XI
Dani initiierte Erforschung der großen Felsbildprovinz am Oberen Indus als gemeinsames pakistanisch-
deutsches Projekt ein.
Die Aufnahme der Felsbilder und Inschriften von Shatial war 1983 von K. Jettmar und V Thewalt begon-
nen, 1984 und 1985 ein topographischer Plan von Shatial I von R. Kauper gezeichnet worden. Zu den In-
schriften erschienen bereits kurz nach ihrer Entdeckung erste Bearbeitungen durch verschiedene philolo-
gische Mitarbeiter. Auch die Station selbst mit einigen Denkmälern ist mehrfach in der Literatur gewür-
digt worden." Nachdem in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1992 eine möglichst rasche
vollständige Edition der Felsbildstation angeregt worden war, begannen noch im selben Jahr D. König
und G. Fussman die 1994 fortgeführte systematische Dokumentation aller Gravuren. Ergänzende
Arbeiten unternahmen 1993 und 1994 M. Bemmann, M.A. Chaudhary und H. Remmele. Ihnen wie auch
den Geodäten U. Schabei, G. Dinter und U. Bacher, denen 1994 die abschließenden topographischen
Arbeiten mit der exakten Kartierung der Gravuren übertragen worden waren, ist für die erfolgreiche
Geländearbeit zu danken.
Mit Shatial erscheint der zweite Band in der Reihe MANP, die der Edition der einzelnen Felsbildstatio-
nen am Oberen Indus gewidmet ist. Die monographische Vorlage zielt darauf, die Felsbilder und Inschrif-
ten jeweils einer Station in Katalogform mit kurzer Darstellung des Inhalts und der Deutung der Gravu-
ren vorzustellen sowie ihre Lokalisierung wiederzugeben, ohne eine erschöpfende Auswertung und kultur-
geschichtliche Interpretation anzustreben. Die Inschriften werden in Lesung, Übersetzung und Kommen-
tierung auch dann vollständig berücksichtigt, wenn eine Veröffentlichung wie im Falle der sogdischen In-
schriften bereits an anderer Stelle erfolgt isü Von der in Band 1 eingehaltenen Grundkonzeption wird
hier insoweit abgewichen, als die außerordentliche Vielfalt anthropomorpher, zoomorpher, gegenständli-
cher Bilder und symbolischer Zeichen eine stärkere, jedoch nicht ausführliche Berücksichtigung von Ver-
gleichsbeispielen zur Beschreibung und Deutung der Darstellungen erforderte. Eine typologische Ord-
nung, kunsthistorische Zuordnung und Wertung der großen Zahl an meist in hoher Qualität ausgeführten
Stupas wird im Rahmen der zusammenfassenden Behandlung aller buddhistischen Darstellungen in der
Publikation der Großstation Chilas-Thalpan erfolgen.
Nachdem 1996 die Dokumentation der größten Ballung an Felsbildern im Becken von Chilas-Thalpan be-
endet werden konnte, ist die Vorbereitung ihrer abschließenden Veröffentlichung in Angriff genommen.
Als nächste Bände in der Reihe MANP sind die Editionen der Stationen Dadam Das und Hodar vorgese-
hen.
Auch dieser Band ist das Ergebnis einer langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit von D. König
(Heidelberg), G. Fussman (Straßburg und Paris), O. von Hinüber (Freiburg), N. Sims-Williams (Cam-
bridge), Th.O. Höllmann (München) und K. Jettmar (Heidelberg). In den einzelnen Beiträgen sind von
den Autoren teilweise unterschiedliche Interpretationen, vor allem zur Bedeutung von Shatial vorgenom-
men worden. Die einen Brückenkopf dominierende Festung mit den unterhalb des Ruinenfelsens eingra-
vierten zahlreichen Felsbildern und Inschriften regte zu vielfältiger Deutung an: Brückenheiligtum, Wa-
renumschlagplatz, Handelsposten, Handelsknotenpunkt, Emporion der Sogdier, aber auch Sammelplatz
für Pilger oder sogar buddhistisches Heiligtum. In einer von D. König verfaßten Zusammenschau werden
diese Deutungen abwägend einander gegenübergestellt. Die umfassende Präsentation der westlichsten
Felsbildkonzentration am Oberen Indus wird dazu beitragen und die Forschung anregen, die verschiede-
nen Funktionen dieses Ortes zu erschließen.
2 JETTMAR 1980: 193ff.; 1980a: 6f.; DANI 1983a: 26ff. S.u. KÖNIG S. 3ff.
3 SiMS-WiLLiAMS 1989-92.
Dani initiierte Erforschung der großen Felsbildprovinz am Oberen Indus als gemeinsames pakistanisch-
deutsches Projekt ein.
