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ist - "Varzirak, (der) aus Mäymargh Stammende" bedeuten." Analog dazu könnte ZA Uzf/k
m/mryc (31:86) "Wanepat-vandak, der (Sohn des) Karzhtik, (Enkel des) Mäymarghch" oder "W., der
(Sohn des) K., (der) aus Mäymargh Stammende" bedeuten, während cxjpkZAfzmtwrtwz BAEry^ (50:17)
"Chakhäpak, der Sohn des Razm-wanwan, (Enkel des) Resan" oder "Ch., der Sohn des R., (von der Fa-
milie) Resan" bedeuten könntet
Außer Eigen- und vielleicht Familiennamen könnten einige Texte auch zusätzliche Informationen zur
Person enthalten, wie Titel, Berufsbezeichnungen oder, wie oben bereits angedeutet, Ausdrücke, die über
die ethnische oder geographische Zugehörigkeit der genannten Personen Auskunft geben. Zum Teil in
der Hoffnung, objektive Kriterien zur Unterscheidung solcher Ausdrücke von Eigennamen zu ermitteln,
führte ich unlängst eine systematische Untersuchung der Struktur der sogdischen Inschriften durch; dabei
unterschied ich zwölf 'Grundformeln', die von einzelnen Wörtern bis hin zu Wortfolgen wie x ZAy BAT
z HjTpsü? "X, der Sohn des Y, Enkel des Z" reichen, sowie eine Reihe 'erweiterter' oder 'umgekehrter' Va-
rianten/ Das Resultat steht allerdings in keinem Verhältnis zur aufgewandten Mühe. Das einzige positi-
ve Ergebnis, das ziemlich gesichert scheint, ist die Definition des Ausdrucks y% (fern. ylA) oder ZA y%,
der am Ende mehrerer Texte vorkommt, als Titel oder Berufsbezeichnung.'' Aus praktischen Gründen
habe ich die Übersetzung "(der/die) Edle" gewählt, aber die genaue Bedeutung des Wortes ist unbe-
kannt/ Es ließ sich kein einziger Fall ermitteln, in dem ein Herkunftsadjektiv nachweislich eher in seiner
primären Funktion denn als Personenname verwendet wird, wenngleich aus statistischen Gründen davon
ausgegangen werden kann, daß zumindest einige Herkunftsadjektive wahrscheinlich als solche gebraucht
werden/
Einige der sogdischen Inschriften erwähnen zwei oder mehr Mitglieder einer Familie, die vermutlich, ein-
zeln oder zusammen, Shatial besuchten. Zwei Brüder werden in 31:63 ("Varzirak (und) Avyäman-vandak,
die Söhne des Mäymarghch") und in 31:87 ("Ruthä, der Sohn des Pesakk; Wakhu-näm, der {Sohn des
Pesakk}") genannt. Der detaillierteste Text dieser Art ist 36:88: "Chuzakk, der Sohn des Wanenak (kam
hierher)(?), und sein Bruder Shans(?) (und sein) Vater(?) (und) die Oberhäupter(?) der Familie". Mitun-
ter können zwei benachbarte Inschriften, die ein und denselben Namen enthalten, zusammen vergleichba-
re Informationen liefern. So nennen beispielsweise 31:97 ("Induk, der Sohn des Sräwakk") und 31:98
("Vaghävyart, der Sohn des Sräwakk") wahrscheinlich zwei Brüder, während 39:99 ("Dhakh, der Sohn
des Rew-dhvär") und 39:96 ("Tish-vandak, der (Sohn des) Dhakh"), die übereinander stehen, von einem
Vater und dessen Sohn stammen könnten.
Mehrere Inschriften enthalten ein Präteritum des Verbs "kommen" und/oder einen Ausdruck, der das
Ankunftsdatum bezeichnet, zum Beispiel jozymyB "yf ZA ywypr?? BAT "Nanai-vandak, der Sohn
des Ghösh-farn, kam vorgestern(?) an" (34:115; 105:8)/ In manchen Fällen scheint das Datum durch ein
2 In diesem Fall zeigt ein Vergleich mit dem unzweideutigen /l/zyFA Z7C /rrymryc "Varzirak, der Sohn des Mäy-
marghch" (31:57), daß die erste Interpretation zutreffend ist.
3 Zur möglichen Existenz einer Gruppe von "mittels eines Suffixes -u von etymologisch unklaren Stämmen abgeleiteten"
Familiennamen, siehe SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 35.
4 SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 29-33. Offenbar ist es mir nicht gelungen, Zweck und Methodik dieser Untersuchung hin-
reichend deutlich zu machen. So wirft mir HUMBACH (1994: 179f.; vgl. auch HUYSB 1996: 326) vor, daß darin allzuviel Be-
deutung der 'inverted formula' beigemessen ist; während ich nicht deswegen alle Beispiele einer (anscheinend) umgekehr-
ten Formel aufgelistet habe, weil ich ihnen irgendeine Bedeutung als Gruppe beigemessen hätte, sondern lediglich um eine
möglichst umfassende Darstellung des Materials zu gewährleisten.
5 SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 31f.
6 Für einige etymologische Spekulationen, siehe SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 52, und HUMBACH 1994: 182.
