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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0469
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52. Kirchenratsordnung 1569/1578

Unnd sollen fürnemblich alle politische sachen,
die Kürchen unnd iere ministros, alß bawung der
Kürchen, Pfarr-,h Pfrünnd- unnd Schulheuseri, der-
selben besoldungenj, kufftzug, leibgeding unnd der-
gleichen, etc.k, wann die fürkhommenn, vor allen
Dingen verricht unnd unnsere Theologi mit solchen
nit bemühet, wie wir auch dise sachenn inenn nit
uffgelegt, sonnder unnsern politischen Räthten inn
selbigenn, der erbar- unnd Pillicheit nach, inmassen
hernach volgt, beschaid zugeben, befolhenn haben
wellenl. Doch sollen sie, unnserem Reth, mit
dennn gebewen der Kürchenn, gaistlichen Verwal-
tungen, Clöster unnd Pflegen zugehörigen heusernn,
Scheuren, Stadeln unnd annderm dahin sehen,
daßo die notturfft jederzeit, ehe unnd selbige gahr
zerganngen oder mit mehrerm Cossten zu machen,
one eingestellt befürdert, unnd waß wir ausser unn-
sernn gaistlichen Verwaltungenn unnd Clöstern zu
bawenn schuldig, denn Verwalternn unnd Pflegern,
inn welcher verrichtung der baw gehörig, bevelhenn,
da aber anndere zu bawen schuldig, dieselben dahin
angehaltenn unnd getribenn, hierunder aber auch
aller überfluß, cöstlicheit unnd unnottwendigkheit
unnderlassen unnd vermittenn bleibe, unnd wo mit
flickhen zur bestenndigkheyt zu helffenn, sollp khein
newerq Baw gefüert werden. Wo aber ein newer Baw
g KirchenratsO 1578: uffgeschoben oder.
h Fehlt KirchenratsO 1578.
i KirchenratsO 1578: Schulmeister.
j KirchenratsO 1578: besoldungen betreffendt.
k-k Fehlt KirchenratsO 1578.
l KirchenratsO 1578: wellen, allein aber die uffzüg unnd
Leibgeding berüerendt, weyl unnsern Theologys oder
Ministrorum gelegenhait am besten bewust, soll es
darmit wie bißhero gehallten, sie nach gelegenhait darzu
gezogen unnd mit irem gut ansehen, sonnderlich der
Leibgeding halben, sovil müglich, verricht unnd be-
denckhens weiß angebracht werden.
m KirchenratsO 1578: unnsere politische.
n KirchenratsO 1578: denn vermelten.
o KirchenratsO 1578: daß man.
p KirchenratsO 1578: allß dan.
q KirchenratsO 1578: verer.
r KirchenratsO 1578: zuvolführen die ohnumbganngliche
notturfft erfordert.
s KirchenratsO 1578: auch.
t-t KirchenratsO 1578: sonnderlichen aber inn allweeg da-
hin sehen, daß man einen Zimmerman stellung der ersten
Schleiffung der Stuben, auch belegung anderer binnen
unnd Stubenboden, item machung der Thüren, Banckh,
Läden, unnd inn summa, waß ein Zimmerman machen

mit Heuser, Scheurenn, Casstenn, Kellern unnd der-
gleichen zuvolnfürennr, sollenn sie zuvor inn beisein
iereß eineß, der maß unnd ordnung geben unnd al-
lenn uncosten oder überfluß vleissig fürkhommen
unnd hindernn solles, durch bawens verstendige oder
selbigenn ennden erfarne ambtleut einen uberschlag,
wie unnd welcher gestallt zu bawen, waß eß auch
unnderschidlich vonn allem darzu gehörig cossten
werde, machen lassen, tunnd dasselb an unnß, auch
unnser freundtliche, liebe fraw Mutter oder unn-
sernn Statthalter, Lanndthovemeistern unnd gehei-
me Reth, alß hernach gesetzt, gelanngen, auch fer-
nerenn beschaidts erwartennt.
Waß dann sonnstenu anndere politische sachenn
anlanngt, darinn sollen sie unnsernn ausgekhind-
tenn und publicirten Ordnungen, unnd so desshalb
darinnv in specie nit fürsehung beschehen, der erbar-
und billicheit gemeß beschaid fürderlich geben.
Sie sollen auch mit allem vleiß unnsers Kür-
chenncasstens, auch Closster Recht, ehehafftinen,
gefell unnd waß dennselben zugehörig, handthaben,
unnd sich kheinßwegß, do mann in possessione, da-
ruß treibenn, noch auch leichtlich inn unnottwen-
digennw stritt unnd disputation khommen lassen,
inn welchem auch unser Statthalterx, Lanndthove-
meister, geheimey unnd Oberräth inenn verholffen
kan, andingen, und sovil immer müglich der schreiner
müeßig gegangen, item auch die Schlosser unnd Hafner
arbait, auch Glaßwerckh, fürnemblich in dörffern und
fleckhen, nit etwan wie bißher so costlich verförttiget,
sonnder alles mit eingezognisten Costen, doch guter
Wehrschafft verricht unnd inn allwege aller überfluß ein-
gestellt werde, volgendts daßselb an unnß oder unnsern
Landthofmaister unnd Rhät, alls hernach gesetzt, gelan-
gen, auch verren beschaidts gewartten. Unnd da diß all-
so von unns gnedig verwilliget, sie, unnsere Kürchen-
rhät, dem, so solcher Baw zuverrichten zusteet, mit
ernst ein bevelch ufferlegen sollen, gewißlichen bey dem
überschlag zupleiben unnd darüber nicht zuschreytten
oder waß überflissig unnd costlichs machen zu lassen,
auch bey beeden Rechenbänckhen die fürsehung thun,
gute achtung zugeben, daß er bey solchem bevelch unnd
überschlag verpleibe. Da er aber ein mehrers, alls selbige
ußweißen, verbawen, ime selbiges in Rechnung durch-
zustreichen unnd nicht zupassieren.
u Fehlt KirchenratsO 1578.
v Fehlt KirchenratsO 1578.
w KirchenratsO 1578: unnöttigen.
x Fehlt KirchenratsO 1578.
y Fehlt KirchenratsO 1578.

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