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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0098
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Württemberg

dachten und sich ausser den Clöstern thun welten,
denen solf dis wol auffgethon werden, das jede ir hin-
ein gebracht gut herauß neme und sich alsdann aller
ansprach verzeihe oder für solchs alles vierzig guldin
järlichs ir leben lang leibdingsweißg empfahe; Wel-
che vierzig guldin ouch den jhenigen, so nichts hin-
ein gebrachts haben, gedeihen söllen, sy komen, in
was stanndt sie immer welten, außgenomen, wa sie
sich wytterh in das Bapstumb begeben wurdeni, als
dann soll inen solch leibding aller ding abge-
strickt13 sein.
Des gleichen söllte ouch allen denen ir hinein ge-
bracht gut zugestelt werden, die vor Jaren auß red-
lichen ursachen auß den Clöstern in ain christenli-
chen stanndt komen und sich mittler weil redlich
und erlich gehalten hetten, dann sy das bey ainer
christenlichen oberkait nit entgelten, sonnder vil
| 153v | meer geniessen werden, das sy ir sach on
vergwissung des zeittlichen freyj uff gott, den her-
ren, gewagt habenk.
Von den layen Brüdern.
Den layen brüdern, wa sy sich in ain ander er-
lichen standt begeben welten, möchte ydem yerlich
fünff und zwantzig guldin leibdings weiß zu gestelt
werden.
Von denen, so sich uß dem fürstenthumb
widerumb in die bäpstischen Clöster
thun wellenl.
Welche person aber sich widerumb anderschwo
ausserhalb unsers fürstenthumbs in das Bapstumb
f B, C: mochte.
g B: werte.
h C: verer.
i C: werden.
j Fehlt D.
k D: haben. Dan durch sollichenn weg ist bedacht, das un-
ser gnediger fürst und her vil clagens und nach redens
ober sin, des glichen ouch den personen, die da teglich
absterbenn und zudem in den clöstern nit geringeren weg
under haltenn werden, wol und stötlich geholffen würd.
l Fehlt D.
m-m B: einigs übrig.

begeben welten, denen soll leibgedings weiß nichts
zugestelt, sonnder allain ain zimlich, ungeferlich ze-
rung zu abfertigung geraicht werden.
Von den Beginen.
Mitt den Beginen soll ouch dis maß gehalten
werden, das man yeder ir hinein gebracht gut, wa
solchs noch vorhanden und den andren zu irer zim-
lichen underhaltung metwas bevorm wäre, verfolgen
ließ, desgleichen, wa kain gestifft huß oder gut noch
nichts vorhanden, dann allain das von inen gewun-
nen oder erbawen wer, soll inen zuver-| 154r | kouf-
fen und under sichn zethailen gnädiclich ozugelas-
sen seino, doch das sie solch behaußung on unserp
vorwissenq nit verkouffen.
Von den Bettelmünchen.
Der Bettel münchen halb ist für gut angesehen,
dweil sy all in geringer anzal sind, das sie zusamen
in ain Closterr, welchs darzu gelegen sein mag, ver-
ordne oder in die raichern Clöster ußthailes, damit
tdie haußer geraumbtt und sie (dweil sovil irrung
und verwirrungu durch sie angericht würdt) auß
dem weg gezogen werden. Sonnderlich aber söllen
die alten, schwachen personen, deren ouch ettlich
wolv in die Clöster bracht haben, wol und gnädiclich
bedacht und versorgt werden, damit sie also im fri-
den absterben. Und wa aber ettlich under inenw iren
stanndt Christenlich zuverkeren gedechten, die söl-
len nach vermöglichait der haußer und gelegenhait
der personen bedacht und außgesteurt werden.

n D: sey.
o-o B, C: zugelassen wurde. D: wurd zu gelassen.
p Fehlt B, C, D.
q B, C, D: vorwissen unsers gnädigen herrn.
r D: closter thu.
s D: ains thails.
t-t Fehlt B, C.
u C: verführung.
v C: viele.
w B: inen christenlich.
13 Verweigert.

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