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VERANSTALTUNGEN
PROF. DR. ELISABETH K. V. KALKO
Universität Ulm
Biologische Vielfalt:
unsere ökologische und ökonomische Versicherung für eine lebenswerte Zukunft.
Biologische Vielfalt oder Biodiversität ist mehr als Käferzählen und bunte Schmet-
terlinge auf der Wiese. Es geht darum zu verstehen, wie die Lebensqualität des Men-
schen von einer gesunden und vielfältigen Umwelt abhängt und wie wir diese
gleichzeitig fördern und nutzen können. Dieser Vortrag gab einen faszinierenden
Einblick in die vielfältigen Wechselbeziehungen von Tieren und Pflanzen und erläu-
terte deren ökologischen und ökonomischen Wert, den diese Prozesse für die
Lebensqualität des Menschen haben. Schwerpunkt ist dabei das Biodiversitätsexplo-
ratorium Schwäbische Alb, einem grossflächigen Gebiet im Biosphärengebiet bei
Münsingen, in dem Untersuchungen zur biologischen Vielfalt direkt vor unserer
Haustür und in Landschaften durchgeführt werden, die massgeblich vom Menschen
gestaltet werden.
PROF. DR. INA RÖSING
Universität Ulm
Anden-Indianer, Kallawaya-Medizinmänner und Ritualisten.
Rückblick auf meine 25 Forschungsjahre und kritischer Blick auf die Gegenwart der
Kallawaya-Region in der Apolobamba-Kordillere.
Es wurden die Fragestellungen der ethnologischen Andenforschung der Sprecherin,
die verwendeten Methoden und die indianischen „Forschungspartner“ behandelt.
Im Zentrum der Anden-Ergebnisse steht die Entdeckung und Identifikation der
symbolischen Zehngeschlechtlichkeit der Dorfbewohner von Amarete und die viel-
fache Geschlechtlichkeit des großen kollektiven Dorf Rituals der Q’owa.
Diese dargestellte indianische Tradition wird konfrontiert mit den (negativen)
Auswirkungen durch die Unesco-Weltkulturerbe-Ernennung der Kallawaya Kultur
im Jahr 2003. Diese Auswirkungen sind vielfältig und nachhaltig — sie lassen die Kal-
lawaya Tradition und Kultur in ihrer Religion, Ritualistik und Vielgeschlechtlichkeit
schrumpfen.
PROF. DR. VOLKER MOSBRUGGER
Senckenberg Museum Frankfurt
Klimawandel und Biodiversität — wissen wir, was uns erwartet?
Die Prognosen des Internationalen Klimarates für die Entwicklung des Klimas in
den nächsten 100 Jahren sind allgemein bekannt: Erwärmung der globalen Mittel-
temperatur um 1—6 Grad, Zunahme der Extremwetterereignisse, Anstieg des Meeres-
spiegels um 19-58 cm und nicht zuletzt Zunahme der Trockenheit in vielen
Trocken- und Halbtrockenregionen. Aber auch die „Vielfalt des Lebens“, die
Biodiversität ist gefährdet: 39% der untersuchten Arten sind vom Aussterben
bedroht, vermutlich sterben jeden Tag rund 100 Arten aus, pro Jahr verlieren wir
VERANSTALTUNGEN
PROF. DR. ELISABETH K. V. KALKO
Universität Ulm
Biologische Vielfalt:
unsere ökologische und ökonomische Versicherung für eine lebenswerte Zukunft.
Biologische Vielfalt oder Biodiversität ist mehr als Käferzählen und bunte Schmet-
terlinge auf der Wiese. Es geht darum zu verstehen, wie die Lebensqualität des Men-
schen von einer gesunden und vielfältigen Umwelt abhängt und wie wir diese
gleichzeitig fördern und nutzen können. Dieser Vortrag gab einen faszinierenden
Einblick in die vielfältigen Wechselbeziehungen von Tieren und Pflanzen und erläu-
terte deren ökologischen und ökonomischen Wert, den diese Prozesse für die
Lebensqualität des Menschen haben. Schwerpunkt ist dabei das Biodiversitätsexplo-
ratorium Schwäbische Alb, einem grossflächigen Gebiet im Biosphärengebiet bei
Münsingen, in dem Untersuchungen zur biologischen Vielfalt direkt vor unserer
Haustür und in Landschaften durchgeführt werden, die massgeblich vom Menschen
gestaltet werden.
PROF. DR. INA RÖSING
Universität Ulm
Anden-Indianer, Kallawaya-Medizinmänner und Ritualisten.
Rückblick auf meine 25 Forschungsjahre und kritischer Blick auf die Gegenwart der
Kallawaya-Region in der Apolobamba-Kordillere.
Es wurden die Fragestellungen der ethnologischen Andenforschung der Sprecherin,
die verwendeten Methoden und die indianischen „Forschungspartner“ behandelt.
Im Zentrum der Anden-Ergebnisse steht die Entdeckung und Identifikation der
symbolischen Zehngeschlechtlichkeit der Dorfbewohner von Amarete und die viel-
fache Geschlechtlichkeit des großen kollektiven Dorf Rituals der Q’owa.
Diese dargestellte indianische Tradition wird konfrontiert mit den (negativen)
Auswirkungen durch die Unesco-Weltkulturerbe-Ernennung der Kallawaya Kultur
im Jahr 2003. Diese Auswirkungen sind vielfältig und nachhaltig — sie lassen die Kal-
lawaya Tradition und Kultur in ihrer Religion, Ritualistik und Vielgeschlechtlichkeit
schrumpfen.
PROF. DR. VOLKER MOSBRUGGER
Senckenberg Museum Frankfurt
Klimawandel und Biodiversität — wissen wir, was uns erwartet?
Die Prognosen des Internationalen Klimarates für die Entwicklung des Klimas in
den nächsten 100 Jahren sind allgemein bekannt: Erwärmung der globalen Mittel-
temperatur um 1—6 Grad, Zunahme der Extremwetterereignisse, Anstieg des Meeres-
spiegels um 19-58 cm und nicht zuletzt Zunahme der Trockenheit in vielen
Trocken- und Halbtrockenregionen. Aber auch die „Vielfalt des Lebens“, die
Biodiversität ist gefährdet: 39% der untersuchten Arten sind vom Aussterben
bedroht, vermutlich sterben jeden Tag rund 100 Arten aus, pro Jahr verlieren wir