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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0103
Edition
1. Vertrag zwischen Stadt und Klerus
1525
1a. Acht Artikela
26. April 1525
Verzigk unnd Obligation der vier Stifft
auff etliche des Raths inen zugemuthe Articul.
Wir, Dechan unnd Capittul des mehrern1, S. Ger-
mans unnd Mauritien, S. Guiden und Aller Heiligen
Stifft zu Speyr, Bekennen uns hierin offentlich in
nammen und von wegen gemeiner Pfaffheit zu
Speyr für uns und unsere nachkommen in krafft diß
Brieffs, Das, nachdem ein erbar Gemeinde gemelter
Stat Speyr vor uns allen sammentlich auff den 24.
tag des Monats Aprilis im 1525. jahr, als wir in un-
serm grossen ober Capitul Capituls weiß versamlet
gewesen, uns etlich Articul, wie die von worten zu
worten hierein verleibt und inseriert sind, übergeben
mit freundtlicher, fleissiger bitt, das wir wolten, so
in gemelten Articulen begriffen, abschaffen. Darauff
haben wir mit zeitlichem rath, gutem wissen und
willen, ungedrungen und ungezwungen, freywillig-
lich und einhelliglich uns entschlossen, zugesagt und
versprochen, auch auff alle und jede Articul inson-
derheit Antwort geben, wie nachfolget.
[1. Verkündigung des Evangeliums]
Unnd nämlich auff den ersten, also lautend: Zum
ersten, daß das wort Gottes in allen Pfarren,
a Textvorlage (Druck): Simonis, Historische Beschrei-
bung, 1608, S. 203-205. Abdruck (modernisiert) bei: Al-
ter, Von der Konradinischen Rachtung, S. 491f.
Klöstern unnd Kirchen gepredigt und verkündet
werden soll lauter und klar, ohne alle menschliche
erdichtung, findung und zusatz,
Das uns derselbig Articul nit zu entgegen, und
haben uns gefallen lassen, das daß H[eilige] Evan-
gelium angeregter maß gepredigt werde.
[2. Abschaffung der Rachtung von 1514]
Auff den andern Articul, der also lautend: Zum an-
dern wöllen sie durch bitt, das die rachtung der
Pfaffheit, so jüngst auffgericht ist durch grossen un-
verstand einer Gemein unnd des Raths (die doch
wider Gott und alle Recht, auch Brüderliche lieb
und freundtschafft ist), abgethan werden soll,
Wollen hiemit ein erbare Gemein ihre eyd und
pflicht offentlich verwarnt haben durch ursach,
[wie] obstehet. Haben wir (wie oben bewilligt), das
wir die rachtung, zwischen dem Rath gemeiner
Statt Speyr und uns auffgericht, abthun und einen
Erbaren Rath und Gemein herausser geben wöllen,
als wir auch dieselb rachtung inen denselbigen tag
herauß geben, behändigt und zugestelt haben, das
1 Das Hochstift.
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1. Vertrag zwischen Stadt und Klerus
1525
1a. Acht Artikela
26. April 1525
Verzigk unnd Obligation der vier Stifft
auff etliche des Raths inen zugemuthe Articul.
Wir, Dechan unnd Capittul des mehrern1, S. Ger-
mans unnd Mauritien, S. Guiden und Aller Heiligen
Stifft zu Speyr, Bekennen uns hierin offentlich in
nammen und von wegen gemeiner Pfaffheit zu
Speyr für uns und unsere nachkommen in krafft diß
Brieffs, Das, nachdem ein erbar Gemeinde gemelter
Stat Speyr vor uns allen sammentlich auff den 24.
tag des Monats Aprilis im 1525. jahr, als wir in un-
serm grossen ober Capitul Capituls weiß versamlet
gewesen, uns etlich Articul, wie die von worten zu
worten hierein verleibt und inseriert sind, übergeben
mit freundtlicher, fleissiger bitt, das wir wolten, so
in gemelten Articulen begriffen, abschaffen. Darauff
haben wir mit zeitlichem rath, gutem wissen und
willen, ungedrungen und ungezwungen, freywillig-
lich und einhelliglich uns entschlossen, zugesagt und
versprochen, auch auff alle und jede Articul inson-
derheit Antwort geben, wie nachfolget.
[1. Verkündigung des Evangeliums]
Unnd nämlich auff den ersten, also lautend: Zum
ersten, daß das wort Gottes in allen Pfarren,
a Textvorlage (Druck): Simonis, Historische Beschrei-
bung, 1608, S. 203-205. Abdruck (modernisiert) bei: Al-
ter, Von der Konradinischen Rachtung, S. 491f.
Klöstern unnd Kirchen gepredigt und verkündet
werden soll lauter und klar, ohne alle menschliche
erdichtung, findung und zusatz,
Das uns derselbig Articul nit zu entgegen, und
haben uns gefallen lassen, das daß H[eilige] Evan-
gelium angeregter maß gepredigt werde.
[2. Abschaffung der Rachtung von 1514]
Auff den andern Articul, der also lautend: Zum an-
dern wöllen sie durch bitt, das die rachtung der
Pfaffheit, so jüngst auffgericht ist durch grossen un-
verstand einer Gemein unnd des Raths (die doch
wider Gott und alle Recht, auch Brüderliche lieb
und freundtschafft ist), abgethan werden soll,
Wollen hiemit ein erbare Gemein ihre eyd und
pflicht offentlich verwarnt haben durch ursach,
[wie] obstehet. Haben wir (wie oben bewilligt), das
wir die rachtung, zwischen dem Rath gemeiner
Statt Speyr und uns auffgericht, abthun und einen
Erbaren Rath und Gemein herausser geben wöllen,
als wir auch dieselb rachtung inen denselbigen tag
herauß geben, behändigt und zugestelt haben, das
1 Das Hochstift.
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