Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]; Bergholz, Thomas [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0530
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Baden

2. Klostermandat
1528
Lichtenthal wird abgeschlagen, zwo Novitzen bis uf andere zeit ahnzunemmen.a

Philippß etc.
Unseren günstigen grus zuvohr, würdige, geistliche,
liebe, andächtige.
Wir haben Ewer schreiben, darinn Ihr unß un-
sere zuegestandene Krankheit klagen mit der ahn-
zeig, daß ihr undt Ewer Convend gott trewlich für
unß gebetten, mit zuschickhung etlicher Lepküch-
lein zue gnädigem undt danckhnemmen gefallen
empfangen.
Undt alß ihr in ewer schrift ferner pitten, euch
zugunden1, Personen, die euch füglich sein,

ufzunemmen, undt insonderheit zuegestatten, zwo,
die ihr bey euch haben, die eine zue einer profess
undt die ander zue einer Novitz ahnzunemmen, dar-
auf ist unser guetbedunckhen, daß ihr in ahnsehen
gelegenheit itziger läuf noch zuer zeit damit begnüe-
gend undt geduld habend, biß wir dasselbige ahn
anderen enden auch erlauben werden, Wolten wir
euch gnädiger meinung uf Ewer schreiben ohnahn-
gezeigt nit lassen.
Datum Baden uf Mitwoch nach St. Bartholo-
maei apostoli anno 1528.2

Lichtenthall Annemung mehrer Personenb

Abtissin und Convent schreiben an Marggraf Phi-
lippsen etc. Nachdem ire fürstliche gnaden durch
deroselben Canzler D. Hieronimum Veusen3 vor-
gangnes jars ir ansagen lassen, kheine persohn mehr
anzunemmen etc., und aber im sterbent vil gewylter
und leyen schwestern verstorben, allso das irer gar
lüzel5 seyen, Hetten sie zwo Persohnen, so nun ett-
lich jar im Closter gewesen und den orden probirt,
deren die eine Profeß und die ander Novitz begertte
zu werden. Mit ganz freundlich demuetiger Pitt, ir
fürstliche gnaden woltten gnedigelich vergunden,
dise Persohnen dergestaltt an zu nemmen. Anno etc.
1528.
Ire fürstliche gnaden antwortt darauff der abtis-
sin und Convent etc., daß in ansehen gelegenheit

jeziger leüff noch zur zeit sie damit gerugent und
gedult haben wöllen, bis dasselbige an andern En-
den auch erlaubt werde, anno etc. 28.
Anno etc. 1529 schreiben an hochgedachten Marg-
graf Philipps etc. Abtissin und Convent abermals
umb gnedige verwilligung, ob angezogene Persohnen
zu Profeß und Novitz annemmen und zukhommen
zulassen.
Darauff hat herr Canzler, damals D. Hieroni-
mus Veus,6mit kurzen wortten geschriben:
Novitz fiat,
Profess verziehe uff verrern bescheidt etc.

a Textvorlage (Handschrift): GLA Karlsruhe 92/196. 2 26. August 1528.
b Textvorlage (Handschrift): GLA Karlsruhe 92/192. 3 Zu Hieronymus Veus siehe Seite 480 Fußnote 10.
5 Wenig, vgl. Grimm, DWb 12, Sp. 1354.
1 Zu gönnen. 6 Hieronymus Veus war bis 1545 badischer Kanzler.

512
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften