Calenberg-Göttingen
hat und auf die bestimpte zeit verhindert wer-
den künte, bestimmen oder ansetzen, sonder sol,
solche gelegenheit zu betrachten, abermals dem
superintendenten befolhen und heimgestelt sein.
17. Wir, die praesidentes, haben in diesem sy-
nodo diesen siebenzehenden artickel51 auch fur
nötig angesehen, welchen wir auch in allen
stedten, beide, des oberen und nideren fürsten-
thumbs den pastoribus zu halten ernstlich be-
folhen haben wöllen, nemlich, das sie auf die
zerfallen schule, damit die ja widderumb auf-
gerichtet werden, ein fleissig aufsehens haben
und dem superintendenten, wo solchs durch die
bürgermeister und rath nicht gefordert, sonder
verachtet und verseumet würde, fleissiglich an-
zeigen. Zudem sollen die pastores alle viertel jars
neben dem schulmeister ein publicum examen
halten und solchen offentlichen verhörstag keins-
weges verseumen, damit man gewar werden
und wissen möge, ob auch die jugent in der
lahr, im catechismo und in guten sitten wol
instituirt und auferzogen werde. Und welcher
pastor seumig hirin werden wirt, derselbige sol
dagegen seiner straff gewertig sein.
Fehlt oben S. 870.
52 Dr. Burchard Mithoff, geb. 30.4.1504 (1501?)
zu Neustadt a. Rbge., vorgebildet in Ham-
burg, wurde in Rostock Baccalaureus, in Er-
furt 1525 Magister, in Marburg 1530 Dr. der
Medizin, danach Professor der Astronomie
und Medizin, 1536 wurde er Rat und Leibarzt
des Landgrafen Philipp von Hessen, war da-
neben in gleicher Stellung bei den Grafen von
Henneberg tätig. 1539 nahm ihn Erich I. als
fürstl. Rat und Leibarzt an. Zur Synode
wurde er zusammen mit Heinrich Campe und
Christoph v. Mengershausen als weltlicher
Kommissar abgeordnet. † 16. 8.1565 als Leib-
arzt Erichs II. Vgl. K. Kayser, Die reforma-
torischen Kirchenvisitationen. 1896, 246 f.,
Anm.; A. Brauch, a. a.O., 30 ff.; H. Samse,
a.a. O. 261.
53 Mag. Heinrich Campe, Rat und Lehrer des
jungen Herzogs Erich seit 1540, wurde 1545
Amtmann im Kloster Mariengarten, 1548
Greve und Fiskal am Leinebergischen Ge-
richt, 1549 entlassen, trat bald danach wie-
der in den Dienst der Herzogin Elisabeth,
1550 Amtmann in Münden. Vgl. A. Brauch,
a.a.O. 33 f.; H. Samse, a.a.O. 262.
Gott wölle zu dem allen seinen heiligen Geist
und gnad geben, damit bey uns sein ehre ge-
fordert, sein name geheiligt, das reich Christi
ausgebreitet und nichts bey uns anders dann
ein christlicher und ehrbarlicher wandel ge-
spüret werde. Datum et actum Mundae, am
Dönnerstage und Freitage nach Epiphaniae im
jar der minderzall fünfundvierzig.
Elisabet etc. mit eigener hant etc.
Herzog Erich etc. manu propria subscripsit
etc.
Neben den superintendenten und die praesi-
denten seind von wegen dieser unser g. her-
schaft in den symodum verorndnet gewesen:
Doctor Burcardus Mithobius 52.
M. Henricus Campensis 53.
M. Christofferus Mengerhausen 54.
Praesidentes synodi:
Antonius Corvinus, der superintendens55.
M. Henricus Bock, predicant tho Pattensen56.
Casparus Colteman, pfarherr zu Münden57.
Martinus Listrius, hoffprediger zu Münden58.
M. Bartholomeus Wolffhart von Manssfeld,
prediger zu S. Joannis in Gottingen59.
54 Zu Christoph v. Mengershausen vgl. oben
S. 855 f., Anm. 2.
55 Vgl. oben S. 855, Anm. 2.
56 Vgl. oben S. 870, Anm. 26.
57 Caspar Coltemann, ehemaliger Mönch, 1540
—1576 Pastor an St. Blasii in Münden, † 9. 6.(?)
1576; vgl. Ph. Meyer, a. a. O. II, 156, dazu W.
Lotze, Geschichte d. St. Blasii-Kirche zu Mün-
den. 1877, 36.
58 Martin Listrius aus Kassel. Nachdem er Pa-
stor in Immenhausen gewesen war, 1541—1556
Pastor an der Schloßkirche zu Münden, 1556
—1557 an der Marktkirche in Hannover. Vgl.
Ph. Meyer, a. a. O. 158; I, 435, dazu W. Lotze,
a. a. O.
59 Mag. Bartholomäus Wolfarth aus Mansfeld,
1544-1548 Pastor an St. Johannis in Göttingen,
dann Superintendent in Schleusingen, 1555
—1556 Pastor an der Marktkirche in Han-
nover, dann Pastor in Neuberg/Donau, 1560
—1581 Superintendent in Hildesheim, † 23.12.
1581; vgl. Ph. Meyer, a. a. O. I, 329. 435. 501;
III, 21.
