Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22

Ritualbeschreibungen und Gebete III

3) VAT 12069 (Kopie: S. 165)

Königsinschrift mit Gebet (?) Adad-narans II. an eine Göttin

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Dunkelbraunes Bruchstück vom unteren Rand einer einkolumnigen Tontafel; 41 x 66 x 21 mm. Auf der Vs.
blieben Reste von 4 Zeilen, auf der Rs. 6 Zeilen in Resten erhalten.
Datierung: frühneuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:

Vs.
1’ [
ä-}Kü-be [
]
2’ [
] (leer) r.sriT’ [
]
3’ [
] rNIGINT' x x [
]
4’ [
] TAB ' (leer) x [
]
Rs.
1 [
] x [ Ä7p]-paZ-KUR hi-ratrdl [Nusku
]
2 [
] mX-ERIN.rTÄH GAR rdBAD1 [SANGAÄ^wr
]
3 [mar Assur-dan sakni\ rdlBAD SANGA .1 [x-.sv/r
]
4 [
] ve'-na-ah-ma [
]
5 [
-h\ar’ VilKü-[be
]
6 [
]x[
]

(abgebrochen)

Übersetzung:
Vs.
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Rs.
1
[
Kip]pat-mati. Gemahlin des [Nusku
]
2
[
] Adad-närän (II.). Statthalter des Enlil. [Priester des Assur]
3
[Sohn des Assur-dan (II.). Statthalter des] Enlil. Priester des A[ssur]
4
[•
.. ] war verfallen und [
]
5
[
] ... Ku[bu(?)
]
6
[
] .. [
]

Bemerkungen:
Rs. 1

2f.

4

Die Verwendung von hirtu ..Gemahlin” ist nach-altbabylonisch vor allem in Bezug auf Göttinnen gebräuchlich (vgl.
AHw 348; CAD H 200f.). Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass hi-rat als Teil einer Reihe von Stativen
zu sehen ist (vgl. etwa J. A. Craig. ABRT 1.31:16 ka-ab-ta-at sar-rat kal-la-at ha-am-^mat1 hi-rat DINGIR-ai be-lat
sar-hat ra-bat sd-qa-at ba-na-at). Da die nach der Lücke zu Beginn der Zeile erhaltenen Zeichen sich mit keinem
bekannten Epitheton verbinden lassen, sei aber stattdessen vorgeschlagen, zu ^Kip^pat-mäti zu ergänzen. Der Gatte
dieser Göttin war bisher m. W. allerdings nicht bekannt. H. Schaudig machte mich in diesem Zusammenhang auf
den ihm zur Publikation in der Reihe KAL überlassenen Text VAT 10915 (= KAV 66) + VAT 11008 aufmerksam,
der in Z. 10’f. Nusku und Kippat-mäti in eine entsprechende verwandtschaftliche Beziehung zueinander zu set-
zen scheint. Es ist in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnenswert, dass die Göttin auch im ZüAz/ta-Ritual des
Assur-etel-ilänl (s. W. Meinhold. AOAT 367. 414. 420. Nr. 14:11) unmittelbar nach Nusku genannt wird.
Drei Träger des Namens Adad-närän sind bekannt. Der erste, der von 1295-1264 v. Chr. regierte, dürfte dabei
wohl nicht infrage kommen, da erst dessen Sohn Salmanassar I. nachweislich die Schreibung dBAD für den Gott
Enlil verwendet. Hinsichtlich der im vorliegenden Text realisierten Graphie des Königsnamens kann auf RIMA 2.
A.0.99.8:1 verwiesen werden, womit Adad-närän II. (911-891 v. Chr.) als Auftraggeber in Erwägung zu ziehen ist.
In Z. 3 wäre dann der Name des Vaters. Assur-dän. zu erwarten.
Das Auftreten von anähu ..müde sein, ermüden” in einer Inschrift, die den König namentlich nennt, weist darauf
hin. dass die Inschrift im Zusammenhang mit der Renovierung eines Heiligtums zu sehen ist (vgl. CAD A/II 103
sub 3.). Die prominente Nennung von Kübu (Vs. 1 ’ und Rs. 5) deutet darauf hin. dass es sich um eine dieser Gottheit
geweihte Baulichkeit handelt.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften