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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Dörner, Gerald [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 2. Teilband): Die Territorien und Reichsstädte (außer Straßburg) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.30662#0237
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10. Gutachten zu den Basler und Straßburger Ordnungen [1529]

oder zuon minsten der schnydren und yederman,
dask keine furthin meer gemacht werden, verbiet-
ten44. |
Item mit allen denen, so sych hye wyder solche
christliche ordnung sperren wurden und ungehor-
sam sein oder yemans diener (alß schuldheiß, statt-
knecht, amptknecht, die wurt, die zunfft- oder stu-
ben knecht, die wyr all zu inen bey iren eyden und
straff darüber gesetzt, namlich 1 lb. pfennig, ver-
bunden wellen haben) eyngerley weg wurde belei-
digen, schmehen, inen wyder reden, sollen wie Baß-
ler ordnung lutt gestrafft werden45.
Item, es hatt ouch unß try diener ewer kyrchen für
nutz-, christlich und nottwendig angesehen, daß wir
und andre, so dem evangelio dienen, unser narung
sollen und megen haben, an welcher wyr unß nichts
anderß beclagen dann der ergerlichen, nachteiligen
dem wortt, so wir fueren, ordnung, namlich, daß
wyrß1 etwan mit hadern, zancken vor gricht oder
sonst mit feindschafft müssen inziehen, welchs alleß
der gschryfft zu widerig, 1. Cor. 6. [1-8], 2. Thimo.
2. [14.24-25], dem ampt und wort Gottes ergerlich,
verachtlich, und mdaß wirm unß kein feindn sollen
machen dan den uns daß wort Gottes machet, daß

k Erg. über der Zeile.
l Gestr.: mit so[...].
m-m Erg. über der Zeile.
n Gestr.: uberen hal[...]
o Erg. über der Zeile.
p Gestr.: allein

43 Bis zum 24. Juni.
44 Vgl. das Kapitel „Von den kleydern“ der Basler Ordnung
(Dürr / Roth, Aktensammlung 3, Nr. 473, S. 406).

ist, die wir um der warheit wyllen uberkomen46.
Deßhalb ir, unsere g[nedige] h[erren] und christliche
obern, durch unß vor offt mero solchs ermant und
gebetten, wellen euch die wyß und ordnung, wie
manß zu Basel heltt, erfroyen und demnoch euch
hie ouch lossen gfallen annem47 und ym nochkom-
men. Nit daß wyr beßere und grossere psoldung be-
geren, sonder daß die ergerliche wyse und ordnung,
wie gesagt, geendert werde.
Zuo letst ist unser höchst bytten und flehen an euch,
unsere g [nedige] h [erren] und christliche obern, daß
yr dise und ewere arbeit dißer christlichen ordnung
mit yren straffen um der eer Gottes willen nit, wye
etwan byßhar geschehen, also schlefferyg wellen los-
sen hingan oder ersytzen48, sonder diser ordnung
und allem, so ir befinden der eer Gottes furderlich,
uff daß aller flyssigest handthaben, furdern und
noch kommenp und euch glatt49 vor niemans schu-
hen50, entzitzen01 noch forchten, dan Gott, der herr,
wirt bey euch sein in allem, so ir in seim namen
anhept. Nit mer dan verharren in seim gsatz und
befelch, gon nit zuor lincken und nit zuor grechten,
wie Josue, am 1. capitel [7], daß geb euch und unß
Gott, der vatter, durch Jesum Christ zu volbrin-
gen, Amen.

45 Ebd., S. 408f.
46 Vgl. Mt 5,11.
47 Sich als annehmbar gefallen lassen, s. Grimm, DWb 1,
Sp. 414 und FWb 6, Sp. 412f.
48 Vernachlässigen, auf sich beruhen lassen, s. DRW 3,
Sp.276.
49 Ganz und gar, s. FWb 6, Sp. 2238.
50 Scheuen.
51 Erschrecken, s. Grimm, DWb 3, Sp. 621.

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