2. Lippische Kirchenordnung 1538
nit strafen konde ader wolde, so wil uns Got sulven
strafen, als wi lesen van denn uprorschenn, Nu. 16
[1-35], 2. Reg. 11 [13-16], 2. Reg. 18 [11-12]. Unnd
secht Augustinus, wilche der overicheit gebote, de
der gotlichen warheit gleichformig, nicht gehorsam
sint, de wert eine grote strafe kriegen, we averst den
gebaden und gesetten der overicheit, de jegen Got
sint, nicht wil gehorsam sin, de wert ein grot loin
entfangene.
So sollenn wi auch de overicheit ehren, dat se
uns beschermen sal, wente Daniel 4 [7-14] vorbildet
Got de overicheit durch einen guden boim, de alle
gedierthe ehrneret, also auch unszf etc. Och kumpt
van der christlichen overcheit de gotseligheit, dat is
ware lehre, gelove, wahre goddesdienst, dartho re-
delicheit, gdat borgerlich thucht, ordentlich handele
etc.gh
Men sal auch vor se bidden, wente se heft keine
gewalt, dan wat ehr gegeven is, Math. 22 [15-22],
darumb, wat se settet, dat ahin sunde mach ge-
schein, sal man doen oder men sundigt, ochi in den
geporlichen vertalden saken ohrej gehorchen umb
der conscientien willen, Ro. 13 [1-7]. Christus und
apostolen sint sulvest der overicheit gehorsam ge-
west, hirumb auch die geistlichen gleich de leggen,
wanner se des nicht erkennen und up ehren privile-
gien forßlich streven, sundigen sei.
kDoch wil keiserliche majestet, koninge edder
ander herren, se war mede lfriggen begavenl, mogen
se ahne sunde gebrukenm und hebben, soverne der
overicheit ampt dardurch nit verhindert wirtk. |
e B: krygen.
f D: uns, de overicheit.
g-g B: borgerlike tucht und regiment und ordentlick hande-
lung.
h D, E: etc. Dar sich dan alle christliche overicheit recht
yn tho schicken werden wetten und solches alßo uthrich-
ten, dat se orer regerunge oick als godtliche evangelische
overicheit sunderlichen roem by idermenlichen hebben,
und gedencken, dat se darvan mothen Christo, de se tho
dem ampte vorordenth, reckenschup geven.
i B: och schal me ohr.
j Fehlt B.
k-k Fehlt D, E.
l-l B: friggen und begaven, dat.
Von begrabnus und etliche underhaldunge
der kerchen
nIdt betuget uns die hielige geist in den gotlichenn
historienn des aldenn testaments, wo de leven hilli-
gen vedere gotfrochtiglichenn unnd ehrlichen ohre
verstorvene lichnamme hebbenn thor erden beste-
digen laten unnd sunderliche bequeme orde thor be-
grebnusse gestiftetn, dardurch sie ohren geloven vann
der uperstandinge der toden unnd des thokunftigen
ewigen lebens gotseliglichenn hebben betuget, sollen
derhalbenn die kerckhove reiniglich geholden wer-
den, angesehen, dat vele lichnamme der utherwel-
tenn frunden Gottes dar ruweno.
Idt sullen auch sodanen gotlichen gebrucke nach
de verstorvene lichnamme unser pleven bruder und
suster ehrlichen unnd christlichenn mit geistlichenn
lovegesengen als: Mitten wir ihm leven sin
etc.169 unnd ander thor erden bestedigt werdenn.
Idt sollenn verordente pastorn de leste artikel
unsers hilligen christlichen gelovens170 der gemeine
Goddes kortlichen anzeigen, darin wir bekennen
uperstandung der doden unnd dat ewige lebenn, dat
iderman dardurch lere, in dem frochtenn Gottes got-
seliglichen tho levende, dat he moge ewiglichenn mit
Godde behalden werden, amenp.
qSodane artikel habenn wir kortlichen tho einer an-
wisunge, darmede alle ungotliche, unchristliche,
gotloß wesen, dar de elenden herten van gotlicher
warheit durch verfort, muege durch die ordentliche
m B: van ohne upnemen.
n-n In E von der Hand Johann Ludwig Knochs ergänzt.
o D, E: ruwen. Darumme de dechant unnd templarien sol-
len insunderheit yn guden beslotte de kerckhove bewa-
ren lathen und alle derthe darvan wysen und oich den
koisteren myt ernst bevellen, see sodane slaphuser willen
darvor waren, so aver nicht, dat dan de overicheit dar
eyn ynseen doen wil und solche vorwarlosung straffen.
p-p In E von der Hand Johann Ludwig Knochs ergänzt.
q-q Fehlt E.