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hat und auf die bestimpte zeit verhindert wer-
den künte, bestimmen oder ansetzen, sonder sol,
solche gelegenheit zu betrachten, abermals dem
superintendenten befolhen und heimgestelt sein.
17. Wir, die praesidentes, haben in diesem sy-
nodo diesen siebenzehenden artickel51 auch fur
nötig angesehen, welchen wir auch in allen
stedten, beide, des oberen und nideren fürsten-
thumbs den pastoribus zu halten ernstlich be-
folhen haben wöllen, nemlich, das sie auf die
zerfallen schule, damit die ja widderumb auf-
gerichtet werden, ein fleissig aufsehens haben
und dem superintendenten, wo solchs durch die
bürgermeister und rath nicht gefordert, sonder
verachtet und verseumet würde, fleissiglich an-
zeigen. Zudem sollen die pastores alle viertel jars
neben dem schulmeister ein publicum examen
halten und solchen offentlichen verhörstag keins-
weges verseumen, damit man gewar werden
und wissen möge, ob auch die jugent in der
lahr, im catechismo und in guten sitten wol
instituirt und auferzogen werde. Und welcher
pastor seumig hirin werden wirt, derselbige sol
dagegen seiner straff gewertig sein.
Fehlt oben S. 870.
52 Dr. Burchard Mithoff, geb. 30.4.1504 (1501?)
zu Neustadt a. Rbge., vorgebildet in Ham-
burg, wurde in Rostock Baccalaureus, in Er-
furt 1525 Magister, in Marburg 1530 Dr. der
Medizin, danach Professor der Astronomie
und Medizin, 1536 wurde er Rat und Leibarzt
des Landgrafen Philipp von Hessen, war da-
neben in gleicher Stellung bei den Grafen von
Henneberg tätig. 1539 nahm ihn Erich I. als
fürstl. Rat und Leibarzt an. Zur Synode
wurde er zusammen mit Heinrich Campe und
Christoph v. Mengershausen als weltlicher
Kommissar abgeordnet. † 16. 8.1565 als Leib-
arzt Erichs II. Vgl. K. Kayser, Die reforma-
torischen Kirchenvisitationen. 1896, 246 f.,
Anm.; A. Brauch, a. a.O., 30 ff.; H. Samse,
a.a. O. 261.
53 Mag. Heinrich Campe, Rat und Lehrer des
jungen Herzogs Erich seit 1540, wurde 1545
Amtmann im Kloster Mariengarten, 1548
Greve und Fiskal am Leinebergischen Ge-
richt, 1549 entlassen, trat bald danach wie-
der in den Dienst der Herzogin Elisabeth,
1550 Amtmann in Münden. Vgl. A. Brauch,
a.a.O. 33 f.; H. Samse, a.a.O. 262.
Gott wölle zu dem allen seinen heiligen Geist
und gnad geben, damit bey uns sein ehre ge-
fordert, sein name geheiligt, das reich Christi
ausgebreitet und nichts bey uns anders dann
ein christlicher und ehrbarlicher wandel ge-
spüret werde. Datum et actum Mundae, am
Dönnerstage und Freitage nach Epiphaniae im
jar der minderzall fünfundvierzig.
Elisabet etc. mit eigener hant etc.
Herzog Erich etc. manu propria subscripsit
etc.
Neben den superintendenten und die praesi-
denten seind von wegen dieser unser g. her-
schaft in den symodum verorndnet gewesen:
Doctor Burcardus Mithobius 52.
M. Henricus Campensis 53.
M. Christofferus Mengerhausen 54.
Praesidentes synodi:
Antonius Corvinus, der superintendens55.
M. Henricus Bock, predicant tho Pattensen56.
Casparus Colteman, pfarherr zu Münden57.
Martinus Listrius, hoffprediger zu Münden58.
M. Bartholomeus Wolffhart von Manssfeld,
prediger zu S. Joannis in Gottingen59.
54 Zu Christoph v. Mengershausen vgl. oben
S. 855 f., Anm. 2.
55 Vgl. oben S. 855, Anm. 2.
56 Vgl. oben S. 870, Anm. 26.
57 Caspar Coltemann, ehemaliger Mönch, 1540
—1576 Pastor an St. Blasii in Münden, † 9. 6.(?)
1576; vgl. Ph. Meyer, a. a. O. II, 156, dazu W.
Lotze, Geschichte d. St. Blasii-Kirche zu Mün-
den. 1877, 36.
58 Martin Listrius aus Kassel. Nachdem er Pa-
stor in Immenhausen gewesen war, 1541—1556
Pastor an der Schloßkirche zu Münden, 1556
—1557 an der Marktkirche in Hannover. Vgl.
Ph. Meyer, a. a. O. 158; I, 435, dazu W. Lotze,
a. a. O.
59 Mag. Bartholomäus Wolfarth aus Mansfeld,
1544-1548 Pastor an St. Johannis in Göttingen,
dann Superintendent in Schleusingen, 1555
—1556 Pastor an der Marktkirche in Han-
nover, dann Pastor in Neuberg/Donau, 1560
—1581 Superintendent in Hildesheim, † 23.12.
1581; vgl. Ph. Meyer, a. a. O. I, 329. 435. 501;
III, 21.
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