Edition
1. Pfarrstellenbesetzungsreversa
14. Oktober 1537
Wyr, Erasmus, her zu Limpurg, des Romischen
reichs erbschenck, semperfrey, bekenen offenlich
und thun kundt allermeniglich mit disem brieff fur
uns und all unnser erben, dass wir dem ersamen,
unserm besundern, her Thoman Schuchmachern
auff sein untterthenig bitte und ansuchen, auch
lautter umb gottes willen dy pfarre zu Braunspach
sampt irer zu- und eingeherung gelihen und verlihen
haben also und dergestaltt, dass gemeltter pfarher
unns, hinfuro unser erben und unser herschafft
Lympurg trew und holdt sein welle, unsern schaden
zu aller zeytt warnen, bestes und frumen zu werben.
Zu dem solle er, pfarrer, seinen pfarkindern das
Evangelium und gotzs wortt lautter und clar nach
dem buchstaben unnd one all umstendtt mittaillen
und vorkinden, auch ine solcher seiner predig den
gemeinen, armen man zu keiner Emperung noch
auffrur wider ire obern, noch andere anraitzung,
noch erregung geben, auff das also niemant von ime
in keine last gefurtt werd. Zu dem so solle bemeltter
unnser pfarrher solch gotzlehen one verhencknus,
wissen unnd willen unser und unser Erben nit resig-
nieren, permutieren noch auch einich pension oder
abstentt davon nemen noch gewerttig sein, besun-
der das aigner person versehen. Und soe ermellter
unser pfarrer solcher, wy vor geschriben statt, niett
heltte, sunder dem selben im einer oder mer [b]erur-
ten zuwider lebett, so sollen und mogen wir und un-
ser Erben den selben pfarher von solchem lehen wi-
der abstossen und solches mit einem andern, darzu
tuglich, versehen. Solches aller zuhaltten, so hatt
der gedacht pfarrher uns und unsern mit trewem
gelobtt, desselben auch einen besigelten Revers uber
sich begeben etc.
a Textvorlage (Handschrift): StA Ludwigsburg B 113 Bü.
840.
Der geben ist auff Burckhardi1 dess jars, als man
zaltt von Cristi, unsers hern, gepurtt dausent funff-
hundertt unnd im siben und dreisigsten.
Ich, Thomas Schuchmacher, pfarher zu Brauns-
pach, beken offenlich und thue kundt allermeniglich
mit disem brieff, das mir der wolgeborn her, her
Erasmus, her zu Limpurg, des Romischen Reichs
erbschenck und semperfrey, mein gnediger her, auff
mein untterthenig bitt und ansuchen und lautter
umb gottes willen dy pfarre zu Braunspach sampt
aller irer zugeherung und gerechttigkaitt gelihen
und verlihen hatt. Also und mit disem gedinge, dass
ich nun hinfuro seiner gnaden und irer herschafft
Limpurg trew und holdt sein solle, derselbigen scha-
den zu aller zeit warnen, bestes und frumen werben.
Ich, obgemeltter pfarher, soll und will auch das
evangelium und gotz wortt lautter und clar nach
dem buchstaben und one all umbstendt meinen
pfarkindern verkinden, auch ine dem selben, dem
gemeinen, armen man zu keiner emporung noch
auffrur wider ire Obern noch ander mit solcher mei-
ner predig raitzung noch anregung geben, damit ich
also niemant in keinen last fure. Ich soll und will
auch solich gotzlehen one verhencknuss, willen und
wissen wolermeltz meines gnedigen hern, schenck
Erasmo, seiner gnedigen Erben und Nachkumen,
nitt resignieren, permutieren noch auch ainig pen-
sion oder abstent davon nemen noch gewertig sein,
besunder dy aigner personn versehen. Und so ich
das jhenig, das als hyvor vor mir geschriben stat, in
einer oder mer Clauseln nit hieltte und dem selben
1 14. Oktober.
