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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0663
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1. Sieben Artikel 1542

herrn einlaßt, die hayligen sacramenten und ander
fryhayt, den verstendigen Christen zugehörig, zu
mißbrauchen zu iren aygen seelen und der nechsten
ergernuß und verderben, das euer gnaden mit sol-
chen verschüffe, sich in die kirchen gewalt und
zucht zu begeben, auff das der kirchen dienst orden-
lich gepraucht werde.
6. Zum sechßten, so sich ettlich auß aygnen frevel
und mutwillen, des ursach sy falschlich auß dem
hayligen evangelib suchen, in die ee mit personen,
inen in glider und graden der fruntschafft zu nach
verwandt, auch on wissen und willen irer eltern [be-
geben], das die unordnung von euer gnaden abge-
stelt und in ain Cristenliche ordnung, wes man sich
des orts zu halten, verfaßt werde.
Zum sibenden,c dem gottes zorn furzukomen, euer
gnaden welle gnädigklich bedencken, das die unbuß-
fertigen, verstockten, hinlässigen, liederlichen zu
den hayligen Sacramenten on ermanung und erfa-
rung nit zu gelassen werden, dann deren vil sind, die

b Sic!
c Ziffer fehlt.
d Die Liste der Unterschriften fehlt, weshalb Roth von
Schreckenstein, ebd. (vgl. Fußnote a), vermutet, es
handle sich nur um ein Konzept. Allerdings ist das

sich on wissen mit den Christglöubigen einmischen,
wie oben anzaygt.
Dis sind, gnediger herr, die furnemsten puncten, die
wir armen underthenigen diener der kirchen euer
gnaden zu bedencken furtragen. Ist auff solchs an
euer gnaden unser demüttig bitt, sy welle mit uns
der kirchen zu hilff komen und durch fromme, ge-
lerte menner ain ordnung, dem wortt gottes gemeß,
wie auch in andern Cristenlichen oberkaytten ge-
schehen, begreyffen, auff das wir ainhellig in der kir-
chen haußhaltung wandlen zum preyß gottes und
auff bawung der gloubigen. Und das solche ordnung
auffs furderlichst, so möglich, so doch nit wenig dar-
an gelegen, gestelt werden, bitten wir gott, unsern
vatter, durch Jhesum Christum in wirckung gottes,
des hayligen gaysts, amen. Hiemit befelhen wir uns
euer gnaden all zeytt in aller billichen gehorsam in
iren schirm und schutz, die welle gott in langwieri-
ger gesundthayt behalten,
Euer gnaden underthenige, willige diener und
pfarrhern, hienach benempt.d

Schreiben deutlich als gefalteter und abgeschickter Brief
erkenntlich. Vielleicht war die Unterschriftenliste auf ei-
nem separaten, verlorengegangenen Blatt beigelegt. Vgl.
aber S. 642 Fußnote 9.

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