169 Luther: Mitten wir im Leben sind, AWA 4, Nr. 3.
170 Apostolisches Glaubensbekenntnis, BSELK S. 42f.
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nit strafen konde ader wolde, so wil uns Got sulven
strafen, als wi lesen van denn uprorschenn, Nu. 16
[1-35], 2. Reg. 11 [13-16], 2. Reg. 18 [11-12]. Unnd
secht Augustinus, wilche der overicheit gebote, de
der gotlichen warheit gleichformig, nicht gehorsam
sint, de wert eine grote strafe kriegen, we averst den
gebaden und gesetten der overicheit, de jegen Got
sint, nicht wil gehorsam sin, de wert ein grot loin
entfangene.
So sollenn wi auch de overicheit ehren, dat se
uns beschermen sal, wente Daniel 4 [7-14] vorbildet
Got de overicheit durch einen guden boim, de alle
gedierthe ehrneret, also auch unszf etc. Och kumpt
van der christlichen overcheit de gotseligheit, dat is
ware lehre, gelove, wahre goddesdienst, dartho re-
delicheit, gdat borgerlich thucht, ordentlich handele
etc.gh
Men sal auch vor se bidden, wente se heft keine
gewalt, dan wat ehr gegeven is, Math. 22 [15-22],
darumb, wat se settet, dat ahin sunde mach ge-
schein, sal man doen oder men sundigt, ochi in den
geporlichen vertalden saken ohrej gehorchen umb
der conscientien willen, Ro. 13 [1-7]. Christus und
apostolen sint sulvest der overicheit gehorsam ge-
west, hirumb auch die geistlichen gleich de leggen,
wanner se des nicht erkennen und up ehren privile-
gien forßlich streven, sundigen sei.
kDoch wil keiserliche majestet, koninge edder
ander herren, se war mede lfriggen begavenl, mogen
se ahne sunde gebrukenm und hebben, soverne der
overicheit ampt dardurch nit verhindert wirtk. |
e B: krygen.
f D: uns, de overicheit.
g-g B: borgerlike tucht und regiment und ordentlick hande-
lung.
h D, E: etc. Dar sich dan alle christliche overicheit recht
yn tho schicken werden wetten und solches alßo uthrich-
ten, dat se orer regerunge oick als godtliche evangelische
overicheit sunderlichen roem by idermenlichen hebben,
und gedencken, dat se darvan mothen Christo, de se tho
dem ampte vorordenth, reckenschup geven.
i B: och schal me ohr.
j Fehlt B.
k-k Fehlt D, E.
l-l B: friggen und begaven, dat.
Von begrabnus und etliche underhaldunge
der kerchen
nIdt betuget uns die hielige geist in den gotlichenn
historienn des aldenn testaments, wo de leven hilli-
gen vedere gotfrochtiglichenn unnd ehrlichen ohre
verstorvene lichnamme hebbenn thor erden beste-
digen laten unnd sunderliche bequeme orde thor be-
grebnusse gestiftetn, dardurch sie ohren geloven vann
der uperstandinge der toden unnd des thokunftigen
ewigen lebens gotseliglichenn hebben betuget, sollen
derhalbenn die kerckhove reiniglich geholden wer-
den, angesehen, dat vele lichnamme der utherwel-
tenn frunden Gottes dar ruweno.
Idt sullen auch sodanen gotlichen gebrucke nach
de verstorvene lichnamme unser pleven bruder und
suster ehrlichen unnd christlichenn mit geistlichenn
lovegesengen als: Mitten wir ihm leven sin
etc.169 unnd ander thor erden bestedigt werdenn.
Idt sollenn verordente pastorn de leste artikel
unsers hilligen christlichen gelovens170 der gemeine
Goddes kortlichen anzeigen, darin wir bekennen
uperstandung der doden unnd dat ewige lebenn, dat
iderman dardurch lere, in dem frochtenn Gottes got-
seliglichen tho levende, dat he moge ewiglichenn mit
Godde behalden werden, amenp.
qSodane artikel habenn wir kortlichen tho einer an-
wisunge, darmede alle ungotliche, unchristliche,
gotloß wesen, dar de elenden herten van gotlicher
warheit durch verfort, muege durch die ordentliche
m B: van ohne upnemen.
n-n In E von der Hand Johann Ludwig Knochs ergänzt.
o D, E: ruwen. Darumme de dechant unnd templarien sol-
len insunderheit yn guden beslotte de kerckhove bewa-
ren lathen und alle derthe darvan wysen und oich den
koisteren myt ernst bevellen, see sodane slaphuser willen
darvor waren, so aver nicht, dat dan de overicheit dar
eyn ynseen doen wil und solche vorwarlosung straffen.
p-p In E von der Hand Johann Ludwig Knochs ergänzt.
q-q Fehlt E.
169 Luther: Mitten wir im Leben sind, AWA 4, Nr. 3.
170 Apostolisches Glaubensbekenntnis, BSELK S. 42f.
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