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TÄTIGKEITSBERICHTE
gute Reproduzierbarkeit der AMS-Daten im Bereich der Messfehler von 3%o gefun-
den. Ähnliche Vergleiche fuhren wir jetzt auch mit den spätglazialen und glazialen
Baumringserien durch.
Weiter wird derzeit die Aufbereitung von Knochenproben mit Ultrafiltration
und Gefriertrocknung des extrahierten Collagens eingerichtet, und wir setzen jetzt
einen Elementaranalysator zur halbautomatischen Verbrennung von organischen
Proben ein.
Th/U Labor
Forschergruppe Datierte Speläotheme: Archive der Paläoumwelt (FOR 668)
Ziel der Forschergruppe DAPHNE (www.fg-daphne.de) ist es, die grundlegenden
Mechanismen, die das Wachstum und die Zusammensetzung von Speläothemen
kontrollieren, durch kombinierte Feld- und Laborexperimente zu verstehen und zu
modellieren. Dies gilt insbesondere für die Beeinflussung der Sauerstoffisotopie
durch kinetische Prozesse. Das Verständnis dieser grundlegenden Mechanismen soll
eine zeitlich hochaufgelöste Information zur Intensität des Niederschlags und der
Temperatur in der Vergangenheit liefern. Ende 2008 endete die erste dreijährige
Phase des Projektes. Die Untersuchungen während der ersten Phase beinhalteten
Laborexperimente, um synthetische Karbonate herzustellen, das Monitoring von
zwei Höhlen (Italien und Sauerland), die Modellierung des Wachstums und der sta-
bilen Isotope, die Bestimmung des 14C-Reservoiralters sowie die Entwicklung eines
neuen Verfahrens (Edelgas-Thermometrie von Einschlüssen). An diesen Arbeiten
nehmen eine Arbeitsgruppe des Instituts für Umweltphysik, eine Gruppe der Univ.
Bochum, sowie S. Frisia, Trento, C. Spötl, Innsbruck, und M. Mudelsee, Bremer-
haven, teil. Mitte November 2008 fand in Heidelberg die Begutachtung des Verlän-
gerungsantrags statt. Die zweite Phase des Projektes wurde bewilligt.
Kohlenstoffisotope aus Höhlentropfwässern und Stalagmiten (Dr.Jens Fohlmeister)
Die Lösung von Kalk durch kohlensäurehaltiges Wasser im Karstsystem über einer
Höhle ist eine Grundvoraussetzung zur Entstehung von Stalagmiten. Unter ver-
schiedenen Partialdrücken von CO2 (pCO2) im Boden, der stark von der Umge-
bungstemperatur beeinflusst wird, verändert sich auch das Kohlenstoffisotopensignal
im Tropfwasser und damit auch in Stalagmiten. Somit steht durch Messen von 14C
und ö13C in Tropfwässern und Stalagmiten ein Hilfsmittel zur Verfügung, mit dem
man auf den pCO2 Gehalt im Boden zurück schließen kann. Mit dem bekannten
U/Th-Alter ist es dann möglich, den Partialdruck des CO2 zum Zeitpunkt seiner
Ablagerung zu bestimmen.
Es wurden Kohlenstoffisotope an Tropfwässern und Stalagmiten gemessen und
parallel dazu ein Modell über Kalkauflösung im Karstsystem durch eine kohlensäu-
rehaltige Lösung entwickelt. Die Kalkausfällung aus der gesättigten Lösung wurde
simuliert, um mit dem Model den pCO2-Gehalt des Bodens des entsprechenden
Monats (Tropfwasser) oder Jahres (Stalagmit) zu berechnen.
TÄTIGKEITSBERICHTE
gute Reproduzierbarkeit der AMS-Daten im Bereich der Messfehler von 3%o gefun-
den. Ähnliche Vergleiche fuhren wir jetzt auch mit den spätglazialen und glazialen
Baumringserien durch.
Weiter wird derzeit die Aufbereitung von Knochenproben mit Ultrafiltration
und Gefriertrocknung des extrahierten Collagens eingerichtet, und wir setzen jetzt
einen Elementaranalysator zur halbautomatischen Verbrennung von organischen
Proben ein.
Th/U Labor
Forschergruppe Datierte Speläotheme: Archive der Paläoumwelt (FOR 668)
Ziel der Forschergruppe DAPHNE (www.fg-daphne.de) ist es, die grundlegenden
Mechanismen, die das Wachstum und die Zusammensetzung von Speläothemen
kontrollieren, durch kombinierte Feld- und Laborexperimente zu verstehen und zu
modellieren. Dies gilt insbesondere für die Beeinflussung der Sauerstoffisotopie
durch kinetische Prozesse. Das Verständnis dieser grundlegenden Mechanismen soll
eine zeitlich hochaufgelöste Information zur Intensität des Niederschlags und der
Temperatur in der Vergangenheit liefern. Ende 2008 endete die erste dreijährige
Phase des Projektes. Die Untersuchungen während der ersten Phase beinhalteten
Laborexperimente, um synthetische Karbonate herzustellen, das Monitoring von
zwei Höhlen (Italien und Sauerland), die Modellierung des Wachstums und der sta-
bilen Isotope, die Bestimmung des 14C-Reservoiralters sowie die Entwicklung eines
neuen Verfahrens (Edelgas-Thermometrie von Einschlüssen). An diesen Arbeiten
nehmen eine Arbeitsgruppe des Instituts für Umweltphysik, eine Gruppe der Univ.
Bochum, sowie S. Frisia, Trento, C. Spötl, Innsbruck, und M. Mudelsee, Bremer-
haven, teil. Mitte November 2008 fand in Heidelberg die Begutachtung des Verlän-
gerungsantrags statt. Die zweite Phase des Projektes wurde bewilligt.
Kohlenstoffisotope aus Höhlentropfwässern und Stalagmiten (Dr.Jens Fohlmeister)
Die Lösung von Kalk durch kohlensäurehaltiges Wasser im Karstsystem über einer
Höhle ist eine Grundvoraussetzung zur Entstehung von Stalagmiten. Unter ver-
schiedenen Partialdrücken von CO2 (pCO2) im Boden, der stark von der Umge-
bungstemperatur beeinflusst wird, verändert sich auch das Kohlenstoffisotopensignal
im Tropfwasser und damit auch in Stalagmiten. Somit steht durch Messen von 14C
und ö13C in Tropfwässern und Stalagmiten ein Hilfsmittel zur Verfügung, mit dem
man auf den pCO2 Gehalt im Boden zurück schließen kann. Mit dem bekannten
U/Th-Alter ist es dann möglich, den Partialdruck des CO2 zum Zeitpunkt seiner
Ablagerung zu bestimmen.
Es wurden Kohlenstoffisotope an Tropfwässern und Stalagmiten gemessen und
parallel dazu ein Modell über Kalkauflösung im Karstsystem durch eine kohlensäu-
rehaltige Lösung entwickelt. Die Kalkausfällung aus der gesättigten Lösung wurde
simuliert, um mit dem Model den pCO2-Gehalt des Bodens des entsprechenden
Monats (Tropfwasser) oder Jahres (Stalagmit) zu berechnen.