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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0605
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Einleitung

Amtsantritt 1615 die Neuordnung des Katechismuswesens gegen den Widerstand der Bevölkerung ener-
gisch vorantrieb:55
Zwelff Christliche Predigten sampt angehängten nutzlichen Fragen zu besserer Nachrichtung der Einfältigen,
uber Herrn D. Brentii seeligen vermehrten Catechismum verjaßt, so dieser Zeit in Christlichen Kirchen Lym-
purgischer Herrschafft geübt und getrieben werden. Gestelt durch wolgedachter Herrschafft Prediger und Diener
am Wort des Herren. Tübingen, bey Johan Alexandro Cellio, Anno 1619.56
Das umfangreiche Werk besteht aus den im Titel genannten 12 Predigten,57 an deren jede sich der zuge-
hörige, allerdings im Stil der Zeit stark erweiterte Teil des Brenz’schen Katechismus58 anschließt.

8. Kirchenbußordnung 162059 (Text S. 634)
In diesen Zeitraum gehörig ist schließlich eine gottesdienstliche Ordnung für die Kirchenbuße von Ehe-
brechern, die in einem gedruckten Exemplar von 1620 vorliegt. Dieses Formular wurde dann ebenfalls in die
Kirchenordnung von 1666 übernommen. Ob diesem Druck das entsprechende Mandat von 1596 zugrunde
liegt (siehe oben Nr. 4), kann wegen des fragmentarischen Zustandes jener Handschrift nicht entschieden
werden.

Anhang: Übersicht über die im Text erwähnten Schenken von Limpurg60

1. Linie Obersontheim-Speckfeld61
Gottfried II. (1474-1539), letzter katholischer Schenk
Erasmus I. (1502-1553) Karl I. (1498-1558)
Friedrich VII. (1536-1596)
Eberhard I. (1560-1622) Heinrich II. (1573-1637) Erasmus II. (1576-1653)
Georg Friedrich (1596-1671) Ludwig Kasimir (1611-1645)
Georg Eberhard (1643-1705)
(letzter seiner Linie)

55 Vgl. Weismann, Katechismen, S. 373f.
56 Kirchenbibliothek Greifswald 855-1 (über UB Greifs-
wald).
57 Diese sind nicht identisch mit den 17 Katechismuspre-
digten aus der Kirchenordnung von 1666, vgl. oben Seite
585 Fußnote 50.
58 Und zwar vermutlich in der nicht im Original erhaltenen
Fassung von 1590, vgl. Weismann, Katechismen,
S. 746. Die Brenzschen Originalfragen sind im Druck
mit einem „+“ markiert.

59 Dieser Text wird trotz der späten Entstehung in die Edi-
tion aufgenommen, weil damit der gesamte Limpurger
Bestand an kirchenordnenden Schriften bis zu den Kir-
chenordnungen von 1666 dargeboten werden kann.
60 Vollständige Auflistung bei Müller, Reichserbschen-
ken.
61 Gottfrieds Großvater Friedrich V. (1400-1474) und Wil-
helms Urgroßvater Konrad IV. (1396-1482), die
Begründer der beiden Linien, waren Brüder; vgl. Mül-
ler, Reichserbschenken, S. 224f.

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