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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0352
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Lippe

Vonn monykena
Monyke unnd pharieseern vergelichet Theophilac-
tus averein, Math. 21136. Hiero., quaestionibus su-
per Genesim137, sechtb, dat Phariseus hette ein aff-
gesunderde van anderen ludenn, | inn sunderlichen
kleideren unnd hilligen schiene, Luce. 18 [9-14],
unnd holdennc ohren orden unnd cloister gelofte der
hilligen dope gelick ohin grundt gotlicher schrift in
verachtung Christi verdeinst unnd anderen gemei-
nen christen stenden. Unnd dewiel ohre lere gotli-
cher schrift entjegen is, mach man sie in stedden
noch dorperen tho predigen ader bettelen nicht ver-

a Ab hier wird Fassung C aufgrund zu starken Textver-
lusts nicht mehr berücksichtigt.
b Fehlt B.
c D, E: holdenn de moniche.
d D, E: dewilen.
e D, E: sint, oick nicht beropen und van der overicheit
gestadet.
f D, E: 3. Philippus [fehlt E].
Es sollen auch die monch keine jungen edder frommede
mehr annemen, non est consulendum [E: consultum], ut
peculiares scholae fiant ex monasteriis, melius est scholas
omnes [E: communes] in civitatibus bene constituere.
Reditus autem monasteriorum transferantur ad neces-
sarios usus parochiarum et scholarum, quantum opus
est, cetera administrent Domini, si sunt reliqua.
Es schollen oich sich nach dussen navolgenden articulen
de moniche und de observanten binnen der stadt Lemgo
holden:
1. Erstlich, dat alle truggelen, gylen und umme lopen
vorbaden en syn sall.
2. Oich nicht gestadet en to predichen, tho singen, tho
klingen, misse tho holden, to luden und ere getyde und
ere ceremonien yn eren eygen kloister tho holden. So see
averst willen sich uth dem kloister begeven, de kappen
affleggen, eyn ander erlich kleyt antrecken und de har
des krantzes up dem hovede wassen laten etc.
3. Item, dat yn erer kercken eyn prediche alle donner-
stach geholden moge werden und nemande henvorder
den burgerschen und borgern den ynganck staden, sun-
derlich des morgens.
Vam kloster Valkenhagen
Es schollen de moniche thom Valkenhagen aller ergerli-
chen, unerliche levent affstellen und alle affgodderie aff-
doin, sych dusser ordinantien gemeß holden und christ-
liche, rechte ceremonien anthonemen yn allen, welcher
der gottliche schrifft gemeß, yn singen, lesen und der-
gelichen, und sich yn eren kloster erholden.

staiden, sod se neyne rechter diener sinte unnd an-
derer broit unnd sweit ettenn, 2. Thessa. 3f [7-8].
Von den nonnen
Dusse sal man mit gelerdenn, frommen seelsorgeren
versorgeng, de seh in Gottes worde recht leren vann
deme gesette und anderen hovetstucken, dat se
Christum lerren kennen unnd vann ihrem verdienste
abstahen, dat compelle intrare recht wetten thoge-
bruken, Luce. 14 [23], unnd dat se gotliche sacra-
menten unnd ampter recht na der insate Christi ge-
brukeni. Et sal auch den geistlichenj kloisteren na

Es willen sich unsere gnedige heren gehadt hebben, dat
thom Valkenhagen yn der pharr myt eynen gelerden,
christlichen, frommen man, de sich yn allen nach der
ordenunge yn den kerchendensten geburlich holde, de
armen kerspelslude vorsorget werden, welcher persoen
uth der moniche guder unnd upkumpst syne erliche be-
soldunge und underholdunge [E: underholdunge heb-
ben].
Item, dat der monich oich thom Blomberge sich myt der
heimlichen bedevart gaen und offeren nicht widers be-
menge by vormydung ungenediger straffe etc.
Van der closterloffte
Dewile ym ryke unsers heren und heilandes Christi keyn
ander geloffte besundern, dan alleyne der hilligen dope,
ym welckerem de gelovere syck myt Gott vader, soen
unnd hilligem geiste vorlaven, vortruwen unnd vorbyn-
den und thor salicheit unnodich, dan in Christo hebben
wy idt alles, wat thor salicheit nutte, nodich und deinst-
lick ist.
g Fehlt B. D: versorgen, sunderlich henvorder vor de pro-
veste und hoffmestere eynen frommen eheman und pre-
dicher, de beneffen der geistlichen curam oich der rente
register und andere tynse und hoeffe vorwarde und dar-
van dem conventui jarlichs rechenschup dede.
h D: se oich.
i E: sonderlich henvorder vor de provest unndt hoffmei-
stere einen frommen eheman undt predicher der geistli-
chen, och der renteregister und andere tinse und hoeffe
vorwaerde undt darna dem convent.
j D, E: geistlichen personen ym.

136 Theophylactus, Enarratio in evangelium Matthäum,
cap. 21, PG 123, Sp. 367-382.
137 Hieronymus, Lib. hebraicarum quaestionum in Gen.,
cap. 38, vers. 29, PL 23, Sp. 996.

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