 28.1.1582
Über dem Strohutdenkmal von 1485 (Nr. 955) stand über dem Kruzifix folgende Inschrift:
V enerabili et ornatissimo Dno Munck artium liberalium Magistro viro doctrina et pietate
insigni huius ecclesiae canonico benemerito fati necessitatem 28. Januari] anni 82 expto relicti
testimonij exsecutores harte Xti imaginem memoriae ergo fteri ac renovari curarunt C.A.R.l.P.
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