Textbearbeitungen: Nr. 32
67
Rd.
Rs.
Wechsel von DÜL und TIL unerklärbar bleibt, sondern auch deshalb, weil man in dieser Zeit in Assyrien auch
in literarischen Texten das vorangestellte Determinativ URU verwendet (s. hierzu Kh. Nashef. RGTC 5 passim).
Zu verweisen ist für den vorliegenden Fall auf die Graphie uraBAL.TIL. deren vermutlich frühester Beleg sich im
Tukulti-Ninurta-Epos (P. Machimst. The Epic of Tukulti-Ninurta I. Kol. VIB 21 ’) Endet (vgl. auch oben Nr. 3 3 Vs.
II 9).
14’ Das Aufstellen von (Königs-)Statuen wird vor allem in den Inschriften Assumasirpals II. (883-859 v. Chr.) themati-
siert: RIMA 2. A.0.101.1 i 68 ...sa-lam bu-na-ni-ia DÜ-z/.v...; ii 5 sa-lam bu-na-ni-a sä BABBAR-e DU-
us und passim. Dabei besteht, wie im Übrigen auch in LKA 64. bei einem Preislied auf ebenjenen Assumasirpal (s.
V. Hurovitz. A Hymn. 470-471) ein enger Zusammenhang zum erfolgreichen Abschluss einer Militäraktion, indem
der siegreiche assyrische König in der jeweiligen Stadt ein Monument errichtet, das den Triumph dauerhaft in Erin-
nerung halten soll.
In einem kultischen Kontext ist die Erwähnung einer kostbaren Statue Assumasirpals II. in RIMA 2. A.0.101.30 zu
sehen: 76NU MAN-Zz-zft tam-sil bu-na-ni-a ina KÜ.SI,,.MES ^hu-se-e u NA4.MES eb-bi ab-ni ..Ich schuf die Statue
meines Königtums, das Ebenbild meiner Gestalt in Rotgold und funkelnden Steinen” (zum Aussehen dieses Monu-
ments s. Iraq 14. 33ff.).
15’ Wenn die Ergänzung zu \i~\l-tap-ra das Richtige trifft, liegt eine Form von sapäru vor (s. CAD S/1430ff.). Am Broch
scheint sutersü ..bereitstellen” vorzuliegen.
16’ Eine entsprechende Form von nasäqu D (CAD N/II 21 „to select. choose”) findet sich in VAT 10341 (s. W. Mein-
hold. AOAT 367. 286 a+11) aus der Zeit Assumasirpals I. (1049-1031 v. Chr.). bezogen auf Gold, das ..erlesen ist”.
Im Zusammenhang mit dem Neubau des Anu-Adad-Tempels in Assur verwendet Tiglatpileser I. (1114-1076 v.
Chr.) den Begriff zur Charakterisierung der angewandten Baumeisterkunst (RIMA 2. A.0.87.1 VII):94.. .i-na si-pär
LÜ.SITIM-.vzz-zjzz-Zz ^ma-a’-dis nu-su-qu ..(der reine Tempel).... der als Werk der Baumeisterkunst äußerst erlesen
ist”.
17’ Vgl. hierzu S. A. Strong. „A Hymn of Nebuchadnezzar” (PSBA 20. 155:5): Hu [Az elis i]na Same [su\rbäta iliissu
saplis ina ap-si-i Süturat [nabnlssu] ..Der Gott, dessen Gottheit oben im Himmel übergroß ist. [dessen Erschaffung]
im Apsü überragend ist".
18’ Wenn die Ergänzung zu husü zutrifft, wäre wie für Z. 14’ auf Inschriften Assumasirpals II. zu verweisen, wo Rot-
gold als Material für Statuen mehrfach erwähnt wird: 1) RIMA 2. A.0.101.30:76f. (s. o. Z. 14’); 2) A.0.101.31:14 ina
hi-sa-at Hb-bi-ia dLAMMA DINGIR-Zz-.svz GAL-Zz ina du-muq NA4 KUR-e ü KÜ.SI,, hu-se-e', 3) A.0.101.38:25f.
25.. .‘'LAMMA-czZ dINANNA 26NIN-aZ Akid9-mu-ri ina KÜ.SI,, hu-se-e ^lu-ü ab-ni ...
3 Das Verb semü wird im Gebetskontext in verschiedenen Wendungen in Verbindung mit auf -tu auslautenden No-
mina gebraucht, darunter teslitu (CAD T 369 ..request. petition. prayer”) und iespitu (ebd.. 371 ..petition. prayer”).
Die hier anzutreffende Konstruktion mit einem Pronominalsuffix der 1. Pers. Sg. deutet aber darauf hin. dass eine
Genetivverbindung vorliegt und das fragliche Wort nicht zwingend direktes Objekt zu semü sein muss.
