2. Kirchenordnung 1527
der vernunfft, wie clarlich erscheint bey denen, so
teglich meß halten, sier handthaben und schutzen.
|125v|
Hirumb, so der grewlich mißbrauch der meß
Gots, unsern seligmacher, zu schwerem zorn reytzt,
als auß dent straffen gemerckt wurt, ist ein getrewe
Cristenlicheu Oberkait nit allein ampts halben, son-
der auch by irer sel selikait schuldigv, dem Zorn
Gottes mit hinlegung des lesterlichen gebrauchs
der Meßen zubegegnen, darmit nit die entpfangne
gnad von Got, in dem vergangen Bewerischenw
krig9 xdem hellischen land, Statt undx Oberkait
ygnediglich bewißeny, verschut wurde, und auff das
nitz solch undanckberkait in unachtsamer furderung
gotlicher ere und geduldung offentlicher erkantner
gotsleßterung fur andere großern Zorn gottes mit
Zweyungen und verderbung land und lewta erwecke,
dan man findt in bbiblischer warhafterb Historien
von anfang der welt biß uffc Zerstorung Hierusalem,
das Got alweg die, so umb sein ere ain eyfer und
errettung gehapt unnd gethon haben, mit gluck,
Hail und großem, gnedigemd verhaißen und halten
begabt hat, Landt eund lewte frid und frod gegeben
unnd erhaltenf.
Widerumb hatt Got mit rach, Zorn, verderbung
land und lewt gerochen10 an allen denen, so wider
r Fehlt B, C, D.
s Fehlt B.
t B:dem.
u Fehlt B.
v Fehlt B.
w E: beyrischen.
E: der.
y-y Fehlt E.
z Fehlt B.
a Fehlt B.
b-b B, C, E: biblischen warhaftigen.
c B: uff die.
d B, D: gnedigklichen.
e-e Fehlt E.
f E: erhalten. Als wir habend vom Albraham Gene. 14
Von dem patriarchen Jacob, Gene. 32 et 33 Ca.
g D: nit.
h Fehlt E.
i C, D, E: in den.
j-j E: vierden buch.
sein ere gethon mit aigen menschlichen uffsatzun-
gen, auch die mitg verwilligung oder handthabung
oderh I126r | on eyffer geduldet haben on ordenliche
abstellung des ungotlichen Gots dienst, wie dan
hauffig ini hailigen historien gelesen wurt.
Nemlich im jandern tailj der kunig am ix. und x.
Capiteln vonk Jehu, ainem kunig Ißrahel, welcher
von Got durch den propheten Heliam zu einem kon-
ig erwelt war on kongklichen stamen11, von dem er
nit war geborn. Aber darumb von ausserhalbs ku-
nigklichen gebluts und geschlechts in kunigklichen
gewalt von Got gesetzt, das er den konig Achab
undl konigin mit allen seinen frunden, so dem ko-
nigklichen stamen angehorig, erwurgt und außtilget
von der erden allein darumb, das er mit menschen
satzungen aigen Gotsdienst aufgericht und gestifft
hat, welche allm mit irn pristern Jehu Got zu eren
hat abgethon, darumb ime got das königkreich in
Ißrahel hat eingeben undn biß inso vierd geschlecht
seinen nachkomen verhaißen und gegeben12.
Auch ließdt man in gemeltem buch der künig,
das Ezechias, der kunig in Juda, die verfurische, er-
gerliche gotzdienst, so ausserhalb dem wort und be-
velh gottes allein von menschen gut beduncken auff-
gericht waren, abthet und niderlegtp, darmitq er von
Got erlangt sig undr Triumpff I126v | uber den
konigs Assyrient, erwarb auch durch derselbigen
k E: von dem.
l D: und die.
m B: als.
n Fehlt E.
o D, E: in das.
p E: niderlegt, 4. Regum 18. Cap. confregit serpentem
eneum etc. [2Kön 18,4].
q E: darmit das.
r Fehlt B.
s E: konig von.
t D: Assyrien, er.
9 Der Bauernkrieg 1524/25 brachte für Schwäbisch Hall
keine nennenswerten bewaffneten Auseinandersetzungen
oder Strafaktionen mit sich. Auch die Folgen des Krieges
blieben für Hall geringer als für andere südwestdeutsche
Reichsstädte, vgl. Maisch, Prediger, S. 54f.
10 Sich gerächt.
11 Abstammung.
12 2Kön 9-10.
