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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0169
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5. Lübbecker Rezess 1573

5. Lübbecker Rezessa
15. April 1573

Zuwissen. Nachdem zwischenn dem hochwirdigenn,
hochvormugenden furstenn unnd hern, hern Her-
man1, postulirten unnd vorordenten, auch bestetig-
ten administratorn des stiffts Minden etc., des
weichgrafflichenn2 ambts binnen der stadt Minden
etzlicher angemasten iniuries, worter, vorstrickung
des weichgraven unnd hern Peter Bogels, priesters,
auch anderer geclagten punct, item dero furstli-
chenn administration geistlichenn jurisdiction Rit-
terbruchs3 unnd Minterwalts4 halber, fur Mindenn
belegenn, deßgleichenn denn erwurdigenn, edlenn
unnd ernvesten hern thumbprobstenn, dechanten,
seniorn unnd gantzem capittel der thumbkirchenn
zu Minden unnd iren vorwanten, danebenn denn
wirdigen, wolgelarten unnd erbarn hern abtenn, pri-
orn unnd gantzem conventt sanctorum Mauritii et
Simeonis5 stiffts, hern probstenn, dechanten, seni-
orn unnd capittel der beiden collegiat kirchenn sanc-
torum Martini6 unnd Johannis7, daselbst binnen
Minden, unnd ihrenn vorwanten tanquam secun-
dario clero, alle binnen Minden, etzlicher hernach

a Textvorlage (Handschrift): KAM A 681, fol. 1r-36v. Ein
weiteres Exemplar ist überliefert in LAV NRW W,
Reichskammergerichtsakten M 1190 Bd. 1. Abdruck:
Culemann, Sammlung, Nr. 18, S. 85-136 mit voran-
gehendem Bestätigungsmandat vom 20. Juni 1584.
b Hier und bei den folgenden Auslassungen folgen Ausfüh-
rungen zu profanen Themen.

1 Hermann von Schaumburg war von 1567 bis 1582 Bi-
schof von Minden, siehe oben, S. 115 Anm. 82.
2 Der Wichgraf war der bischöfliche Richter in der Stadt.
3 Wiesenfläche westlich von Minden, vgl. Krieg, Chro-
nicon, S. 10.
4 Der Mindener Wald, nordwestlich der Stadt, vgl.
Krieg, Chronicon, S. 24.
5 Benediktinerkloster St. Mauritius und Simeon, siehe
oben, S. 106 Anm. 15.
6 Chorherrenstift St. Martin, siehe oben, S. 106 Anm. 16.
7 Chorherrenstift St. Johannes, siehe oben, S. 107 Anm. 17.

specificirten unnd geclagten beschwerungenn hal-
ber, alle, jedoch unterschiedtlich, an einem, unnd
denn erbarn, ersamen unnd vorsichtigen hern bur-
germeistern, rade, |1v| virtzigenn unnd gemeinte der
stadt Minden, am andern teill, sich eine zeithero
hochbeschwerliche irrung unnd gebreche erhalten,
das dieselbige durch Gottes gnedigen segen, uf fleis-
sigste, muheselige unterhandlung der auch erwirdi-
genn, gestrengen, edlen, ernvesten, ersamenn unnd
vorsichtigen hern Hansen von Heringen8, commen-
turen zu Wilterßen, Georgen von Holle9, obristen,
Statius Munch10 zur Ellerburgk, Berndt vonn Re-
denn, Ludolff Klencken11, Casper Strowaltts, Rei-
nekenn Tribben unnd Johann von Gropendorpf,
auch ritterschafft, burgermeisters unnd radt zu
Lubbeke sambt andern vonn der ritter- unnd landt-
schafft des stiffts Minden mit allerseits partheyen
vulkomenen, freywilligen wißen, consent unnd vul-
bort uff volgende maße vorgleichet unnd vortragen.
[,..]b |11v|

8 Hans von Heringen († 1580) war Hofmarschall des Min-
dener Bistumsadministrators Franz von Waldeck
(1530-1553) und seit 1546 Komtur der Johanniter in
Wietersheim, Nordsiek, Glaube und Politik, S. 85.
9 Der Protestant Georg von Holle war bis zu seinem Tod
1576 Schatzmeister der Mindener Ritter- und Land-
schaft, Angermann, Gertrud, Der Oberst Georg
von Holle 1514-1576. Ein Beitrag zur Geschichte des
16. Jahrhunderts (Mindener Beiträge 12), Minden 1966;
Nordsiek, Glaube und Politik, S. 61f., 77.
10 Der Protestant Statius von Münch gehörte der Minde-
ner Ritterschaft an. Er residierte auf dem Rittergut El-
lerburg, Nordsiek, Glaube und Politik, S. 62.
11 Ludolf Klencke zu Schlüsselburg (1488-1562) gehörte zu
den protestantischen Landadeligen. Er war eng mit Ge-
org von Holle befreundet, den er als Taufpaten für seinen
Sohn Jürgen wählte, Nordsiek, Glaube und Politik,
S. 62.

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