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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0367
3. Kirchenordnung des Antonius Corvinus [1542]
Dewyle ok zelßam gefellen in dussem stande
vorvallen, daryenne sick eyn yder amptman und pa-
stor nicht schicken kan, so wert vor gudt angeseen,
dat alle ehesake up der cantzelye, dar me rechtvör-
stendige hebben kan und ghelerte lude, gehandelt
werden.
Edt fordert ok de erbarheit und hoghe nodt, de-
wyle de duvel eyn |158v| sünderlicke vyendt dusses
eheliken standes is, dat me in solcken saken allen
ernst vorwende und sick anderer lüde sünde und un-
tücht, der ytzündes alle werlt vul is, nicht deel-
afftich make, den wo me up gelick upt ernstlikes
hyrynne handelt, so wert me dennoch mer untücht
blyven, dan edt wol nütte und güdt is.
Von festdaghen
Edt is yo war, dat dem ghelovigen und Christen alle
daghe hillich syn, wo de prophe. Esaias am 66. [23]
secht, edt schollen eyn sabbat uth dem andern flee-
ten, des ghelyken, dat sy myt underschedt der dage
und spyse etc. unbeswerdt syn schollen, wo Paulus
tho den Colloseren betüget30. Edt schollen averst
gelykewol folgende |159r | feste, nicht uth dwanghe,
sunder dem hochwerdigem worde tho eheren, dat
sulvige desto stadtliker up solcke daghe ghedreven,
ghehort und dat nachtmal Christi gheholden werde
und ym bruke blyve[n]:
De festdage in ordine festum:
Nativitatis Christi [25. Dez.].
Sthephani [26. Dez.].
Johannis, innocentium [27. Dez.].
Circumcisionis Domini [1. Jan.].
Trium regum [6. Jan.].
Caene Domini, gronen donnersdach.
Sexta feria parascheves propter passionem Domini.
Dominice resurrectionis myt twen volgenden da-
ghen.
Ascensionis Domini.
30 Kol 2,16.
31 1Kor 9,13.
32 Den Vierzeitenpfennig entrichteten die Gläubigen ihrem
Pfarrer an den Hochfesten Weihnachten, Ostern, Pfing-
Penthecostes myt twen folgenden dagen.
Trinitatis. |159v|
Festa Mariae annunciationis, do Christus in der
juncfrowen lyff wart entfangen [25. März], Purifi-
cationis, da Christus in den tempel gheoffert wart
[2. Febr.], Visitationis, do Maria avert gheberghe
ginck, Elysabet heym tho soken [2. Juli].
Omnium apostolorum festa [15. Juli], dar beneffen
Johannis baptiste nativitas [24. Juni], Michaelis
[29. Sept.], Omnium sanctorum [1. Nov.], Conver-
sionis Pauli [25. Jan.], Marie Magdalene [22. Juli],
Johannis baptiste decollatio [29. Aug.], Vincula Pe-
tri [1. Aug.], den edt hebben solcke feste herlicke
woerde, schone exempel und historien. |160r |
Me mach ok dat volck hyr ermanen, dat se solcke
daghe nicht mysbruken tho swelgherie, fullerie und
anderen lasteren, sunder thom ghehoer godtlikes
wordes und des ghebedes. Edt schollen ok de pa-
stores dat volck vor anropen der hilligen affwysen
und woerynne der hilligen rechte ehere stan, flytich
anzeiggen, süst scholden wol solcke dage balde wed-
derume in mysbrück geraden.
Van erholdinge der pastoren
Dewyle na der lere Pauli de yennen, so dem altare
denen, ok van dem altar leven mothen31, so schal de
overicheit eyn flytich upseent hebben, dat alle gu-
der, tho den pharren thobehorych, ok by den phar-
ren blyven und den pastoren ghereket werden mo-
ghen, und wo de sulvigen tho gheringe weren, |160v|
dar moth me myt der tydt up wege ghedencken, wo
densulvigen ghehulpen und gheraden syn wolde. De
offer up de veir feste32 schollen ohne blyven.
Wyl me averst den dach assumptionis Ma-
rie33 fallen lathen, so scholde solckes offer up den
dach visitationis Marie [2. Juli] gegeven werden,
sten und einem regional variablen Festtag, Petke, Ob-
lationen, S. 48, 51.
