Münster im Münstertal
doch die frevel vorbehalten, und also hiemit der
acht und fünffzigst articul auch vertragen seyn.
ιSo viel die stattgräben belangt, laut des neün und
fünffzigsten articuls, ist abgeredt, daß der abbt die
seinen, so er yetzund in possess und besitz hat, und
die statt die iren nutzen und erhalten soll.
κDer vier und sechzigst articul, die ornaten in der
kirchen zu Sanct Leodegarien belangend: Demnach
dieselben kirch aufgebrochen und die ornaten zum
theil entwerth111, sollen durch burgermeister und
rath der statt Münster, soviel dern noch vorhanden,
uf- |147v⎥ gezeichnet und dem herren praelaten, so-
vielr deren in jener kirchen nit bedürfftig, gegen ei-
nem reverß zugestellt werden.
λDen fünff und sechzigsten articul, die sailer und
den gloken belangend, ist derselbig punct nachfol-
gender gestalt verglichen: Dieweil ein gemeind die
groß glokh im Münster112 auch braucht, so soll der
herr praelat, auch statt und thal, ye einer umb den
ander, die sailer darzugeben und zuerhalten schuldig
seyn.
μWas dann den neun und sechzigsten articul, die ge-
clagte ein hundert und neun und achtzig pfundt
pfenning kirchenfäll von dem nächsten sterbend, da
anno 64113, ist die sach dahin gutlich gemittelt:
Nach dem die gesandten eines ehrsamen raths für-
geben, daß solche kirchenfäll zu unterhaltung der
kirchen zu St. Leodegarien belangendts, item in das
ι Stattgräben.
κ Ornaten zu St. Leodegarien.
λ Glockensailer.
μ Kirchenfäll.
ν S. Bartolomes und andere pfrunden.
ξ Wildbann.
ο Neuerungen.
r B: soviel sy.
s Fehlt in B.
t B: kirchenfäll jerlichen.
111 Entwandt, gestohlen, s. Lexer 1, Sp. 598; DRW 3,
Sp. 20f. (s.v. entweren). Vgl. dazu auch die Einleitung
S. 343.
allmosen und guetleüthauß von alter her be-
wandt114 worden seyen, und daß solche kirchen-
fällt in beysein eines abbts verrechnet werden, sich
auch erbotten, die rechnung deßhalben fürzulegen,
ist verglichen, daß es forthin darbey bleiben und
daß des herren praelaten forderung dis falls gefallen
seyn soll.
νDen ein und sibenzigsten articul betreffend, daß
meister und rath zu Münster auch Sanct Bartholo-
mei115 und anderen pfrunden unterfangen116 und
derhalb rechnung und erstattung zuthun begert
worden, hergegen aber die gesandten der statt Mün-
ster fürgewendt, daß solche pfrunden zu unterhal-
tung der pfarr zu Mülbach bewendt worden, auch
sich das mit den rechnungen beyzubringen erbotten,
so ist demnach die sach dahin gemittelt worden, daß
es darbey verbleiben, daß bur- |148r⎥ germeister und
rath der statt Münster hinführo die kirchen zu Mül-
bach davon bessern und erhalten sollen.
ξAuff dem wildbann und forst, daß derselb dem
gottshauß zugehörig, laut des zween und sibenzig-
sten articuls, seindt die gesandten der statt Münster
nit in abred gewesen.
οEs ist auch abgeredt, daß hinfüro weder praelat
noch maister und rath zu Münster für sich selbs und
ohne des andern zuthun einige neüwerung fürnem-
men und machen sollen vermög irer aidt, und also
des 73.ten articuls auch verglichen sein.
112 In der Klosterkirche.
113 1564 suchte eine Pestwelle das Münstertal und andere
Gebiete des Elsaß heim. Nach Paul Leckdeigs Bericht
sollen dabei im Münstertal fast 1000 Personen gestorben
sein. Vgl. Ohl, Geschichte, S. 250.
114 Zu Gunsten von [...] verwendet, s. FWb 3, Sp. 2267f.
115 Die dem Hl. Bartholomäus geweihte Kirche in Mühl-
bach besaß neben der Bartholomäuspfründe noch eine
Katharinenpfründe. Diese muß nach 1441 entstanden
sein. Vgl. Scherlen, Muhlbach, S. 21.
116 Sich in den Besitz gesetzt haben, s. Grimm, DWb 24,
Sp. 1547f.
