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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Arens, Fritz [Oth.]; Bauer, Konrad Friedrich [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0783
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St. Alban 1552 benutzten (Dominikaner oder die St. Sebastianskapelle). 3. Wenn wirklich
die St. Albansinschriften in St. Qüintin gewesen wären, hätten sie das höchste Interesse aller
unserer Inschriftensammler gefunden und wären so auch eifrig besprochen worden.
Severus, Par. Mog. S. 44, 45. — M. G. H. Poet, aevi Carol. IV S. 1037 Nr. 1, II S. 243 Nr. 97 u. V S. 319 Nr. 3. — Serarius
S. 650, 654 u. 685. — Kraus I S. 98 Nr. 221, S. 102 Nr. 228. — . A

1601 Reichklara

Stiftungsinschrift

QVanDo PoLI CEaVes DenV s GregorIVs
AtEas
EtV asto MIChaeL octaVVs In orbe gVbernat,
Virginis in Clarae darum decus exstruit Aedem
Humbert de Widder, Francfurti jure Senator,
Lilienstam dictus; simul adiuvat Elisabetha,
Quam Moguntinus PrincepsWernerus adornat.

2l(ö ©reger bet geljnte afä Präger beb fjhntmelb bie
Sdjlüffel beb ^immelgeroölbeb führte unb SOHcIjae'i
ber 2ld)te ben weiten €rbfreib regierte, ba errichtete
jur SJerberrltcßung ber Jungfrau Älara biefen Tempel
Jpumbert jum Söibber, von SRedftb wegen Üiatbberr ju
graiftfurt, £t(icn|lam genannt; (Elifabetb half ihm ba;
bei, Srjbifcbof ferner von Sfftainj vollzog bie Söeibe.

Am 1. November 1272, an dem das Kloster gegründet sein soll, gab es keinen deutschen König;
daher wird Z. 2 der griechische Kaiser Michael VIII. (1261—82) genannt, was indessen
höchst seltsam ist. Humbert zum Widder war nicht Frankfurter Ratsherr, wie die Inschrift
behauptet, und den sonst nicht nachweisbaren Beinamen Lilienstam dürfte er gleichfalls nie
geführt haben. Seine Gemahlin war Elisabeth zum Jungen. Die Inschrift ist ein spätes Mach-
werk aus dem 17. oder frühen 18. Jahrhundert, auf diese Zeit weist neben der sprachlichen
Form des Ganzen auch das Chronostichon in Z. 1 u. 2. Als Urheber darf der Altarist Bartz
von St. Klara vermutet werden, der um 1700 der Frankfurter Familie zum Jungen genealogi-
sches Material lieferte. Vielleicht besteht eine Beziehung zu dem 1707 erneuerten Grabstein
Humberts zum Widder, f 1292.
Copia unterschiedlicher Documenten Bl. 14a’ — Joannis II S. 871. — Gudenus III S. 984. — Severus S. 108. — Schrohe in: ZVM. IV,
S. 592. — Schrohe, Reichklara S. 2. — Schrohe, Aus der Mainzer Vergangenheit (Mainz 1929) S. 21. — Schrohe, Zum Jungen S. 118.
B

1602 Reichklara

Grabinschrift des Humbert zum Widder

und seiner Frau Elisabeth (vergl. Nr. 672).
So wie der oben unter Nr. 1601 wiedergegebene Text wohl als nachträglich angefertigte
Gründungsinschrift zu betrachten ist, ohne daß hier die Absicht einer Täuschung vorgelegen
haben muß, so verhält es sich auch mit den „Grabinschriften“, die das Memorienbuch von Reich-
klara mitteilt. Es handelt sich wohl nur um die später an der Grabstätte angebrachten Erklärun-
gen. Sie dürften nicht allzu lange vor der Niederschrift des Memorienbuchs 1667 entstanden
sein. Leider erfahren wir nicht, wie der Inschriftträger beschaffen und wo er angebracht war.
Dies ist die Abschrift von des Stifters Grab:
Anno Domino (!) 1292
Hie liegen die Stifter unsers Closters begraben
Dem Gebett der Jungfrawen sanct Clara anbefohlen
Daß deren große Güttigkeit
Gott belohne in alle Ewigkeit
Dan die Fürbitt der beyligen Jungfrawen Clara
Haben verdient am letzten Tag
Hubertus und Elisabeth
Beyde Gottes getrewe Knecht.

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