Konstanz
nemmlich ouch die wyl vil artickel göttlicher eren
schmelerung halb verzug nitt gedulden mögend.
jVon christenlicher leerj
Vor und ob allen dingen sol das wort gottes und hay-
lig leer, unß in denk gschrifften des alten und nüwen
testaments eroffnet, in den unser gaystlich narung
unnd uffenthalt ist, vor augen gehabt un angebun-
den und in allweg fryg gelaussen, |29v | ouch in den
stetten rain und luter, on mischungl menschlichs un-
gegründts zusatz, nach rechtem christenlichem ver-
stand, den die geschrifft nach aygner art selbs gibt,
und in summa aller ding ungefälscht zepredigen be-
volchen werden, darumb man ouch dehaynenm
gwalt, wie der genempt mag werden, entsytzen, son-
der mer gott dann den menschen uß christenlicher
billichait gehorsamm sin soln13.
Es sol ouch ain yeder prediger nach uswysung
deß göttlichen worts pflichtig sin, ainem yeden, so
vermaynte, das er ettwas gelert hett on bestendigen
grund der schrifft, antwurt und rechensehafft zu ge-
ben14 an demm ort, da er geprediget, und vor from-
men, christverstendigeno mennern, in yederp statt
darzu verordnet. Was er dann uß biblischer schrifft
erhalt, sol er daby gelaussen, was nitt, sol er da-
vonq gewysen und die underthon wyderumb deß
bessren von imm bericht werden. Welcher sich aber
deß wydrete, dem sol billich, alß ainem verfürischen
und des irtums verdachten, übung sines ampts ver-
botten unnd abgeschlagen sinr. |30r |
j-j B: Das Cristenlich Lere on aller menschen forcht und
inmischung rein zupredigen bevolhen werden sol.
k B: der.
l B: inmischung.
m B: keinen.
n B: sol. [Überschrift:] Das der prediger Rechenschafft,
Red und antwort seiner lere geben oder ime das ampt
abzustellen,
o B: der schrift verstendigen.
p B: irer.
q B: dannen.
r B: sin. [Überschrift:] Nachtail widerwertiger lere.
Durch welches zymmlich, gantz christenlich
mittel ouch die wyderwärtigen prediger, so in ettli-
chen stetten nitt on grosse zertrennung bürgerlichs
frydes und brüderlicher lieb, ouch verwirrung der
gewißnen deß gemainen mans, ainander offennlich
entgegen sind, hingewysen oder abgestelt möchtend
werden, dann mancher mitt grossem geschray vyl
poldret. Müste ers verantwurten, sines trutzenli-
chen geschraygs wurde vil mynders. Es ist ye söllich
wydersynnig leer in kainen gemaynen nutz in ayn-
cherlay weg lang zu gedulden, das nitt partylich
maynungen zetieff und starck intringend und naeh-
mals nitt on groß verderben gedult müssend werden,
dann ungelopplich, wie tanherriklich aint yeder be-
stryten wyl, was er in den sachen deß globens,
alßu gut und christenlich, hat angefasset.
vVon nuwen büchernv
Diewyl jetz mengklich on underschyd und yeder
nach aygnem gefallen, ouch offt on bestendigen
grund, schribt und durch den truck under |30v| die
welt kommen last, das dan allendthalb gotzförchtig,
gelert menner verordnet werdend, die söllich ge-
schrifften und bücher mitt flys besächind und ex-
aminiertind und, nach demm sy demm wort gottes
zu- oder von stymptindw, besserlich oder ergerlich
werind, zutrucken und zu verkoffen naehliessind
oder verbuttind, sy wärind lutrisch oder unlutrisch,
dann hie nitt nach ayncherlay personen oder ruff,
sonder nach der schnur deß göttlichen worts geur-
tailt sol werden.
s B: mynder. [Überschrift:] Widerwertige lere und predig
keins wegs zugedulden.
t-t Fehlt B.
u Fehlt B, stattdessen Lücke.
v-v B: Von Buchern zu ordnen. Das nichtz getruckt oder
verkauft, es werde dan zuvor gotlicher schrift gemeß un-
ergerlich erfunden unnd zugelassen.
w B: stunden.
13 Apg 5,29.
14 1Petr 3,15.
