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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (16. Band = Baden-Württemberg, 2): Herzogtum Württemberg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.30655#0703
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Kirchenordnung 1560

wahrer, lebendiger Gott und Mensch, der du uns
[aus] vetterlichen willen und mit wirckhung des h[ei-
ligen] gaists durch deinen todt die welt zum leben
gebracht hast, Erleße uns durch dis gedechtnus dei-
nes bittern leidens und Sterbens von aller ungerech-
tigkait und Sünden und verleihe uns gnedigklich,
das solch gedechtnis |87r| nimermehr von unserm
hertzen kome, dardurch wir allezeit deinen worten
gehorsam seyen und von dir ewigklich nimermehr
abgeschaiden werden, der du mit dem vatter und
dem h[eiligen] gaist lebest und regierest, warer, ge-
benedeyter Gott, von ewigkait zu ewigkait. Amen.
Nun last uns unserem herren Gott mit hertzen und
Mund danckhsagen mit dem Lobgesang.
Nach sollichem gibt der pfarrherr beschließlich vol-
genden Segen:
Der herr gesegne und beware euch. Er erzaige
euch sein angesicht und erbarme sich uber euch. Er
hebe sein angesicht uff euch und gebe euch seinen
ewigen friden.121 |87v|
Der herr sterckhe und vermehre uns unseren
glauben und ziehe uns durch seinen h[eiligen] gaist
zue bestendiger beßerung unsers lebens und erhalte
uns [...]h in Crafft ufgenomner haylsamer Speis und
Tranckh uf rechtem weg seiner h[eiligen] gebotten
zue himelischer frewd und seligkait. Amen.
Ende der Kirchen ordnung.
Folgen die tag, so man zu Bischoffshaim der
zeit nach verkündt.122
Fabian und Sebastian: 20. Jan[uarii]
h Unleserlich.
i Sic!
121 Num 6,24-26.
122 Im Gegensatz zur Feiertagsliste am Anfang der Kirchen-
ordnung sollen diese Tage wohl nicht als Feiertage ge-
halten werden.
123 St. Georg ist am 24. April!
124 St. Markus Ev. ist am 25. April (Folgefehler).
125 Die „Kreuzwoche“ sind die Tage von Vocem Jocundita-
tis (Rogate) bis Himmelfahrt. So kann als Abfassungs-

Angnes: 21. Ja[nuarii]
Paulusi Bekerung: 25. Ja[nuarii]
Alle Fronfasten
Valeteinstag: 14. Febr[uarii]
Peter Stulfeyr: 22. Febr[uarii]
Gertrudtentag: 17. Mertzi
Georgentag: 24. Mertzi123
Marcustag: 25. eodem124
Walpurgentag: 1. Maij
Creutz erfündung: 3. Maij
Creutz wochen125: 30. April[is]
Urbanstag: 25. Maij |88v|
Fronleichnamstag: 18. Junii126
Kilianstag: 8. Juli
Ulrichstag: 4. Juli
Veitstag: 15. Junii
Margarethentag: 13. Juli127
Maria Magdalenentag: 22. eodem
Christoffelstag: 25. Juli
Annentag: 26. eodem
Gordianstag: 10. Maij
Peter Ketenfeyr: 1. Augusti
Laurentzentag: 10. Augusti
Mariae Himmelfart: 15. Augusti
Egidi: 1. Septemb[ris]
Creutz erhebung: 14. eodem
Michaelstag: 29. Septem[bris] |89r|
S. Gallentag: 16. octob[ris]
Lucastag: 18. oct[obris]
Burckhartstag: 13. oct[obris]128
Ursulentag: 21. oct[obris]
Mauritzentag: 22. September
Aller H[eiligen] tag: 1. Nove[mbris]
Aller Seelen tag: 2. Nove[mbris]
Martinstag: 11. Novemb[ris]

zeitraum nur ein Jahr in Frage kommen, in dem dieser
Sonntag auf den 26. bis 30. April fällt; für die zweite
Hälfte des 16. Jahrhunderts sind das die Jahre 1573
(26.4.) sowie 1570, 1581 und 1592 (alle 30.4.).
126 Fronleichnam fiel im 16. Jahrhundert nur in den Jahren
1579 und 1590 auf den 18. Juni.
127 Variiert zwischen 12. und 20.7., vgl. Grotefend, Zeit-
rechnung II/2, S. 135.
128 Eigentlich 14.10, nur Basel und Hamburg am 13.10., vgl.
Grotefend, Zeitrechnung II/2, S. 75.

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