33 15. August.
349
Dewyle ok zelßam gefellen in dussem stande
vorvallen, daryenne sick eyn yder amptman und pa-
stor nicht schicken kan, so wert vor gudt angeseen,
dat alle ehesake up der cantzelye, dar me rechtvör-
stendige hebben kan und ghelerte lude, gehandelt
werden.
Edt fordert ok de erbarheit und hoghe nodt, de-
wyle de duvel eyn |158v| sünderlicke vyendt dusses
eheliken standes is, dat me in solcken saken allen
ernst vorwende und sick anderer lüde sünde und un-
tücht, der ytzündes alle werlt vul is, nicht deel-
afftich make, den wo me up gelick upt ernstlikes
hyrynne handelt, so wert me dennoch mer untücht
blyven, dan edt wol nütte und güdt is.
Von festdaghen
Edt is yo war, dat dem ghelovigen und Christen alle
daghe hillich syn, wo de prophe. Esaias am 66. [23]
secht, edt schollen eyn sabbat uth dem andern flee-
ten, des ghelyken, dat sy myt underschedt der dage
und spyse etc. unbeswerdt syn schollen, wo Paulus
tho den Colloseren betüget30. Edt schollen averst
gelykewol folgende |159r | feste, nicht uth dwanghe,
sunder dem hochwerdigem worde tho eheren, dat
sulvige desto stadtliker up solcke daghe ghedreven,
ghehort und dat nachtmal Christi gheholden werde
und ym bruke blyve[n]:
De festdage in ordine festum:
Nativitatis Christi [25. Dez.].
Sthephani [26. Dez.].
Johannis, innocentium [27. Dez.].
Circumcisionis Domini [1. Jan.].
Trium regum [6. Jan.].
Caene Domini, gronen donnersdach.
Sexta feria parascheves propter passionem Domini.
Dominice resurrectionis myt twen volgenden da-
ghen.
Ascensionis Domini.
30 Kol 2,16.
31 1Kor 9,13.
32 Den Vierzeitenpfennig entrichteten die Gläubigen ihrem
Pfarrer an den Hochfesten Weihnachten, Ostern, Pfing-
Penthecostes myt twen folgenden dagen.
Trinitatis. |159v|
Festa Mariae annunciationis, do Christus in der
juncfrowen lyff wart entfangen [25. März], Purifi-
cationis, da Christus in den tempel gheoffert wart
[2. Febr.], Visitationis, do Maria avert gheberghe
ginck, Elysabet heym tho soken [2. Juli].
Omnium apostolorum festa [15. Juli], dar beneffen
Johannis baptiste nativitas [24. Juni], Michaelis
[29. Sept.], Omnium sanctorum [1. Nov.], Conver-
sionis Pauli [25. Jan.], Marie Magdalene [22. Juli],
Johannis baptiste decollatio [29. Aug.], Vincula Pe-
tri [1. Aug.], den edt hebben solcke feste herlicke
woerde, schone exempel und historien. |160r |
Me mach ok dat volck hyr ermanen, dat se solcke
daghe nicht mysbruken tho swelgherie, fullerie und
anderen lasteren, sunder thom ghehoer godtlikes
wordes und des ghebedes. Edt schollen ok de pa-
stores dat volck vor anropen der hilligen affwysen
und woerynne der hilligen rechte ehere stan, flytich
anzeiggen, süst scholden wol solcke dage balde wed-
derume in mysbrück geraden.
Van erholdinge der pastoren
Dewyle na der lere Pauli de yennen, so dem altare
denen, ok van dem altar leven mothen31, so schal de
overicheit eyn flytich upseent hebben, dat alle gu-
der, tho den pharren thobehorych, ok by den phar-
ren blyven und den pastoren ghereket werden mo-
ghen, und wo de sulvigen tho gheringe weren, |160v|
dar moth me myt der tydt up wege ghedencken, wo
densulvigen ghehulpen und gheraden syn wolde. De
offer up de veir feste32 schollen ohne blyven.
Wyl me averst den dach assumptionis Ma-
rie33 fallen lathen, so scholde solckes offer up den
dach visitationis Marie [2. Juli] gegeven werden,
sten und einem regional variablen Festtag, Petke, Ob-
lationen, S. 48, 51.
33 15. August.
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