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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0100
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Württemberg

4b. Reversformular für austretende Konventualen, die beim alten Glauben bleiben
wollena
[um 1535]
Ein Münchs verschreybung unnd verzyg, so auß den Clostern komt in Wirtenperg, etc.

Ich, N., bekenn offenntlich mitt disem brieve für
mich unnd all mien Erben, nachdem gott, der all-
mechtig, verschines Jares den durchlichtigen, hoch-
gebornen fürsten unnd heren, Her Ulrichen, Hertzog
zu Wirttenberg unnd zu Deckt, Grave zu Minppel-
gart etc., meinem gnedigen herren, sin göttlich gnad
gantzs Rych verlichenn unnd in sien fürstentumb
widerumb gnedentlich ingesetzt, darumb dann
hochgedachter mein gnediger her, zu dancksagung
sölcher unussprechenlicher gütte sich us cristenli-
chem, fürstlichem gemiet, das hailig Evangelium in
seiner fürstlichen gnaden fürstentumb zuverkünden,
verordnet, demselbigenn gemes ein gemaine ord-
nung1 in irem fürstentumb zuhalten, angericht unnd
geoffnet, die dann den closterlutten, darinnen sich
darin zuhalten verkendigt, doch mit der beschaiden-
hait, das sein fürstlich gnad niemans witer, dann so
vil der gaist unnd gnad gibt, darzu zwingen, beson-
der aines jeden gewissen darin sein lasen welle, unnd
aber ich die gnad noch nit empfangen, noch bedacht
bin, die selbigen ordnung anzunemen unnd mich de-
ren noch zur zitt zuhallten, welliches unangesechen
hochgemellter mein gnediger fürst unnd her mich
dannocht miner libs narung nit wöllen entsetzen,
sonder die fürstlich unnd gnedectglichen mittailen
unnd mit besserung meines lebens unnd globens
nach dem willen unnd gnad Gottes, verhoffend, das
ich demnach frys, gutzs willens, wolbedacht rechter
wissen unnd vernunfft, ungezwungen, ungetrungen

a Textvorlage (Handschrift): HStA Stuttgart A 63 Bü 4.
b Ergänzung übernommen aus Nr. 4a.

mit keinen geverden hinderkomen von dem benan-
ten meinem gnedigen fürsten unnd heren zu velliger
abvertigüng ain Suma geltzs, namlich N. gulden, zu
rechtem leibgeding mein lebenlang jerlichs zuverfol-
gen mitt höchster danncksagung zu meinem gutten,
geringen unndertenecklich angenomen hab.
Derhalben sein fürstlich gnad, derselben erben
unnd nachkomen, auch gemelt gotzhuß N. unnd
wen die sachen belangen möchten, ich hie mit aller
ding gantzs frey, quitt, ledig unnd loß sey, unnd
daruff by meiner gutten, waren truwen an rechtge-
schworner aydstatt zugesagt, gelobt unnd verspro-
chen hab, hinfürter mein leben lang für mein inter-
esse unnd gerechtikaitt an hochgedachten meinen
genedigen fürsten unnd heren, seiner fürstlichen
gnaden erben unnd nachkomen, deß luten bemelt
closter N. kain wytter vorderung, ansprach, Recht
unnd gerechtikait nymer zehaben, zugenomen noch
zu überkomen, oder sie darumb verner mit oder on
recht, weder vor den concilien, bäpsten, römeschen
kayssern, kingen noch jemans anderen, wie das je
mer geschechen möcht, kains wegs, sonder des rech-
ten gemainer verzychtung widersprechennd [bund
gemainlich aller anderen freyhaitten, ußzig und be-
helff, mich deren in ainchen weg hiewider zugepru-
chen, dann das alles zu widertreibung des, so vorge-
schriben steet, gantz kain krafft noch wirckung ha-
ben soll, alles getrewlich und ungevarlich in krafft
und urkundt dis brieffs etc.].

1 Klosterordnung Württemberg 1535, siehe Nr. 3.

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