Edition
1. Mandat für die geistlichen Patronatsherren, evangelische Geistliche anzustellena
25. Dezember 1534
Von gottes gnaden Ulrich, herzog zu Wirttemperg,
etc.
Unnsern günstigen grus zuvor, wirdiger, andech-
tiger und lieber getrewer.
Nachdem wir in empsigem vorhaben steend, die
eer gottes unnd unnserer unnderthonen seel se-
lickait, so vil an unns, durch ainhellige unnd chri-
stenliche verkündung des waren, rainen unnd haili-
gen evangelion zufürdern unnd an allen enden unnd
orten unnsers fürstenthumbs ufzerichten unnd ze-
pflanzen, auch sonnderlich mit ernst darob halten,
das einhellige christenliche unnd göttliche leer ge-
predigt unnd fleissig getriben werde, dem fürnemen
aber zuwider haben ir pfarrer unnd praedicanten an
orten, da euch ex iure patronatus pfarrer zuordnen
zustat, die nicht anderst denn lestern unnd die gött-
lich warhait schelten konden, dardurch dann nichts
dann zwispalt unnd zerryttung der hailigen religion
unnd waren glaubens entlich volgen muß, welchs
unns lenger zugedulden nit gemain syn will, sonnder
nach unnserm vermögen einhellige christenliche leer
zuerhalten, genaigt sind. Dem allem nach so ist an
euch unnser gnedigs, gleichwol ernstlichs beger, wa
ir in unnsern stetten oder dörffern pfarrer oder prae-
dicanten verordnet hetten, die biß anher der warheit
widerspennig gewest unnd die rechten christenliche
a Textvorlage (Handschrift): HStA Stuttgart A 63 Bü 4a.
Abdrucke: Sattler, Geschichte des Herzogtums III,
leer zupredigen sich nitt beflissen, auch diß zethain
sich fürter nit beflyssen wolten, das ier dieselbigen
von stund an abschaffen unnd an ier statt christen-
lich evangelisch pfarrer oder verkünder des göttli-
chen worts unnd warhait verordnen. Ob aber ier dise
nit gehaben möchten, solt ir unns das berichten,
wöllen wir bevelch geben lassen, damit euch der-
gleichen christenliche prediger zugeschickt werden.
Wöllen euch hierinn gutwillig unnd geflissen ertzai-
gen, das statt unns umb euch in gnaden zuerkennen.
Datum Studtgarten, den hailigen christag anno
etc. [15]34.
An alle apt unnd prelaten, auch äptissin und prio-
rin, deßgleichen pröbst, dechan unnd stifte diß
fürstenthumbs, mutatis mutandis auch der univer-
sitet zu Thübingen.
[Umschlag:] Copy bevelchs oder ußschreib an die
prelaten im land.
Herzog Ulrichs wider das laster der bäpstisch pfaf-
fen im land etc., selbige abzuschaffen und christliche
evangelische pfarrer an ihrer stat uffzustellen. am
h. christag 1534.
Beil. 3 Nr. 24 S. 132; Reyscher, Gesetze VIII, S. 34f
Reformation in Württemberg, S. 110f.
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1. Mandat für die geistlichen Patronatsherren, evangelische Geistliche anzustellena
25. Dezember 1534
Von gottes gnaden Ulrich, herzog zu Wirttemperg,
etc.
Unnsern günstigen grus zuvor, wirdiger, andech-
tiger und lieber getrewer.
Nachdem wir in empsigem vorhaben steend, die
eer gottes unnd unnserer unnderthonen seel se-
lickait, so vil an unns, durch ainhellige unnd chri-
stenliche verkündung des waren, rainen unnd haili-
gen evangelion zufürdern unnd an allen enden unnd
orten unnsers fürstenthumbs ufzerichten unnd ze-
pflanzen, auch sonnderlich mit ernst darob halten,
das einhellige christenliche unnd göttliche leer ge-
predigt unnd fleissig getriben werde, dem fürnemen
aber zuwider haben ir pfarrer unnd praedicanten an
orten, da euch ex iure patronatus pfarrer zuordnen
zustat, die nicht anderst denn lestern unnd die gött-
lich warhait schelten konden, dardurch dann nichts
dann zwispalt unnd zerryttung der hailigen religion
unnd waren glaubens entlich volgen muß, welchs
unns lenger zugedulden nit gemain syn will, sonnder
nach unnserm vermögen einhellige christenliche leer
zuerhalten, genaigt sind. Dem allem nach so ist an
euch unnser gnedigs, gleichwol ernstlichs beger, wa
ir in unnsern stetten oder dörffern pfarrer oder prae-
dicanten verordnet hetten, die biß anher der warheit
widerspennig gewest unnd die rechten christenliche
a Textvorlage (Handschrift): HStA Stuttgart A 63 Bü 4a.
Abdrucke: Sattler, Geschichte des Herzogtums III,
leer zupredigen sich nitt beflissen, auch diß zethain
sich fürter nit beflyssen wolten, das ier dieselbigen
von stund an abschaffen unnd an ier statt christen-
lich evangelisch pfarrer oder verkünder des göttli-
chen worts unnd warhait verordnen. Ob aber ier dise
nit gehaben möchten, solt ir unns das berichten,
wöllen wir bevelch geben lassen, damit euch der-
gleichen christenliche prediger zugeschickt werden.
Wöllen euch hierinn gutwillig unnd geflissen ertzai-
gen, das statt unns umb euch in gnaden zuerkennen.
Datum Studtgarten, den hailigen christag anno
etc. [15]34.
An alle apt unnd prelaten, auch äptissin und prio-
rin, deßgleichen pröbst, dechan unnd stifte diß
fürstenthumbs, mutatis mutandis auch der univer-
sitet zu Thübingen.
[Umschlag:] Copy bevelchs oder ußschreib an die
prelaten im land.
Herzog Ulrichs wider das laster der bäpstisch pfaf-
fen im land etc., selbige abzuschaffen und christliche
evangelische pfarrer an ihrer stat uffzustellen. am
h. christag 1534.
Beil. 3 Nr. 24 S. 132; Reyscher, Gesetze VIII, S. 34f
Reformation in Württemberg, S. 110f.
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