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der vernunfft, wie clarlich erscheint bey denen, so
teglich meß halten, sier handthaben und schutzen.
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Hirumb, so der grewlich mißbrauch der meß
Gots, unsern seligmacher, zu schwerem zorn reytzt,
als auß dent straffen gemerckt wurt, ist ein getrewe
Cristenlicheu Oberkait nit allein ampts halben, son-
der auch by irer sel selikait schuldigv, dem Zorn
Gottes mit hinlegung des lesterlichen gebrauchs
der Meßen zubegegnen, darmit nit die entpfangne
gnad von Got, in dem vergangen Bewerischenw
krig9 xdem hellischen land, Statt undx Oberkait
ygnediglich bewißeny, verschut wurde, und auff das
nitz solch undanckberkait in unachtsamer furderung
gotlicher ere und geduldung offentlicher erkantner
gotsleßterung fur andere großern Zorn gottes mit
Zweyungen und verderbung land und lewta erwecke,
dan man findt in bbiblischer warhafterb Historien
von anfang der welt biß uffc Zerstorung Hierusalem,
das Got alweg die, so umb sein ere ain eyfer und
errettung gehapt unnd gethon haben, mit gluck,
Hail und großem, gnedigemd verhaißen und halten
begabt hat, Landt eund lewte frid und frod gegeben
unnd erhaltenf.
Widerumb hatt Got mit rach, Zorn, verderbung
land und lewt gerochen10 an allen denen, so wider
r Fehlt B, C, D.
s Fehlt B.
t B:dem.
u Fehlt B.
v Fehlt B.
w E: beyrischen.
E: der.
y-y Fehlt E.
z Fehlt B.
a Fehlt B.
b-b B, C, E: biblischen warhaftigen.
c B: uff die.
d B, D: gnedigklichen.
e-e Fehlt E.
f E: erhalten. Als wir habend vom Albraham Gene. 14
Von dem patriarchen Jacob, Gene. 32 et 33 Ca.
g D: nit.
h Fehlt E.
i C, D, E: in den.
j-j E: vierden buch.
sein ere gethon mit aigen menschlichen uffsatzun-
gen, auch die mitg verwilligung oder handthabung
oderh I126r | on eyffer geduldet haben on ordenliche
abstellung des ungotlichen Gots dienst, wie dan
hauffig ini hailigen historien gelesen wurt.
Nemlich im jandern tailj der kunig am ix. und x.
Capiteln vonk Jehu, ainem kunig Ißrahel, welcher
von Got durch den propheten Heliam zu einem kon-
ig erwelt war on kongklichen stamen11, von dem er
nit war geborn. Aber darumb von ausserhalbs ku-
nigklichen gebluts und geschlechts in kunigklichen
gewalt von Got gesetzt, das er den konig Achab
undl konigin mit allen seinen frunden, so dem ko-
nigklichen stamen angehorig, erwurgt und außtilget
von der erden allein darumb, das er mit menschen
satzungen aigen Gotsdienst aufgericht und gestifft
hat, welche allm mit irn pristern Jehu Got zu eren
hat abgethon, darumb ime got das königkreich in
Ißrahel hat eingeben undn biß inso vierd geschlecht
seinen nachkomen verhaißen und gegeben12.
Auch ließdt man in gemeltem buch der künig,
das Ezechias, der kunig in Juda, die verfurische, er-
gerliche gotzdienst, so ausserhalb dem wort und be-
velh gottes allein von menschen gut beduncken auff-
gericht waren, abthet und niderlegtp, darmitq er von
Got erlangt sig undr Triumpff I126v | uber den
konigs Assyrient, erwarb auch durch derselbigen
k E: von dem.
l D: und die.
m B: als.
n Fehlt E.
o D, E: in das.
p E: niderlegt, 4. Regum 18. Cap. confregit serpentem
eneum etc. [2Kön 18,4].
q E: darmit das.
r Fehlt B.
s E: konig von.
t D: Assyrien, er.
9 Der Bauernkrieg 1524/25 brachte für Schwäbisch Hall
keine nennenswerten bewaffneten Auseinandersetzungen
oder Strafaktionen mit sich. Auch die Folgen des Krieges
blieben für Hall geringer als für andere südwestdeutsche
Reichsstädte, vgl. Maisch, Prediger, S. 54f.
10 Sich gerächt.
11 Abstammung.
12 2Kön 9-10.
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