3 Wendungen mit mahar ilütika finden sich nach Auskunft der Wbb. in Gebeten und Beschwörungen dort, wo der
Beter sich entweder unter Hinweis auf seine Sünden demütig der Gottheit genähert hat oder angesichts der göttli-
chen Nähe Beistand und Erlösung von seinen Sünden erbittet. Im vorliegenden Fall wird eine männliche Gottheit
angesprochen. Damit stellt sich die Frage, in welcher Beziehung Vorder- und Rückseite zueinander stehen. Aus Vs.
7’ scheint doch hervorzugehen, dass in jenem Abschnitt die Vorzüge einer Göttin hervorgehoben werden, wenn die
Reihung von Formen der 3. Pers. Sg. Stativ in dieser Weise zu interpretieren sind.
4-7 Vgl. RIMA 1. A.0.77.1:152-155. Dieser Abschnitt, der sich an den Bericht zum Neubau des Assur-Tempels durch
Salmanassar I. anschließt, bietet zumindest Anklänge an den vorliegenden Text, allerdings ohne dass von einer un-
mittelbaren inhaltlichen Übereinstimmung auszugehen wäre:
'"un-ni-ni-a lil-qe tes-li-ti
^"'lis-me si-mat su-lurn SID-ti-ia NUMUN SID-Zz-za
'^nu-hus BALA.MES-zzz i-na \ZK-su DUGUD
155a-zza u4-um sa-a-a-ti GAL-zx li-tas-qar
..Mein Flehen möge er annehmen, mein Gebet erhören! Er möge ein günstiges Schicksal meines Stadtfürstenamtes
und den Samen meines Stadtfürstenamtes durch seinen mächtigen Befehl für alle Zeit zusprechen!”.
5 Ob hier tatsächlich ALAM gelesen werden darf, lässt sich nicht zweifelsfrei entscheiden. Es müsste sich in diesem
Fall um eine gegenüber der bei R. Borger. ABZ Nr. 358 und R. Labat. Manuel Nr. 358 angegebenen Form um eine
vor allem im mittleren Teil stark vereinfachte Variante handeln.
32) VAT 10546 (Kopie: S. 196) Weihinschrift für eine Göttin anlässlich der Widmung eines kostbaren Gefäßes (?)
Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Dunkelbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit einem Stück des unteren Randes einer wohl einkolumni-
gen Tontafel; 65 x 81 x 26 mm. Auf der Vs. haben sich 11 Zeilen, auf dem Rand 2 Zeilen in Resten erhalten. Die Rs.
weist lediglich geringe, nicht zu deutende Reste auf.
Datierung: mittelassyrisch oder frühneuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -
67
Rd.
Rs.
Wechsel von DÜL und TIL unerklärbar bleibt, sondern auch deshalb, weil man in dieser Zeit in Assyrien auch
in literarischen Texten das vorangestellte Determinativ URU verwendet (s. hierzu Kh. Nashef. RGTC 5 passim).
Zu verweisen ist für den vorliegenden Fall auf die Graphie uraBAL.TIL. deren vermutlich frühester Beleg sich im
Tukulti-Ninurta-Epos (P. Machimst. The Epic of Tukulti-Ninurta I. Kol. VIB 21 ’) Endet (vgl. auch oben Nr. 3 3 Vs.
II 9).
14’ Das Aufstellen von (Königs-)Statuen wird vor allem in den Inschriften Assumasirpals II. (883-859 v. Chr.) themati-
siert: RIMA 2. A.0.101.1 i 68 ...sa-lam bu-na-ni-ia DÜ-z/.v...; ii 5 sa-lam bu-na-ni-a sä BABBAR-e DU-
us und passim. Dabei besteht, wie im Übrigen auch in LKA 64. bei einem Preislied auf ebenjenen Assumasirpal (s.
V. Hurovitz. A Hymn. 470-471) ein enger Zusammenhang zum erfolgreichen Abschluss einer Militäraktion, indem
der siegreiche assyrische König in der jeweiligen Stadt ein Monument errichtet, das den Triumph dauerhaft in Erin-
nerung halten soll.
In einem kultischen Kontext ist die Erwähnung einer kostbaren Statue Assumasirpals II. in RIMA 2. A.0.101.30 zu
sehen: 76NU MAN-Zz-zft tam-sil bu-na-ni-a ina KÜ.SI,,.MES ^hu-se-e u NA4.MES eb-bi ab-ni ..Ich schuf die Statue
meines Königtums, das Ebenbild meiner Gestalt in Rotgold und funkelnden Steinen” (zum Aussehen dieses Monu-
ments s. Iraq 14. 33ff.).
15’ Wenn die Ergänzung zu \i~\l-tap-ra das Richtige trifft, liegt eine Form von sapäru vor (s. CAD S/1430ff.). Am Broch
scheint sutersü ..bereitstellen” vorzuliegen.
16’ Eine entsprechende Form von nasäqu D (CAD N/II 21 „to select. choose”) findet sich in VAT 10341 (s. W. Mein-
hold. AOAT 367. 286 a+11) aus der Zeit Assumasirpals I. (1049-1031 v. Chr.). bezogen auf Gold, das ..erlesen ist”.
