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des Mannes 215:18 wäre auch hier denkbar, daß der Künstler die Figur des Gottes abzeichnete, ohne zu
wissen, was auf der Münze eigentlich dargestellt war. Diese Münzen datieren nach Göbl aus dem Ende
des 5. und aus dem 6. Jahrhundert.
Die Figur, die einen Dreizack in der Hand hält (34:161, Abb. 11), ähnelt Münzbildern der Kusäna-Herr-
scher (Abb. 12).^' Einerseits trägt sie ein knielanges rockartiges Gewand,^ zum anderen sind die Füße
in der typischen Manier kusänischer Darstellungen nach außen gestellt. So könnte man für diese Ritzung
eine frühe Datierung, vielleicht gar in das 2.-3. Jahrhundert n. Chr. zumindest nicht abschließend Ne-
ben der Ritzung, von der Figur aus gesehen rechts von ihr, ist ein Dreizack (34:163) mit gleicher Patinie-
rung zu sehen. Auch auf den Münzen beispielsweise Väsudevas ist rechts vom Herrscher ein weiterer
Dreizack dargestellt.
Abb. 11 Abb. 12
Die Ritzung 188:6, bei der ein laufender Mensch einen Reifen zu halten scheint, erinnert an Darstellun-
gen des iranischen Windgottes Oado auf Münzen der Kusäna-Zeitd Der Kreis wäre in diesem Fall
nach Göbl als "Mantel oder ein großes Tuch"^ zu interpretieren, das der Gott über Kopf und Körper
hält.
Im Zusammenhang mit den Darstellungen 'gewöhnlicher' Menschen scheint bemerkenswert, daß in der
gesamten Station überhaupt keine Reiter Vorkommen. Auch wurden hier im Vergleich zu anderen Fels-
bildkomplexen am Oberen Indus sehr wenige Jäger und/oder Krieger und Strichmännchen abgebildet.
Keine der einfachen Menschendarstellungen dürfte aus der Zeit vor Christi Geburt stammen, so daß die
meisten wahrscheinlich aus den ersten sechshundert Jahren unserer Zeitrechnung datieren.
Der eine Waage haltende Mensch (34:130) stammt, wie die gesamte Szene, in die er eingebunden ist,
nach Fussman*^ aus der Mitte des 4. Jh. n. Chr. Die Gravuren 17:35 und 17:40 sind, den umgebenden
Inschriften nach zu schließen, vermutlich spätestens im 6. Jh. entstanden.
46 GÖBL 1984: Tafel llff.
47 Hierzu ROSENFIELD 1967: 1761.; GÖBL 1984: 15, 34; SEYRIG 1937: 4-31.
48 Zwar läßt sich vermuten, daß diese und vergleichbare Ritzungen von den sehr zahlreichen Bronzemünzen der Kusänas in-
spiriert sind. Es gilt aber zu bedenken, daß es auch später noch vergleichbare Darstellungen auf der Rückseite von Münzen
gibt, die den Kidara von Kaschmir wiedergeben. Sic datieren nach GÖBL (1984: 180) in die Zeit um 400 n. Chr. Allerdings
sind sie verhältnismäßig seiten.
49 GÖBL 1984: u.a. Tafel 93.
50 GÖBL 1984: 43.
51 FUSSMAN 1994: 43.
des Mannes 215:18 wäre auch hier denkbar, daß der Künstler die Figur des Gottes abzeichnete, ohne zu
wissen, was auf der Münze eigentlich dargestellt war. Diese Münzen datieren nach Göbl aus dem Ende
des 5. und aus dem 6. Jahrhundert.
Die Figur, die einen Dreizack in der Hand hält (34:161, Abb. 11), ähnelt Münzbildern der Kusäna-Herr-
scher (Abb. 12).^' Einerseits trägt sie ein knielanges rockartiges Gewand,^ zum anderen sind die Füße
in der typischen Manier kusänischer Darstellungen nach außen gestellt. So könnte man für diese Ritzung
eine frühe Datierung, vielleicht gar in das 2.-3. Jahrhundert n. Chr. zumindest nicht abschließend Ne-
ben der Ritzung, von der Figur aus gesehen rechts von ihr, ist ein Dreizack (34:163) mit gleicher Patinie-
rung zu sehen. Auch auf den Münzen beispielsweise Väsudevas ist rechts vom Herrscher ein weiterer
Dreizack dargestellt.
Abb. 11 Abb. 12
Die Ritzung 188:6, bei der ein laufender Mensch einen Reifen zu halten scheint, erinnert an Darstellun-
gen des iranischen Windgottes Oado auf Münzen der Kusäna-Zeitd Der Kreis wäre in diesem Fall
nach Göbl als "Mantel oder ein großes Tuch"^ zu interpretieren, das der Gott über Kopf und Körper
hält.
Im Zusammenhang mit den Darstellungen 'gewöhnlicher' Menschen scheint bemerkenswert, daß in der
gesamten Station überhaupt keine Reiter Vorkommen. Auch wurden hier im Vergleich zu anderen Fels-
bildkomplexen am Oberen Indus sehr wenige Jäger und/oder Krieger und Strichmännchen abgebildet.
Keine der einfachen Menschendarstellungen dürfte aus der Zeit vor Christi Geburt stammen, so daß die
meisten wahrscheinlich aus den ersten sechshundert Jahren unserer Zeitrechnung datieren.
Der eine Waage haltende Mensch (34:130) stammt, wie die gesamte Szene, in die er eingebunden ist,
nach Fussman*^ aus der Mitte des 4. Jh. n. Chr. Die Gravuren 17:35 und 17:40 sind, den umgebenden
Inschriften nach zu schließen, vermutlich spätestens im 6. Jh. entstanden.
46 GÖBL 1984: Tafel llff.
47 Hierzu ROSENFIELD 1967: 1761.; GÖBL 1984: 15, 34; SEYRIG 1937: 4-31.
48 Zwar läßt sich vermuten, daß diese und vergleichbare Ritzungen von den sehr zahlreichen Bronzemünzen der Kusänas in-
spiriert sind. Es gilt aber zu bedenken, daß es auch später noch vergleichbare Darstellungen auf der Rückseite von Münzen
gibt, die den Kidara von Kaschmir wiedergeben. Sic datieren nach GÖBL (1984: 180) in die Zeit um 400 n. Chr. Allerdings
sind sie verhältnismäßig seiten.
49 GÖBL 1984: u.a. Tafel 93.
50 GÖBL 1984: 43.
51 FUSSMAN 1994: 43.