589
1. Pfarrstellenbesetzungsreversa
14. Oktober 1537
Wyr, Erasmus, her zu Limpurg, des Romischen
reichs erbschenck, semperfrey, bekenen offenlich
und thun kundt allermeniglich mit disem brieff fur
uns und all unnser erben, dass wir dem ersamen,
unserm besundern, her Thoman Schuchmachern
auff sein untterthenig bitte und ansuchen, auch
lautter umb gottes willen dy pfarre zu Braunspach
sampt irer zu- und eingeherung gelihen und verlihen
haben also und dergestaltt, dass gemeltter pfarher
unns, hinfuro unser erben und unser herschafft
Lympurg trew und holdt sein welle, unsern schaden
zu aller zeytt warnen, bestes und frumen zu werben.
Zu dem solle er, pfarrer, seinen pfarkindern das
Evangelium und gotzs wortt lautter und clar nach
dem buchstaben unnd one all umstendtt mittaillen
und vorkinden, auch ine solcher seiner predig den
gemeinen, armen man zu keiner Emperung noch
auffrur wider ire obern, noch andere anraitzung,
noch erregung geben, auff das also niemant von ime
in keine last gefurtt werd. Zu dem so solle bemeltter
unnser pfarrher solch gotzlehen one verhencknus,
wissen unnd willen unser und unser Erben nit resig-
nieren, permutieren noch auch einich pension oder
abstentt davon nemen noch gewerttig sein, besun-
der das aigner person versehen. Und soe ermellter
unser pfarrer solcher, wy vor geschriben statt, niett
heltte, sunder dem selben im einer oder mer [b]erur-
ten zuwider lebett, so sollen und mogen wir und un-
ser Erben den selben pfarher von solchem lehen wi-
der abstossen und solches mit einem andern, darzu
tuglich, versehen. Solches aller zuhaltten, so hatt
der gedacht pfarrher uns und unsern mit trewem
gelobtt, desselben auch einen besigelten Revers uber
sich begeben etc.
a Textvorlage (Handschrift): StA Ludwigsburg B 113 Bü.
840.
Der geben ist auff Burckhardi1 dess jars, als man
zaltt von Cristi, unsers hern, gepurtt dausent funff-
hundertt unnd im siben und dreisigsten.
Ich, Thomas Schuchmacher, pfarher zu Brauns-
pach, beken offenlich und thue kundt allermeniglich
mit disem brieff, das mir der wolgeborn her, her
Erasmus, her zu Limpurg, des Romischen Reichs
erbschenck und semperfrey, mein gnediger her, auff
mein untterthenig bitt und ansuchen und lautter
umb gottes willen dy pfarre zu Braunspach sampt
aller irer zugeherung und gerechttigkaitt gelihen
und verlihen hatt. Also und mit disem gedinge, dass
ich nun hinfuro seiner gnaden und irer herschafft
Limpurg trew und holdt sein solle, derselbigen scha-
den zu aller zeit warnen, bestes und frumen werben.
Ich, obgemeltter pfarher, soll und will auch das
evangelium und gotz wortt lautter und clar nach
dem buchstaben und one all umbstendt meinen
pfarkindern verkinden, auch ine dem selben, dem
gemeinen, armen man zu keiner emporung noch
auffrur wider ire Obern noch ander mit solcher mei-
ner predig raitzung noch anregung geben, damit ich
also niemant in keinen last fure. Ich soll und will
auch solich gotzlehen one verhencknuss, willen und
wissen wolermeltz meines gnedigen hern, schenck
Erasmo, seiner gnedigen Erben und Nachkumen,
nitt resignieren, permutieren noch auch ainig pen-
sion oder abstent davon nemen noch gewertig sein,
besunder dy aigner personn versehen. Und so ich
das jhenig, das als hyvor vor mir geschriben stat, in
einer oder mer Clauseln nit hieltte und dem selben
1 14. Oktober.
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