Im Zusammenhang mit dem Neubau des Anu-Adad-Tempels in Assur verwendet Tiglatpileser I. (1114-1076 v.
Chr.) den Begriff zur Charakterisierung der angewandten Baumeisterkunst (RIMA 2. A.0.87.1 VII):94.. .i-na si-pär
LÜ.SITIM-.vzz-zjzz-Zz ^ma-a’-dis nu-su-qu ..(der reine Tempel).... der als Werk der Baumeisterkunst äußerst erlesen
ist”.
17’ Vgl. hierzu S. A. Strong. „A Hymn of Nebuchadnezzar” (PSBA 20. 155:5): Hu [Az elis i]na Same [su\rbäta iliissu
saplis ina ap-si-i Süturat [nabnlssu] ..Der Gott, dessen Gottheit oben im Himmel übergroß ist. [dessen Erschaffung]
im Apsü überragend ist".
18’ Wenn die Ergänzung zu husü zutrifft, wäre wie für Z. 14’ auf Inschriften Assumasirpals II. zu verweisen, wo Rot-
gold als Material für Statuen mehrfach erwähnt wird: 1) RIMA 2. A.0.101.30:76f. (s. o. Z. 14’); 2) A.0.101.31:14 ina
hi-sa-at Hb-bi-ia dLAMMA DINGIR-Zz-.svz GAL-Zz ina du-muq NA4 KUR-e ü KÜ.SI,, hu-se-e', 3) A.0.101.38:25f.
25.. .‘'LAMMA-czZ dINANNA 26NIN-aZ Akid9-mu-ri ina KÜ.SI,, hu-se-e ^lu-ü ab-ni ...
3 Das Verb semü wird im Gebetskontext in verschiedenen Wendungen in Verbindung mit auf -tu auslautenden No-
mina gebraucht, darunter teslitu (CAD T 369 ..request. petition. prayer”) und iespitu (ebd.. 371 ..petition. prayer”).
Die hier anzutreffende Konstruktion mit einem Pronominalsuffix der 1. Pers. Sg. deutet aber darauf hin. dass eine
Genetivverbindung vorliegt und das fragliche Wort nicht zwingend direktes Objekt zu semü sein muss.
3 Wendungen mit mahar ilütika finden sich nach Auskunft der Wbb. in Gebeten und Beschwörungen dort, wo der
Beter sich entweder unter Hinweis auf seine Sünden demütig der Gottheit genähert hat oder angesichts der göttli-
chen Nähe Beistand und Erlösung von seinen Sünden erbittet. Im vorliegenden Fall wird eine männliche Gottheit
angesprochen. Damit stellt sich die Frage, in welcher Beziehung Vorder- und Rückseite zueinander stehen. Aus Vs.
7’ scheint doch hervorzugehen, dass in jenem Abschnitt die Vorzüge einer Göttin hervorgehoben werden, wenn die
Reihung von Formen der 3. Pers. Sg. Stativ in dieser Weise zu interpretieren sind.
4-7 Vgl. RIMA 1. A.0.77.1:152-155. Dieser Abschnitt, der sich an den Bericht zum Neubau des Assur-Tempels durch
Salmanassar I. anschließt, bietet zumindest Anklänge an den vorliegenden Text, allerdings ohne dass von einer un-
mittelbaren inhaltlichen Übereinstimmung auszugehen wäre:
'"un-ni-ni-a lil-qe tes-li-ti
^"'lis-me si-mat su-lurn SID-ti-ia NUMUN SID-Zz-za
'^nu-hus BALA.MES-zzz i-na \ZK-su DUGUD
155a-zza u4-um sa-a-a-ti GAL-zx li-tas-qar
..Mein Flehen möge er annehmen, mein Gebet erhören! Er möge ein günstiges Schicksal meines Stadtfürstenamtes
und den Samen meines Stadtfürstenamtes durch seinen mächtigen Befehl für alle Zeit zusprechen!”.
5 Ob hier tatsächlich ALAM gelesen werden darf, lässt sich nicht zweifelsfrei entscheiden. Es müsste sich in diesem
Fall um eine gegenüber der bei R. Borger. ABZ Nr. 358 und R. Labat. Manuel Nr. 358 angegebenen Form um eine
vor allem im mittleren Teil stark vereinfachte Variante handeln.
32) VAT 10546 (Kopie: S. 196) Weihinschrift für eine Göttin anlässlich der Widmung eines kostbaren Gefäßes (?)
Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Dunkelbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit einem Stück des unteren Randes einer wohl einkolumni-
gen Tontafel; 65 x 81 x 26 mm. Auf der Vs. haben sich 11 Zeilen, auf dem Rand 2 Zeilen in Resten erhalten. Die Rs.
weist lediglich geringe, nicht zu deutende Reste auf.
Datierung: mittelassyrisch oder frühneuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -