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68

Ritualbeschreibungen und Gebete III

Transliteration:
Vs.
1’
[
](-)rM-) [
]
2’
[
is]-tu rz1?-[
]
3’
[
]-ü GIS.LAL x [
]
4’
[
] su-nu
]
5‘
[
] nin-da-be-e a-\na DINGIR.MES GAL.MES (?)
]
6’
[
] x-r/zaT’-x ’dd'-sar-bi-i si-qi[r-su (?)
]
7'
[
NI|N’-/zz “lSGIDRI es-re-ta lu-ra-[ab-bi (?)
]
8’
[
e-mu\q’ ZAG sat-me-hi qa-tu-su [
]
9’
[
] rdT'NIN-fzz -''-BANSUR ^me-su-kan-ni [
]
10’
[
Z]zz?-zzza i+na sa-ri-ri rqa1-le-re1[
]
11’
[
-.<]/’ i+na ma-ah-rat DINGIR-/[z
]
Rd.
1
[
] 1? mal-la-at KÜ.BABBAR eb-be sa s\u/nd’-
]
2
[
pa-a]l'!-rha1-ku a-na DINGIR-/[z'
]
(abgebrochen)
Rs.
unleserliche Reste
Übersetzung:
Vs.
1’
[
] .. [
]
2’
[
] aus (?) ... [
]
3’
[
] ... Kampf ... [
]
4’
[
] sie [
]
5’
[
der bereitstellt (?)] Brotopfer für [die großen Götter (?)
]
6’
[
] ihre.... du machst [seinen (?)] Namen groß [
]
7’
[
He]rrin (?). das gerade Szepter soll er erhö[hen (?)
]
8’
[
mit der Mach]f’ der Rechten überantworte seiner Hand [
]
9’
[
Ist]ar (?). Herrin, ein Tisch aus mesukkannu-Holz [
]
10’
[
] in geläutertem Rotgold [
]
11’
[
] ... vor der Götti[n
]
Rd.
1
[
] ein (?) mallatu-GefäS> (?) aus reinem Silber ... [
]
2
[
]bin ich [ehrfür]chtig (?) gegenüber der Göttin [
]
Rs.
ZU
fragmentarisch für eine Übersetzung

Bemerkungen:
Vs. l’-4’

5’

Unter der Voraussetzung, dass die Erwähnung eines kostbaren Gefäßes in Rd. 1 auf die Weihung desselben an eine
Göttin Bezug nimmt, ging der Schreiber in dem ersten fragmentarisch erhaltenen Abschnitt möglicherweise de-
tailliert auf den Anlass der Weihung ein. Die Zeichenkombination GIS.LAL als Ideogramm für tuqumtu ..Kampf’
würde darauf hindeuten, dass der Gottheit für militärische Erfolge gedankt werden soll. Dazu passen würde ferner
Z. 4’. wo der Raum zwischen dem Bruch und dem ersten Zeichen „su" eindeutig schriftfrei ist und es sich daher um
das selbständige Pronomen simu ..sie” handelt. Hiermit könnte auf die besiegten Gegner angespielt werden (vgl.
entsprechende Belege in CAD S/III 306).
Weniger wahrscheinlich wird damit die in Z. 3 ’ grundsätzlich mögliche Lesung is-lal. die auf Renovierungsmaß-
nahmen an einer Ruine verweisen würde (vgl. CAD S 69 URU GN ... enahma is-lal ..Die Stadt GN ... verfiel und
blieb unbewohnt” aus einer Königsinschrift Assumasirpals II.).
Das Bereitstellen von Brotopfem als königliche Pflicht gegenüber den Göttern ist in Königsinschriften des 2. und 1.
Jahrtausends gut dokumentiert, im Hinblick auf den Versorger häufiger mit nadänu oder zanänu verbunden (CAD
N/II 236f.). Die hier nachfolgend mehrfach genannte ..Herrin”, d. h. eine gegenüber dem unbekannten Herrscher
wohltätige Göttin, könnte allerdings ebenfalls als Subjekt infrage kommen. Neben einer Reihe männlicher Gotthei-
ten. denen die Sorge um die ..Brotopfer” obliegen kann, ist mit Istar wenigstens eine Göttin in entsprechender Funk-
tion bezeugt (ebd.. 237). Empfänger sind häufig die ..großen Götter”. Wenn eine Gruppe spezifiziert wird, handelt
es sich meist um die Igigu (Xlaqlü II 2 und 139; AfO 19. 62:13).
Angesichts der Längung des Endvokals ist hier eine 2. Pers. Sg. f. intendiert. Man wird daher angesichts des Kon-
texts vermuten dürfen, dass eine Göttin angesprochen wird, die somit die Adressatin dieses mutmaßlichen Gebetes
wäre. Die Ergänzung basiert auf der Annahme, dass hier auf dasselbe Objekt verwiesen wird wie in Z. 8’ (vgl. auch
VAB 4. 180 40 mu-sar-ba-ti zi-ki-ir sar-ru-ti-ia). Das würde ferner dafür sprechen, die mutmaßliche Prekativform
in Z. 7’. die vielleicht zu rabü D zu stellen ist. als 3. Pers. Sg. aufzufassen.
 
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