350
nemmlich ouch die wyl vil artickel göttlicher eren
schmelerung halb verzug nitt gedulden mögend.
jVon christenlicher leerj
Vor und ob allen dingen sol das wort gottes und hay-
lig leer, unß in denk gschrifften des alten und nüwen
testaments eroffnet, in den unser gaystlich narung
unnd uffenthalt ist, vor augen gehabt un angebun-
den und in allweg fryg gelaussen, |29v | ouch in den
stetten rain und luter, on mischungl menschlichs un-
gegründts zusatz, nach rechtem christenlichem ver-
stand, den die geschrifft nach aygner art selbs gibt,
und in summa aller ding ungefälscht zepredigen be-
volchen werden, darumb man ouch dehaynenm
gwalt, wie der genempt mag werden, entsytzen, son-
der mer gott dann den menschen uß christenlicher
billichait gehorsamm sin soln13.
Es sol ouch ain yeder prediger nach uswysung
deß göttlichen worts pflichtig sin, ainem yeden, so
vermaynte, das er ettwas gelert hett on bestendigen
grund der schrifft, antwurt und rechensehafft zu ge-
ben14 an demm ort, da er geprediget, und vor from-
men, christverstendigeno mennern, in yederp statt
darzu verordnet. Was er dann uß biblischer schrifft
erhalt, sol er daby gelaussen, was nitt, sol er da-
vonq gewysen und die underthon wyderumb deß
bessren von imm bericht werden. Welcher sich aber
deß wydrete, dem sol billich, alß ainem verfürischen
und des irtums verdachten, übung sines ampts ver-
botten unnd abgeschlagen sinr. |30r |
j-j B: Das Cristenlich Lere on aller menschen forcht und
inmischung rein zupredigen bevolhen werden sol.
k B: der.
l B: inmischung.
m B: keinen.
n B: sol. [Überschrift:] Das der prediger Rechenschafft,
Red und antwort seiner lere geben oder ime das ampt
abzustellen,
o B: der schrift verstendigen.
p B: irer.
q B: dannen.
r B: sin. [Überschrift:] Nachtail widerwertiger lere.
Durch welches zymmlich, gantz christenlich
mittel ouch die wyderwärtigen prediger, so in ettli-
chen stetten nitt on grosse zertrennung bürgerlichs
frydes und brüderlicher lieb, ouch verwirrung der
gewißnen deß gemainen mans, ainander offennlich
entgegen sind, hingewysen oder abgestelt möchtend
werden, dann mancher mitt grossem geschray vyl
poldret. Müste ers verantwurten, sines trutzenli-
chen geschraygs wurde vil mynders. Es ist ye söllich
wydersynnig leer in kainen gemaynen nutz in ayn-
cherlay weg lang zu gedulden, das nitt partylich
maynungen zetieff und starck intringend und naeh-
mals nitt on groß verderben gedult müssend werden,
dann ungelopplich, wie tanherriklich aint yeder be-
stryten wyl, was er in den sachen deß globens,
alßu gut und christenlich, hat angefasset.
vVon nuwen büchernv
Diewyl jetz mengklich on underschyd und yeder
nach aygnem gefallen, ouch offt on bestendigen
grund, schribt und durch den truck under |30v| die
welt kommen last, das dan allendthalb gotzförchtig,
gelert menner verordnet werdend, die söllich ge-
schrifften und bücher mitt flys besächind und ex-
aminiertind und, nach demm sy demm wort gottes
zu- oder von stymptindw, besserlich oder ergerlich
werind, zutrucken und zu verkoffen naehliessind
oder verbuttind, sy wärind lutrisch oder unlutrisch,
dann hie nitt nach ayncherlay personen oder ruff,
sonder nach der schnur deß göttlichen worts geur-
tailt sol werden.
s B: mynder. [Überschrift:] Widerwertige lere und predig
keins wegs zugedulden.
t-t Fehlt B.
u Fehlt B, stattdessen Lücke.
v-v B: Von Buchern zu ordnen. Das nichtz getruckt oder
verkauft, es werde dan zuvor gotlicher schrift gemeß un-
ergerlich erfunden unnd zugelassen.
w B: stunden.
13 Apg 5,29.
14 1Petr 3,15.
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