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SITZUNGEN
Gelegenheit der Öffentlichkeit vorzustellen. In diesem Programm werden Gruppen
junger Wissenschaftler, die sich, aus unterschiedlichen Fächern kommend, für ein
bestimmtes Projekt zusammen getan haben, mit erheblichen Mitteln für drei bis fünf
Jahre gefördert. Es ist das Land, das uns diese Initiative ermöglicht. Das Ziel ist nicht
einfach Nachwuchsförderung. Das Ziel ist, in den jungen Wissenschafterinnen und
Wissenschaftlern früh ein Interesse an der Zusammenarbeit über Fächergrenzen hin-
weg zu wecken. Wir möchten zur Ausbildung der Neigung, oder wie man auch
sagen könnte, zur Ausbildung eines Habitus, Fachgrenzen überschreitende Fragen
stellen, beitragen, weil dieser Habitus uns für produktive Wissenschaftler charakteri-
stisch zu sein scheint. Die einzige besondere Bedingung in unserer Ausschreibung ist
deshalb, dass in den Gruppen, die sich bewerben, mindestens zwei Fächer vertreten
sein müssen. Wir fördern diese Gruppen im Übrigen nicht einfach nur finanziell, wir
versuchen sie in die Akademie einzubinden und dadurch einen Dialog zwischen
zwei Generationen von Wissenschaftlern zu institutionalisieren.
Zurzeit arbeiten sieben Gruppen im ILahmen dieses Programms, das inzwi-
schen viermal ausgeschrieben worden ist. Die Arbeitsgruppen der beiden ersten
Ausschreibungsrunden haben ihre Förderungsphasen durchlaufen. In der dritten
Ausschreibung war noch ein Themenfeld vorgegeben: „Der menschliche Lebens-
zyklus“. In der vierten Ausschreibung haben wir auf eine thematische Vorgabe ganz
verzichtet. Die drei Gruppen, die sich in dieser vierten und offenen Ausschreibung
durchgesetzt haben, werden sich jetzt mit ihren, wie Sie sehen werden, ganz unter-
schiedlichen Projekten vorstellen.
Wir freuen uns darüber, Ihnen in dieser Präsentation sehr anschaulich vor
Augen führen zu können, dass die Akademien der Wissenschaften mehr und anderes
tun, als man ihnen landläufig zutraut. Danach dann werden wir uns, wie in jeder
wissenschaftlichen Sitzung der Akademie, aufVortrag und Diskussion konzentrieren.
Das Thema, das unser Mitglied Manfred Schmidt, Heidelberger Politikwissenschaft-
ler, gewählt hat, dürfte unser aller Aufmerksamkeit sicher sein.
MANFRED G. SCHMIDT:
„DEUTSCHLANDS HOCHSCHULFINANZIERUNG
IM INTERNATIONALEN VERGLEICH"
Die Hochschulausgaben in Deutschland sind im internationalen Vergleich niedrig —
jedenfalls nach ihrem Anteil am Bruttoinlandsprodukt zu urteilen. Das gilt sowohl
für die aus öffentlichen Mitteln finanzierten Hochschulbudgets als auch für die pri-
vate Finanzierung. Das unterdurchschnittliche Abschneiden der deutschen Hoch-
schulfmanzen liegt zum Teil in wohlbekannten Rahmenbedingungen, insbesondere
in
— der Erblast eines seit vielen Jahren schmalen Hochschulbudgets,
— in einem unterdurchschnittlichen Bevölkerungsanteil der Studierenden und
einem entsprechend unterdurchschnittlich hohen Nachfragedruck zugunsten der
Hochschuletats
SITZUNGEN
Gelegenheit der Öffentlichkeit vorzustellen. In diesem Programm werden Gruppen
junger Wissenschaftler, die sich, aus unterschiedlichen Fächern kommend, für ein
bestimmtes Projekt zusammen getan haben, mit erheblichen Mitteln für drei bis fünf
Jahre gefördert. Es ist das Land, das uns diese Initiative ermöglicht. Das Ziel ist nicht
einfach Nachwuchsförderung. Das Ziel ist, in den jungen Wissenschafterinnen und
Wissenschaftlern früh ein Interesse an der Zusammenarbeit über Fächergrenzen hin-
weg zu wecken. Wir möchten zur Ausbildung der Neigung, oder wie man auch
sagen könnte, zur Ausbildung eines Habitus, Fachgrenzen überschreitende Fragen
stellen, beitragen, weil dieser Habitus uns für produktive Wissenschaftler charakteri-
stisch zu sein scheint. Die einzige besondere Bedingung in unserer Ausschreibung ist
deshalb, dass in den Gruppen, die sich bewerben, mindestens zwei Fächer vertreten
sein müssen. Wir fördern diese Gruppen im Übrigen nicht einfach nur finanziell, wir
versuchen sie in die Akademie einzubinden und dadurch einen Dialog zwischen
zwei Generationen von Wissenschaftlern zu institutionalisieren.
Zurzeit arbeiten sieben Gruppen im ILahmen dieses Programms, das inzwi-
schen viermal ausgeschrieben worden ist. Die Arbeitsgruppen der beiden ersten
Ausschreibungsrunden haben ihre Förderungsphasen durchlaufen. In der dritten
Ausschreibung war noch ein Themenfeld vorgegeben: „Der menschliche Lebens-
zyklus“. In der vierten Ausschreibung haben wir auf eine thematische Vorgabe ganz
verzichtet. Die drei Gruppen, die sich in dieser vierten und offenen Ausschreibung
durchgesetzt haben, werden sich jetzt mit ihren, wie Sie sehen werden, ganz unter-
schiedlichen Projekten vorstellen.
Wir freuen uns darüber, Ihnen in dieser Präsentation sehr anschaulich vor
Augen führen zu können, dass die Akademien der Wissenschaften mehr und anderes
tun, als man ihnen landläufig zutraut. Danach dann werden wir uns, wie in jeder
wissenschaftlichen Sitzung der Akademie, aufVortrag und Diskussion konzentrieren.
Das Thema, das unser Mitglied Manfred Schmidt, Heidelberger Politikwissenschaft-
ler, gewählt hat, dürfte unser aller Aufmerksamkeit sicher sein.
MANFRED G. SCHMIDT:
„DEUTSCHLANDS HOCHSCHULFINANZIERUNG
IM INTERNATIONALEN VERGLEICH"
Die Hochschulausgaben in Deutschland sind im internationalen Vergleich niedrig —
jedenfalls nach ihrem Anteil am Bruttoinlandsprodukt zu urteilen. Das gilt sowohl
für die aus öffentlichen Mitteln finanzierten Hochschulbudgets als auch für die pri-
vate Finanzierung. Das unterdurchschnittliche Abschneiden der deutschen Hoch-
schulfmanzen liegt zum Teil in wohlbekannten Rahmenbedingungen, insbesondere
in
— der Erblast eines seit vielen Jahren schmalen Hochschulbudgets,
— in einem unterdurchschnittlichen Bevölkerungsanteil der Studierenden und
einem entsprechend unterdurchschnittlich hohen Nachfragedruck zugunsten der
Hochschuletats