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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0517
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1. Kirchenordnunga
1533
bMarggraff Philipsen zu Baden Kirchen Ordnung 1533b

[I.]1 Der Pfarrer predigen belangen
Philips etc.
Lieber, getrewer. Nachdem sich yetzo allenthal-
ben under der priesterschafft und in sonderheit den
pfarrern und predigern widerwertig und parthysch
meinung halten, betreffen etlich Sachen unsers hei-
ligen glaubens, der heiligen Sacramenten, Ceremo-
nien und gotts dienst halben, die ettliche mas in
christlichem Volck und gemeinen Mann auch anfa-
hen in Red und parthylicheit zuwachsen, das wider
gott und cristlich lieb und einigkeit ist, auch uns nit
gemeynt, den unsern zu gestatten. Haben daruff
den pfarrern allenthalben thun schryben, wie du se-
hen wurdest, die wollest den pfarrern dins Ampts
selbs uberantwortten und inen daby sagen, das wir
sie gnediglichen verwarnen, sich deren inhalt zu be-
flyssen. Und so habest du bevelch, dest getrewlicher
ob inen und andern geistlichen zu haltten, als du
auch thun solt, mit anzeig wo |1v| sie solichs nit the-
ten, wer allerhand beschwerd irenthalben zubesor-
gen. Darby wollest by diner ampts pflicht daran sin,
empsigs und flyssigs uffsehen hon, in dinem ampt,
wo die geistlichen oder unser underthonen sich ob-
gedachter jez schwebender zwytracht in berurten
sachen, parthyen oder teilen, und sonderlich samb-
lung, winckelpredigen, derhalben offentlich ge-
sprech hon oder Nuwerung furnemen wolten, das dir
a Textvorlage (Handschriften): Fassung A: GLA Karlsru-
he 74/4321 fol. 1-19. Hier fehlen die Mandate Nr. [VIII]
und [XI]. B: HStA München, Bestand „Kurbayern Äu-
ßeres Archiv“ (KÄA) 1903 fol. 41- 44, enthält nur Man-
dat [IX]. C: HStA München KÄA 1904 fol. 5-11, enthält
nur die Mandate [IX] und [XI]. B und C sind Beilage zu
dem Ausschreiben der Vormünder der Markgrafen Phi-
libert und Christoph vom 4. März 1539. D (Druck):

solichs an jedem end, was du fur dich selbs nit er-
faren kontest, angezeigt werdt, dieselbigen beschik-
ken und warnen, irs furnemens abzusteen, und wo
du die hendel so ernstlich und beschwerlich findest,
das die straffbar sin mochten, an uns oder in unserm
abwesen in unser Canzly gein Baden langen lassest
myt erzalung gestalt ergangener handlung, es be-
treff geistlich oder weltlich, frembd oder heimisch,
damit wir jeder zit unsers willens und gefallens be-
scheid geben mogen, und hieran wollest nit seumig
sein, wollen wir uns genzlich zu dir verlassen.
Datum Baden uff Sampstag post Bartholomei
appostoli anno etc. XX.2 |2r|
[II.] Pfarrern geschriben, wie sie sich inn iren
Predigen haltten sollen
Philips etc.
Unnsernn grus. Ersamer, lieber, andechtiger.
Nachdem in ettlichen verschinen Jaren in geistli-
chen Stenden under den jhenen, so dem Christlichen
Volck das gottes wortt zuverkunden und die Seel-
sorg zutragen, verordnet geweßt, in iren predigen
uff den Cantzeln und daneben vilerlei widerwertige
leren und underweisungen furgehalten, die under
inen auch sover gewachsen, das sie einander als ver-
fürisch und ketzerisch offentlichen nennen, und ye-
der sin leere die gewisser und Christlicher lobt und
Vierordt, De Johanne Ungero, S. 35f, enthält nur die
Mandate [VIII] und [IX].
b-b Titelblatt von späterer Hand.
1 Die Nummerierung folgt der von Fester, Religions-
mandate.
2 25.8.1520.

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