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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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2. Forschungsschwerpunkt "Kulturelle Grundlagen der Europäischen Einigung"
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https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0260
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Das WIN-Kolleg

273

Kreis eines relativ homogenen westeuropäischen „Kerns“ hinaus plötzlich neu auf-
getretenes Problem angesprochen, sondern eine Frage, die den Integrationsprozess
von Anfang an mitbestimmt hat.

KONSTRUKTION VON VE R G A N G E N H E IT ALS RAUM DES POLITISCHEN:
EUROPA UND DAS 'HISTORISCHE IMAGINÄRE'
Sprecherin: Kirsten Mahlke.
Kollegiaten:
Frank Bezner1, Kirsten Mahlke2.
Mitarbeiter: Matthias Schöning2, Stefan Seidendorf3.
1 Universität Tübingen
2 Universität Konstanz
3 Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)
Kontakt: http://www.uni-tuebingen.de/Vergangenheitskonstruktionen/index.html
ABSCHLUSSBERICHT
I. Vovannahmen
Die Themenstellung des Heidelberger geisteswissenschaftlichen Forschungsfeldes
„Kulturelle Grundlagen der europäischen Einigung“ setzt wie selbstverständlich
voraus, dass Europas Kultur Europas Geschichte sei: Kulturelle Grundlagen sind histo-
rische Grundlagen. Die Vergangenheit Europas avanciert zum zentralen Deutungs-
horizont, ja Deutungsraum Europas. Doch die Konstruktion von Vergangenheit ist
selbst ein alles andere als selbstverständlicher Aspekt Europas und seiner Entwicklung
zur europäischen Einigung. Sie ist eine kulturelle Grundlage, die sich weder histo-
risch noch systematisch allzu einfach auf einen Nenner bringen lässt noch im Hin-
blick auf die Forschungsfelder, die sie generierte. Freilich führt dieses gemeinsame
Fundament zu einer Reihe von Rissen beim Bau des kulturellen Hauses Europa, die
das Projekt beinträchtigen und teils zum Einsturz zu bringen drohen. Diese Proble-
matisierung einer wie selbstverständlichen Vorannahme ist die gemeinsame Grund-
lage unserer interdisziplinären Forschungsgruppe — ein Kooperationsexperiment
eines Mittel- und Neulateiners (Frank Bezner), einer Romanistin (Kirsten Mahlke),
eines Germanisten (Matthias Schöning) und eines Politikwissenschaftlers (Stefan
Seidendorf). Die Fragestellung hat folgende zwei Implikationen:
— Erstens galt es, einen Ansatz zu entwickeln, der sich von der üblichen Heran-
gehensweise unterscheidet — etwa vom „Kulturellen Gedächtnis“, einer Begriffsge-
schichte der „Geschichte“ oder der narrativen Dimensionierung der Historiografie
 
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