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Meinhold, Wiebke; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 7): Ritualbeschreibungen und Gebete II — 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53166#0016
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Ritualbeschreibung in assyrischer Sprache
(Texte Nr. 1-2)
1 Ritualbeschreibung in assyrischer Sprache mit
Erwähnung von Belet-seri und anderen Gottheiten
VAT 10568 a (±) VAT 10568 b ± VAT 12909 Fundnummem: -
93 x 80 x 25 mm. 66 x 70 x 25 mm Fundort: -
Ältere Kopie: E. Ebeling. OrNS 17. Tf. 9 (VAT 10568b) und
Tf. 17 (VAT 10568 a ohne das Zusatzfragment, das oberhalb von
VAT 10568 a anschließt)
Von der mindestens dreikolumnigen neuassyrischen Tontafel
sind zwei größere Fragmente erhalten: Das hellbraune Fragment
VAT 10568 b + VAT 12909 bildet den oberen Teil mit der linken
oberen Ecke der Tafel. Das ebenfalls hellbraune Fragment
VAT 10568 a bildet den unteren Teil mit der linken unteren Ecke
der Tafel. Beide Fragmente enthalten Text der beiden ersten und
der beiden letzten Kolumnen, also der Kolumnen I und II bzw.
V? und VI?. Wie groß die Lücke zwischen beiden Fragmenten
ist. lässt sich nicht genau abschätzen. In Vs. I sind insgesamt
35 Zeilen erhalten, in Vs. II Anfänge von 10 Zeilen, in Rs. V?
Anfänge von 24 Zeilen und in Rs. VI? 31 Zeilen.
Zusammen mit VAT 10568 a und VAT 10568 b werden im
Vorderasiatischen Museum noch drei kleine Splitter von der
Tafeloberfläche aufbewahrt, die hier erstmals publiziert werden:
VAT 10568 c (Maße: 6 x 13 x 3 mm). VAT 10568 d (Maße: 17 x
17x4 nun; das Fragment trägt Leimspuren, war also offenbar
einmal an ein anderes Fragment angeklebt). VAT 10568 e (Maße:
14 x 20 x 4 mm). Die Fragmente gleichen VAT 10568 a und
VAT 10568 b in Tonqualität und Schriftbild, lassen sich aber
nicht direkt an VAT 10568 a (+) VAT 10568 b + VAT 12909
anschließen. Ihre Zugehörigkeit zu dieser Tafel ist wahrschein-
lich. jedoch nicht sicher nachweisbar.
Obwohl große Teile der Tafel erhalten sind, ist der Text so lücken-
haft. dass eine durchgehende Rekonstruktion des Ritualverlaufs
derzeit nicht möglich ist. Deutlich wird immerhin, dass Spei-
seopfer eine zentrale Rolle spielen, darunter ein Fleischopfer,
welches u. a. an Kalluh. Belet-seri. Akisi und Samas verteilt
wird. An Gottheiten sind außerdem die Sebetti sowie eine mögli-
cherweise ebenfalls göttliche ..Tochter des Flusses” erwähnt.
Durchgeführt wurde das Ritual für eine Person, die als bei
mqi(EN SISKUR). ..Herr des Opfers”, bezeichnet ist (d+5) bzw.
in den Gebeten als nnnnnnn(NENNI). „N. N.” (a+3 und g+25).
Deijenige. der mit der Durchführung des Rituals betraut war.
wird in den Ritualanweisungen in der 2. Person Sg. angespro-
chen. Vermutlich handelt es sich um einen Priester. Außerdem

ist eine guri/sta-Priesterin erwähnt, deren genaue Rolle im Ritual
unklar bleibt (g+12). sowie ein Beschwörer (luMAS.MAS). der
einen Handwaschungsritus vollzieht (g+14). Das vermutlich
zur Ausführung in der Stadt Assur gedachte Ritual erstreckte
sich über zwei Tage (g+14). Genaue Tagesangaben sind nicht
erhalten. In dem kleinen Fragment VAT 10568 c ist der erste
Monat des Jahres. '“/w.sa/wdBÄRA), erwähnt. Es besteht daher
die Möglichkeit, dass das Ritual in diesem Monat zur Ausfüh-
rung kam. Allerdings ist die Zugehörigkeit von VAT 10568 c zu
VAT 10568 a (+) VAT 10568 b + VAT 12909 nicht vollends sicher.
Die Deutung des Textes von E. Ebeling. OrNS 22 (1953). 4 If..
als Ritual anlässlich der Eidleistung von Beamten im Rahmen
des Neujahrsfestes im Monat Nisannu lässt sich nicht erhärten:
Auf eine Eidleistung wird im erhaltenen Teil des Textes zwar
zweimal angespielt (b+13 und g+22). ob sie aber tatsächlich
den zentralen Teil des Rituals ausmachte, bleibt unklar. Beamte
sind gegen E. Ebeling im erhaltenen Text nicht erwähnt (in Zeile
g+13 istE zu lesen, nicht NUN). Der Text wurde dem Kolophon
zufolge von Baba-musesi niedergeschrieben. der einer Familie
von Priestern der Göttin Baba angehörte. In Diktion und Inhalt
gibt es Ähnlichkeiten zu anderen Ritualtexten, namentlich zu
KAR 141. KAR 146. BBR 60-70. PKT 12-13 sowie G. van
Driel. Cultof Assur. 192-195.
2 Duplikat zu Nr. 1
VAT 10448 Fundnummer: -
50 x 44 x 23 mm Fundort: -
Ältere Kopie: E. Ebeling. OrNS 17. Tf. 18
Braunes Fragment vom linken Rand einer vermutlich mehrko-
lumnigen neuassyrischen Tontafel. Auf der Vs. sind Anfänge
von 11 Zeilen der ersten Kolumne erhalten, auf der Rs. Anfänge
von 10 Zeilen der letzten Kolumne.
Der Text der Vorderseite bietet ein Duplikat zu Text Nr. 1:
Vs. I 13”-21” (= b+13-21). Der Text der Rückseite (= f+1-10)
ist möglicherweise in die Lücke in Text Nr. 1: Rs. V einzuordnen.

Kriegsritual (Text Nr. 3)

3 Kriegsritual
VAT 11027 Fundnummer:-
67 x 52 x 27 mm Fundort: -
Braunes Fragment einer vermutlich zweikolumnigen spät-
mittelassyrischen oder frülmeuassyrischen Tontafel, das aus dem
 
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