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Textbearbeitungen: Nr. 2

21

6’ [Herrin] des Himmels, [du] mö[gest voll Jubel sein]!
7’ [Enlil]. der Vater der Götter, [möge frohlocken ohne Unterlass]!
8 ’ [Jubeln möge] Assur in [Ehursaggula]!
9’ [Anu. der König] des Himmels, möge [voll Freude sein]!
10 ’ [Alle Gött] er des Himmels [mögen jubeln]!
11 ’ [Ea m]öge jubeln [in der Wassertiefe]!
12’ [Die Götter ]de[r Quelltiefe mögen strahlen vor Freude]!
13 ’ [Die Geschi]cke (und) die Göttin[nen des Landes, mögen voll Freude sein]!
14’ [Die] Herr[en der Riten mögen allesamt sp]ielen!
15 ’ [Ihre] Her[zen mögen durch Freudengesang] fröhlich werden!

16’ [Der Herr der] Riten möge [jubeln ]
17’ [DerHi]rte. der Stad[tfürst ]
18 ’ [Salm]anassar - erhö [he sein Haupt]!
19’ Den [Kön]ig mache [prä]chtig [ ]
20’ []...[ ]
21’ []...[ ]

Bemerkungen:
Vs. l’f.
1’
2’

3’
4’
7’
10’
13’
Rs. 18’
20’

VAT 11726 wurde bereits von W. Meinhold. AOAT 367. 273ff. als Textvertreter D zu Text 2. einem Gebet
Assumasirpals I. an Istar. publiziert. Der Anschluss an VAT 11147 macht deutlich, dass das Fragment nicht ein wei-
teres Exemplar des Textes aus der Regierungszeit Assumasirpals I. (1049-1031 v. Chr.) repräsentiert, sondern auf
dessen Sohn Salmanassar II. (1030-1019 v. Chr.) zurückgeht.
Vor dieser Stelle sind in den Paralleltexten noch vier weitere Zeilen erhalten, die den Beginn derselben Strophe bzw.
das Ende der Einleitungsstrophe bilden (s. W. Meinhold. op. cit.. 274).
Der gesamte Abschnitt widmet sich dem Verhältnis der Göttin zur Welt der Menschen im Allgemeinen. Es sei daher
vorgeschlagen, die unvollständig erhaltene Verbform in W. Meinhold. AOAT 367. T 2 a+5) tu-sa-a\k’- ] zu lesen
und zu kanäsu S zu stellen. Eine entsprechende Phrase findet sich etwa in einer Gebetsbeschwörung an Tasmetu:
[KU]R.MES rüqütu tu-sak-na-si qibT[liikki\ ..ferne Gegenden unterwirfst du deinem Wort" (s. hierzu CAD K 147
sub 2’)
In Textvertreter B ist dort nach taräsi am Ende der Zeile noch Raum für ein Zeichen. Die vorhandenen Spuren sind
nicht befriedigend zu deuten. Auch scheint keines der ohnehin nicht sehr zahlreichen, aber wenigstens theoretisch
möglichen Verben inhaltlich passend (vgl. W. Meinhold. AOAT 367. 280f.). Ob sich das ..Ausstreckeri’ tatsächlich
auf einen Ritus bezieht, wie die obige Übersetzung suggeriert, darf angesichts der vergleichbaren Stelle Text Nr.
1 Vs. 4’ (siehe o. S. 25) ebenfalls nicht als gesichert gelten. Dort wird la-ra-p(-)... wohl mit guduttü ..Opfertisch”
verbunden, es sei denn, man habe dabei von einem Kultgegenstand auszugehen, der zu dem ..Fest (der Riten) des
Ausstreckens” in Beziehung steht.
Die von W. Meinhold. AOAT 367. 274 vorgeschlagene Lesung [x-B]U?-/w ließ sich durch Kollation der fraglichen
Stelle in VAT 10158 bestätigen. Wenn man it-tizu ittu ..Zeichen” stellt, erscheint es plausibel, eine Form von napähu
im Sinne des ..Aufleuchtens” bzw. ..Aufgehens” von Sternen anzunehmen (s. AHw 732 sub 5; für Istar im Besonde-
ren s. B. Groneberg. Lob der Istar. 85).
Die Lücke zu Beginn der Zeile in VAT 10158 Vs. 8’ lässt auf maximal zwei zu ergänzende Zeichen schließen. Sinn-
gemäß wäre am ehesten eine Verbalform zu erwarten, die auf das Leuchten des Venusgestims Bezug nimmt.
Der Lesungsvorschlag für die bei W. Meinhold. AOAT 367. 275 /Z-ta-na-Ä[S?-x]-rx'* 1 DIS (VAT 10158 Vs. 11’) bzw.
vit-ta-na1-AS-vx-su1’ (VAT 9795+ Vs. 8’) wiedergegebene Verbalform erfolgt nach Kollation. Er wird den vorhan-
denen Spuren in beiden Textexemplaren gerecht und berücksichtigt zudem den bei enäki zu erwartenden Dual.
Die Textvertreter A und B fügen vor dem Abschnittsstrich noch eine weitere Zeile ein. die mit leicht voneinander
abweichender Terminologie die Zuwendung der Göttin zu den Menschen und ihren Herrschern preist (s. hierzu
W. Meinhold. op. cit.. Kommentar zu a+12).
An dieser Stelle bieten die Textvertreter B und C die Filiation Assumasirpals L. während in Textvertreter A der Name
des Vaters ausgelassen wird. Diese zweite Variante dürfte aufgrund der Raumverhältnisse auch in VAT 11147+ vor-
liegen. Im linken, jetzt weggebrochenen Teil der Zeile stand wohl der Name des Herrschers. Wenn dem. wie in allen
auf Assumasirpal I. zurückgehenden Textvertretem. noch etwas gefolgt ist. hat der Schreiber diesen Zeilenabschnitt
erheblich weiter nach rechts eingerückt als es bei den darauf folgenden Zeilen zu beobachten ist.
Die Übersetzung von me-et-lu-su folgt W. Meinhold. AOAT 367. 281.
An dieser Stelle bietet VAT 10158 Rs. 23 [l4x]+xz/r-PAP-I[BILA] su-qi-i [re.s:s7/| (s. W. Meinhold. AOAT 367. 278).
Die Rekonstruktion der Zeichenabfolge geht von der Voraussetzung aus. dass die Freiräume zwischen den Wörtern
hier ebenso mit VAT 10158 übereinstimmen wie in den vorangehenden Zeilen. Es wäre zu erwägen, ob gegebenen-
falls eine Form des S-Stammes von epesu vorliegt. Man vergleiche hierzu W. Meinhold. op. cit.. 276 tii-se-pi-si-su
in a+24) und ü-se-pi-sa in a+28) und a+34).
 
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