Die Aufnahme der Felsbilder und Inschriften von Shatial war 1983 von K. Jettmar und V Thewalt begon-
nen, 1984 und 1985 ein topographischer Plan von Shatial I von R. Kauper gezeichnet worden. Zu den In-
schriften erschienen bereits kurz nach ihrer Entdeckung erste Bearbeitungen durch verschiedene philolo-
gische Mitarbeiter. Auch die Station selbst mit einigen Denkmälern ist mehrfach in der Literatur gewür-
digt worden." Nachdem in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1992 eine möglichst rasche
vollständige Edition der Felsbildstation angeregt worden war, begannen noch im selben Jahr D. König
und G. Fussman die 1994 fortgeführte systematische Dokumentation aller Gravuren. Ergänzende
Arbeiten unternahmen 1993 und 1994 M. Bemmann, M.A. Chaudhary und H. Remmele. Ihnen wie auch
den Geodäten U. Schabei, G. Dinter und U. Bacher, denen 1994 die abschließenden topographischen
Arbeiten mit der exakten Kartierung der Gravuren übertragen worden waren, ist für die erfolgreiche
Geländearbeit zu danken.
Mit Shatial erscheint der zweite Band in der Reihe MANP, die der Edition der einzelnen Felsbildstatio-
nen am Oberen Indus gewidmet ist. Die monographische Vorlage zielt darauf, die Felsbilder und Inschrif-
ten jeweils einer Station in Katalogform mit kurzer Darstellung des Inhalts und der Deutung der Gravu-
ren vorzustellen sowie ihre Lokalisierung wiederzugeben, ohne eine erschöpfende Auswertung und kultur-
geschichtliche Interpretation anzustreben. Die Inschriften werden in Lesung, Übersetzung und Kommen-
tierung auch dann vollständig berücksichtigt, wenn eine Veröffentlichung wie im Falle der sogdischen In-
schriften bereits an anderer Stelle erfolgt isü Von der in Band 1 eingehaltenen Grundkonzeption wird
hier insoweit abgewichen, als die außerordentliche Vielfalt anthropomorpher, zoomorpher, gegenständli-
cher Bilder und symbolischer Zeichen eine stärkere, jedoch nicht ausführliche Berücksichtigung von Ver-
gleichsbeispielen zur Beschreibung und Deutung der Darstellungen erforderte. Eine typologische Ord-
nung, kunsthistorische Zuordnung und Wertung der großen Zahl an meist in hoher Qualität ausgeführten
Stupas wird im Rahmen der zusammenfassenden Behandlung aller buddhistischen Darstellungen in der
Publikation der Großstation Chilas-Thalpan erfolgen.
Nachdem 1996 die Dokumentation der größten Ballung an Felsbildern im Becken von Chilas-Thalpan be-
endet werden konnte, ist die Vorbereitung ihrer abschließenden Veröffentlichung in Angriff genommen.
Als nächste Bände in der Reihe MANP sind die Editionen der Stationen Dadam Das und Hodar vorgese-
hen.
Auch dieser Band ist das Ergebnis einer langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit von D. König
(Heidelberg), G. Fussman (Straßburg und Paris), O. von Hinüber (Freiburg), N. Sims-Williams (Cam-
bridge), Th.O. Höllmann (München) und K. Jettmar (Heidelberg). In den einzelnen Beiträgen sind von
den Autoren teilweise unterschiedliche Interpretationen, vor allem zur Bedeutung von Shatial vorgenom-
men worden. Die einen Brückenkopf dominierende Festung mit den unterhalb des Ruinenfelsens eingra-
vierten zahlreichen Felsbildern und Inschriften regte zu vielfältiger Deutung an: Brückenheiligtum, Wa-
renumschlagplatz, Handelsposten, Handelsknotenpunkt, Emporion der Sogdier, aber auch Sammelplatz
für Pilger oder sogar buddhistisches Heiligtum. In einer von D. König verfaßten Zusammenschau werden
diese Deutungen abwägend einander gegenübergestellt. Die umfassende Präsentation der westlichsten
Felsbildkonzentration am Oberen Indus wird dazu beitragen und die Forschung anregen, die verschiede-
nen Funktionen dieses Ortes zu erschließen.
2 JETTMAR 1980: 193ff.; 1980a: 6f.; DANI 1983a: 26ff. S.u. KÖNIG S. 3ff.
3 SiMS-WiLLiAMS 1989-92.