11. Eheordnung 1581
Auff daß nun solche unser Ordnung und Gebott
menniglich zuwissen gethont und sich niemandts
fürters der Unwissenheit zuentschuldigen und zu-
beklagen, so ordnen und setzen wir, daß alle uun-
serer Vormundtschafft vvermelteu ober und underv
Amptleut wnit allein auff das nechstkünfftig Vogt-
gericht, sonder auchw hinfürter järlich in den Vogt-
gerichtern und darzu alsbald durch jedes orts Pfarr-
herrn und Predi- |XXIII| cantenx in allen unnd jeden
yunserer geliebten Pflegsönen Amptern,y Stätten,
Flecken unnd Dörffern auch hinfürter dieselb jedes
jars zweimal auff offener Cantzel verkündigen las-
sen sollen, wie dann ein jeder Vogt oder Amptmann
berürter Ampter, Stätt, Dörffer und Flecken die
Underthanen zuvor ermanen und inen befehlen soll,
sich auff den tag, da die verkündigung fürgenom-
men werden will, in die Kirchen zuverfügen und da-
selbst diese unsere Ordnung, Gesetz und Gebott
fleissig zuhören und dessen war zunemmen.
Doch behalten wir uns zin Vormünders weiß,
auch künfftiglich unsern geliebten Pflegsönen und
derselbigen Erbenz hiemit bevor, dise Eheordnung
in allen und jeden Puncten nach gestalt unnd gele-
genheit der sachena zuleutern, zumindern, zumehren
oder gar abzuthun, alles ungefärlich.b |XXIIII|
Verzeichnus, in welchen fällen die Eheverlobnus
verbotten.
Der Mann soll nicht haben sein:
Mutter, Anfraw und volgend hinauff zurechnen.
Tochter, Enigklin, Enigklins Tochter und volgendt
hinab zurechnen.
Schwester.
Vatters oder Mutter Schwester.
Anherrn oder Anfrawen Schwester.
Bruder oder Schwester Tochter.
Vatters Bruder oder Schwester Tochter.
t A2, B, D: gethon werde.
u-u B: unsere.
v-v Fehlt A.
w-w Fehlt B.
x A1: predicanten und diener GOTTES Worts.
y-y Fehlt B.
z-z Fehlt A1, B.
Mutter Bruder oder Schwester Tochter.
Bruders oder Schwester Enigklin.
Vater oder Mutter Schwester Enicklin.
Vatter oder Mutter Bruder Enigklin.
Anherrn Bruders oder Schwester Tochter.
Anfraw Bruders oder Schwester Tochter.
Anherrn Bruders oder Schwester Tochter Tochter.
Anfraw Bruders oder Schwester Tochter Tochter.
Vatter oder Mutter Bruders Weib.
Sohns Weib.
Bruders Weib. |XXV|
Stiefftochter und deren Töchter.
Stieffmutter.
Stieffsohns Tochter Tochter.
Schwiger.7
Stieffbruder oder Schwester Tochter oder Einigklin.
Weibs bruder oder Schwester tochter.
Weibs Bruder oder Schwester tochter Tochter.
Das Weib soll nicht haben iren oder ires:
Vatter, Anherrn und volgend hinauff zurechnen.
Sone, Enigklin und volgend hinab zurechnen.
Bruder.
Vatters oder Mutter Bruder.
Anherrn oder Anfrawen Bruder.
Bruders oder Schwester Sone.
Vatters Bruders oder schwester son.
Mutter Bruder oder schwester son.
Bruder oder schwester Enigklin.
Vatter oder Muter schwester Enigklin.
Vatter oder Mutter bruder Enigklin.
Anherrn Bruder oder schwester sone.
Anfrawen Bruder oder schwester son.
Anherrn Bruder oder schwester sons Sone.
Anfrawen Bruder oder schwester sons Sone.
Vatter oder Mutter Schwesterman.
Tochtermann.
a A1: sachen, wie unnß tragenden ambts halben jederzeit
für notwendig ansehen wirdt.
b A endet hier. Auch in B folgt nicht das „Verzeichnus“
sondern das Ehebruchmandat von 1604 (Text Nr. 16).
