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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0225
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Edition

1. Mandat zur Zulassung evangelischer Predigta
1532 [vor September 29]

Item anno etc. [15]32 yst verdraegen myt eynem
Erbaren Rat, vort XII und XXIIII1, und doen
erendstlycken bevellen, dat yn den veher kerspels-
kercken2 und yn den beyden Cloesthern3, dat dar
gepredychget werde dass hylge evangelium ut dem
aldenn und nychgen testamente, so vyll der predich-
cante dess ut godtlycker schryfft beleysenn kunen,
und nycht anderss und geyne fromde predycanthen
tholaeten, dan vohn olderss gewunlijch yst.
Dreemann4: Hynrijch Quadtbycke, Johann Hoe
unde Lamberdt vohn Collenn.

Item noch yst verdraegenn myt eynen Erbarem
Raede sampt XII unde XXIIII, dass eyn presther
eyn stucke garden adder twe tho sijnen huese und
noettroft hyr bynnen, dess gelycken so vyll gersthen
tho melthenn, alss hey ock yn synem huese ahn mal-
the noettrofthe behoefthe unde eyn paer swyne tho
haldene, eme tho gunen sunder argelyst.
Were ock jemandt vohn den presthernn, dey
vohn synem patrimonio hyr yn der veldtmarcke ey-
nen morgen landess offthe twe hedde myt bowenn

a Textvorlage (Abdruck): von Winterfeld, Durch-
bruch, S. 116f. Weiterer Abdruck: Helbich, 450 Jahre,
S. 80f. mit neuhochdeutscher Übertragung.
1 Zu den Zwölfern und Vierundzwanzigern siehe oben,
S. 200.
2 St. Reinoldi, St. Petri, St. Marien und St. Nicolai, siehe
oben, S. 200.
3 In Dortmund bestanden drei Klöster, siehe oben, S. 200
Anm. 13. Von winterfeld, Durchbruch, S. 62 nimmt

unde sehen gebruecken wolde, eyne koe adder twe
dar vohn tho halden, sall men eme gunnen.
Unde dey presthere sollenn ock geyne voechge-
dyenn5 syck under nymen, sunder dey sulvych, dey
sey noch hebenn, sollen sych der entsslaenn tuss-
chen hyr unde Michahelis6 erst komende unde ock
neyne jaere mer ahn nymen.
Unde offt ock hyr ennych gestlijch man eynen
werdtlychgenn menschen eyn testhamendt opschre-
fe und syck dar ynne weess thoschryfe, dat eme dey
testamenmecker besatt adder gegyffen solde he-
benn, so daene gyfthe sall vohn unwerde und macht-
loess syhenn, ydt were dan, dat solkess dey rechten
nechgesthen erffenn mede beweylgett unnde bele-
vedt haddenn sunder argelyst.
Item, dusse vorgeschryfenn punthe synen verdrae-
genn unde geslothenn myt dem Er. Rat sampt XII
unde XXIIII eyndrechtlychgenn, solckess vast tho
holdenn in dem jare unsess Hernn nach Chrysthus
gebordt anno 1532.
Dremen: Hynryk Quadtbyckge, Johann Hoe, Lam-
berdt vohn Collenn.

an, dass hier nur die beiden Männerklöster der Franzis-
kaner und Dominikaner gemeint sind.
4 Die „Dreimann“ waren die Sprecher der Vierundzwan-
ziger gegenüber dem Rat. Lambert von Köln war Vor-
steher der Dortmunder Butterleute, vgl. Helbich, Pax
et concordia, S. 178 Anm. 19.
5 Helbich, 450 Jahre, S. 80 überträgt ins Neuhochdeut-
sche: weltliche Ämter.
6 29. September.

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