Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

Herford

Dat overst de Papisten seggen, wy vorwerpen ore
Ordenarien und wyllen gelyke- |A4v| wol vele
mynschlyke gesette wedder uprichten, Dartho seg-
gen se, wy don yth uth mothwillen, nycht van noeth
wegen, Darup anthworde wy alsus, Dat unse Orde-
nantie gär wyth vann orer aff tho scheden is, den se is
Godes worde allenthalven gelyckformych und is Go-
des worde nicht enthwedder, Sunder därmede und
darup alle gegründet. Ore traditiones offte settynge
synt darthegen; wy or[de]neren tho der beterynge
der gemeine, Se overst thör vorstorynge und erger-
nysse, und is der kerken hynderlick Allent, wath se
ordeneren. Vör sodene wärnet uns S. Pawel in velen
orden, doch sunderlick tho den Romeren inn dem
lesten Capitelε, där he secht: Leven broder, Ick vor-
mane iw dat, dat gy upsen up de, de de Secten und
ergernysse anrichten beneven der lere, de gy geleret
hebben, und wyket van den sulven, wenthe solcke
endenen nicht dem Heren Jhesu Christo, Sunder
örem büke, unde dorch söte worde und herlyke rede
vorvören se de unschuldigen herten. Baven dyt alle,
so hebbe wy vor uns der Apostelen unde orer disci-
pelen und der hilgen veders Exempel, de dem Evan-
gelio tho denste, doch mit der schrifft gude orde-
nynge in der hylgen kerken angerichtet hebben. De
Papisten overst hebben där wyth over hen getastet
und tegen Godes wort und sunder bovynge der ge-
mene untellyke vorderfflike Tradition gesettet und
därmede der Apostel, Canones und der fromen Doc-
toren und veders Ordenynge vördrückt.
Wy gripen ock nicht büten unse ampt, als uns up-
gelecht wert, dat wy nyge gesetteschryvers |A5r| syn
willen, den wy weten, God sy gelovet, wol, wo wyth
unse ampt uns fordert, Nomlyck so ver, als Godes
wort tho lerende, de Sacramente tho rekende myth
oren angehanghen stücken, uns dryngen, als uns
Christus bevalen, Mar. am lestenζ. Van anderen din-
gen, de wertlyke overycheit belangende, Ordenere
wy nychtes.
ε Ro. 16 [17-18],
ζ Marci ultimo [Mk 16,15-16].
η Mathei ultimo [Mt 28,19-20]; 1. Pet. 5 [2]; 1. Ti. 3 [16];
Luc. 22 [23,47].
θ 1. Cor. 11 [2-16]; Collo. 2 [1-23]; Collo. 3 [16-17]; 1. Co-
rin. 14 [1-40].

Dat wy ordeneren myt Godes worde is vornemelyck
dyth:
1. Dat dat hillyge worth Godes lütter und reyne
in unsen Parren geprediket werdeη.
2. Wodane und wovel deners därtho behorich
syn und ore vorsorgynge und erwelynge und entset-
tynge.
3. Dat de hylgen Sacramente na der insettynge
unses Heren Jhesu Christi gereket werden und wes
darby nodych sy tho warden und de rechte ban ge-
holden werde.
4. Dat me somige dage hebbe, de me van uth-
wendygen ärbeide vyre, Godes wort tho hörende
und de Sacramente tho entffangende, doch inn Chri-
stelyker fryheyt.
5. Wat me vör Ceremonien offt kerkendenst by
den Sacramenten thör beterynge der gemene schole
halden und wo und up wath tydt.
6. Wo men in Eesaken und den Eestand belan-
genden dyngen varen und handelen schole. | A5v|
7. Wat tho ener Christelyken Schole nodych sy
und all ore ummestendycheyt, Item to ener Junc-
ffrowen Scholeθ.
8. Wo de armen dorch de Diaken flytych mogen
vorsorget werden und wat den Diaken tho donde
behöre na uthwysynge der Schryfftι.
Dyth synt de dynge, där unse Ordenynge upgheyt,
nicht uth unsen koppen erdacht, als somyge seggen
und yd lasteren, Sunder uth Gode dem vader und
unsem Heren Jhesu Christo und dem Hylgen gyste
vorordenth, Als wy allenthalven nycht up unsen
dünckel, sunder up Godes wort uns gründen, Wente
wat dat predygeampt angeyth und Sacramente, Vy-
re, Ceremonien, Eestandt, Schole, Armen dreppende
is, Moth jo en ider bekennen, dat id nycht unse,
Sunder Godes Ordenynge sy. Hyrumme alle, de dus-
se Ordenantie lasteren, de schollen weten, dat se
nycht uns armen sunders lasteren, Sunder den, de

ι Gene. 2 [9.16]; Mat. 19 [16-26]; 1. Cor. 7 [17-24]; Ephe. 5
[1-20]; Exo. 20; Mat. 18 [21-35]; 1. Joh. 2 [7-11]; 1. Cor.
16 [1-4]; Rom. 15 [1-3]; Psal. 2; 1. Ti. 3 [8-13].

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