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doch die frevel vorbehalten, und also hiemit der
acht und fünffzigst articul auch vertragen seyn.
ιSo viel die stattgräben belangt, laut des neün und
fünffzigsten articuls, ist abgeredt, daß der abbt die
seinen, so er yetzund in possess und besitz hat, und
die statt die iren nutzen und erhalten soll.
κDer vier und sechzigst articul, die ornaten in der
kirchen zu Sanct Leodegarien belangend: Demnach
dieselben kirch aufgebrochen und die ornaten zum
theil entwerth111, sollen durch burgermeister und
rath der statt Münster, soviel dern noch vorhanden,
uf- |147v⎥ gezeichnet und dem herren praelaten, so-
vielr deren in jener kirchen nit bedürfftig, gegen ei-
nem reverß zugestellt werden.
λDen fünff und sechzigsten articul, die sailer und
den gloken belangend, ist derselbig punct nachfol-
gender gestalt verglichen: Dieweil ein gemeind die
groß glokh im Münster112 auch braucht, so soll der
herr praelat, auch statt und thal, ye einer umb den
ander, die sailer darzugeben und zuerhalten schuldig
seyn.
μWas dann den neun und sechzigsten articul, die ge-
clagte ein hundert und neun und achtzig pfundt
pfenning kirchenfäll von dem nächsten sterbend, da
anno 64113, ist die sach dahin gutlich gemittelt:
Nach dem die gesandten eines ehrsamen raths für-
geben, daß solche kirchenfäll zu unterhaltung der
kirchen zu St. Leodegarien belangendts, item in das
ι Stattgräben.
κ Ornaten zu St. Leodegarien.
λ Glockensailer.
μ Kirchenfäll.
ν S. Bartolomes und andere pfrunden.
ξ Wildbann.
ο Neuerungen.
r B: soviel sy.
s Fehlt in B.
t B: kirchenfäll jerlichen.
111 Entwandt, gestohlen, s. Lexer 1, Sp. 598; DRW 3,
Sp. 20f. (s.v. entweren). Vgl. dazu auch die Einleitung
S. 343.
allmosen und guetleüthauß von alter her be-
wandt114 worden seyen, und daß solche kirchen-
fällt in beysein eines abbts verrechnet werden, sich
auch erbotten, die rechnung deßhalben fürzulegen,
ist verglichen, daß es forthin darbey bleiben und
daß des herren praelaten forderung dis falls gefallen
seyn soll.
νDen ein und sibenzigsten articul betreffend, daß
meister und rath zu Münster auch Sanct Bartholo-
mei115 und anderen pfrunden unterfangen116 und
derhalb rechnung und erstattung zuthun begert
worden, hergegen aber die gesandten der statt Mün-
ster fürgewendt, daß solche pfrunden zu unterhal-
tung der pfarr zu Mülbach bewendt worden, auch
sich das mit den rechnungen beyzubringen erbotten,
so ist demnach die sach dahin gemittelt worden, daß
es darbey verbleiben, daß bur- |148r⎥ germeister und
rath der statt Münster hinführo die kirchen zu Mül-
bach davon bessern und erhalten sollen.
ξAuff dem wildbann und forst, daß derselb dem
gottshauß zugehörig, laut des zween und sibenzig-
sten articuls, seindt die gesandten der statt Münster
nit in abred gewesen.
οEs ist auch abgeredt, daß hinfüro weder praelat
noch maister und rath zu Münster für sich selbs und
ohne des andern zuthun einige neüwerung fürnem-
men und machen sollen vermög irer aidt, und also
des 73.ten articuls auch verglichen sein.
112 In der Klosterkirche.
113 1564 suchte eine Pestwelle das Münstertal und andere
Gebiete des Elsaß heim. Nach Paul Leckdeigs Bericht
sollen dabei im Münstertal fast 1000 Personen gestorben
sein. Vgl. Ohl, Geschichte, S. 250.
114 Zu Gunsten von [...] verwendet, s. FWb 3, Sp. 2267f.
115 Die dem Hl. Bartholomäus geweihte Kirche in Mühl-
bach besaß neben der Bartholomäuspfründe noch eine
Katharinenpfründe. Diese muß nach 1441 entstanden
sein. Vgl. Scherlen, Muhlbach, S. 21.
116 Sich in den Besitz gesetzt haben, s. Grimm, DWb 24,
Sp. 1547f.
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