7 Schwiegermutter, vgl. Grimm, DWb 15, Sp. 2612.
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Auff daß nun solche unser Ordnung und Gebott
menniglich zuwissen gethont und sich niemandts
fürters der Unwissenheit zuentschuldigen und zu-
beklagen, so ordnen und setzen wir, daß alle uun-
serer Vormundtschafft vvermelteu ober und underv
Amptleut wnit allein auff das nechstkünfftig Vogt-
gericht, sonder auchw hinfürter järlich in den Vogt-
gerichtern und darzu alsbald durch jedes orts Pfarr-
herrn und Predi- |XXIII| cantenx in allen unnd jeden
yunserer geliebten Pflegsönen Amptern,y Stätten,
Flecken unnd Dörffern auch hinfürter dieselb jedes
jars zweimal auff offener Cantzel verkündigen las-
sen sollen, wie dann ein jeder Vogt oder Amptmann
berürter Ampter, Stätt, Dörffer und Flecken die
Underthanen zuvor ermanen und inen befehlen soll,
sich auff den tag, da die verkündigung fürgenom-
men werden will, in die Kirchen zuverfügen und da-
selbst diese unsere Ordnung, Gesetz und Gebott
fleissig zuhören und dessen war zunemmen.
Doch behalten wir uns zin Vormünders weiß,
auch künfftiglich unsern geliebten Pflegsönen und
derselbigen Erbenz hiemit bevor, dise Eheordnung
in allen und jeden Puncten nach gestalt unnd gele-
genheit der sachena zuleutern, zumindern, zumehren
oder gar abzuthun, alles ungefärlich.b |XXIIII|
Verzeichnus, in welchen fällen die Eheverlobnus
verbotten.
Der Mann soll nicht haben sein:
Mutter, Anfraw und volgend hinauff zurechnen.
Tochter, Enigklin, Enigklins Tochter und volgendt
hinab zurechnen.
Schwester.
Vatters oder Mutter Schwester.
Anherrn oder Anfrawen Schwester.
Bruder oder Schwester Tochter.
Vatters Bruder oder Schwester Tochter.
t A2, B, D: gethon werde.
u-u B: unsere.
v-v Fehlt A.
w-w Fehlt B.
x A1: predicanten und diener GOTTES Worts.
y-y Fehlt B.
z-z Fehlt A1, B.
Mutter Bruder oder Schwester Tochter.
Bruders oder Schwester Enigklin.
Vater oder Mutter Schwester Enicklin.
Vatter oder Mutter Bruder Enigklin.
Anherrn Bruders oder Schwester Tochter.
Anfraw Bruders oder Schwester Tochter.
Anherrn Bruders oder Schwester Tochter Tochter.
Anfraw Bruders oder Schwester Tochter Tochter.
Vatter oder Mutter Bruders Weib.
Sohns Weib.
Bruders Weib. |XXV|
Stiefftochter und deren Töchter.
Stieffmutter.
Stieffsohns Tochter Tochter.
Schwiger.7
Stieffbruder oder Schwester Tochter oder Einigklin.
Weibs bruder oder Schwester tochter.
Weibs Bruder oder Schwester tochter Tochter.
Das Weib soll nicht haben iren oder ires:
Vatter, Anherrn und volgend hinauff zurechnen.
Sone, Enigklin und volgend hinab zurechnen.
Bruder.
Vatters oder Mutter Bruder.
Anherrn oder Anfrawen Bruder.
Bruders oder Schwester Sone.
Vatters Bruders oder schwester son.
Mutter Bruder oder schwester son.
Bruder oder schwester Enigklin.
Vatter oder Muter schwester Enigklin.
Vatter oder Mutter bruder Enigklin.
Anherrn Bruder oder schwester sone.
Anfrawen Bruder oder schwester son.
Anherrn Bruder oder schwester sons Sone.
Anfrawen Bruder oder schwester sons Sone.
Vatter oder Mutter Schwesterman.
Tochtermann.
a A1: sachen, wie unnß tragenden ambts halben jederzeit
für notwendig ansehen wirdt.
b A endet hier. Auch in B folgt nicht das „Verzeichnus“
sondern das Ehebruchmandat von 1604 (Text Nr. 16).
7 Schwiegermutter, vgl. Grimm, DWb 15, Sp. 2612.
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