7 Siehe SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 30f.
8 Siehe SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 32f., wo alle Texte dieser Art einzeln erörtert werden. Zu j9zy/?:yü "vorgestern(?)"
ist - "Varzirak, (der) aus Mäymargh Stammende" bedeuten." Analog dazu könnte ZA Uzf/k
m/mryc (31:86) "Wanepat-vandak, der (Sohn des) Karzhtik, (Enkel des) Mäymarghch" oder "W., der
(Sohn des) K., (der) aus Mäymargh Stammende" bedeuten, während cxjpkZAfzmtwrtwz BAEry^ (50:17)
"Chakhäpak, der Sohn des Razm-wanwan, (Enkel des) Resan" oder "Ch., der Sohn des R., (von der Fa-
milie) Resan" bedeuten könntet
Außer Eigen- und vielleicht Familiennamen könnten einige Texte auch zusätzliche Informationen zur
Person enthalten, wie Titel, Berufsbezeichnungen oder, wie oben bereits angedeutet, Ausdrücke, die über
die ethnische oder geographische Zugehörigkeit der genannten Personen Auskunft geben. Zum Teil in
der Hoffnung, objektive Kriterien zur Unterscheidung solcher Ausdrücke von Eigennamen zu ermitteln,
führte ich unlängst eine systematische Untersuchung der Struktur der sogdischen Inschriften durch; dabei
unterschied ich zwölf 'Grundformeln', die von einzelnen Wörtern bis hin zu Wortfolgen wie x ZAy BAT
z HjTpsü? "X, der Sohn des Y, Enkel des Z" reichen, sowie eine Reihe 'erweiterter' oder 'umgekehrter' Va-
rianten/ Das Resultat steht allerdings in keinem Verhältnis zur aufgewandten Mühe. Das einzige positi-
ve Ergebnis, das ziemlich gesichert scheint, ist die Definition des Ausdrucks y% (fern. ylA) oder ZA y%,
der am Ende mehrerer Texte vorkommt, als Titel oder Berufsbezeichnung.'' Aus praktischen Gründen
habe ich die Übersetzung "(der/die) Edle" gewählt, aber die genaue Bedeutung des Wortes ist unbe-
kannt/ Es ließ sich kein einziger Fall ermitteln, in dem ein Herkunftsadjektiv nachweislich eher in seiner
primären Funktion denn als Personenname verwendet wird, wenngleich aus statistischen Gründen davon
ausgegangen werden kann, daß zumindest einige Herkunftsadjektive wahrscheinlich als solche gebraucht
werden/
Einige der sogdischen Inschriften erwähnen zwei oder mehr Mitglieder einer Familie, die vermutlich, ein-
zeln oder zusammen, Shatial besuchten. Zwei Brüder werden in 31:63 ("Varzirak (und) Avyäman-vandak,
die Söhne des Mäymarghch") und in 31:87 ("Ruthä, der Sohn des Pesakk; Wakhu-näm, der {Sohn des
Pesakk}") genannt. Der detaillierteste Text dieser Art ist 36:88: "Chuzakk, der Sohn des Wanenak (kam
hierher)(?), und sein Bruder Shans(?) (und sein) Vater(?) (und) die Oberhäupter(?) der Familie". Mitun-
ter können zwei benachbarte Inschriften, die ein und denselben Namen enthalten, zusammen vergleichba-
re Informationen liefern. So nennen beispielsweise 31:97 ("Induk, der Sohn des Sräwakk") und 31:98
("Vaghävyart, der Sohn des Sräwakk") wahrscheinlich zwei Brüder, während 39:99 ("Dhakh, der Sohn
des Rew-dhvär") und 39:96 ("Tish-vandak, der (Sohn des) Dhakh"), die übereinander stehen, von einem
Vater und dessen Sohn stammen könnten.
Mehrere Inschriften enthalten ein Präteritum des Verbs "kommen" und/oder einen Ausdruck, der das
Ankunftsdatum bezeichnet, zum Beispiel jozymyB "yf ZA ywypr?? BAT "Nanai-vandak, der Sohn
des Ghösh-farn, kam vorgestern(?) an" (34:115; 105:8)/ In manchen Fällen scheint das Datum durch ein
2 In diesem Fall zeigt ein Vergleich mit dem unzweideutigen /l/zyFA Z7C /rrymryc "Varzirak, der Sohn des Mäy-
marghch" (31:57), daß die erste Interpretation zutreffend ist.
3 Zur möglichen Existenz einer Gruppe von "mittels eines Suffixes -u von etymologisch unklaren Stämmen abgeleiteten"
Familiennamen, siehe SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 35.
4 SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 29-33. Offenbar ist es mir nicht gelungen, Zweck und Methodik dieser Untersuchung hin-
reichend deutlich zu machen. So wirft mir HUMBACH (1994: 179f.; vgl. auch HUYSB 1996: 326) vor, daß darin allzuviel Be-
deutung der 'inverted formula' beigemessen ist; während ich nicht deswegen alle Beispiele einer (anscheinend) umgekehr-
ten Formel aufgelistet habe, weil ich ihnen irgendeine Bedeutung als Gruppe beigemessen hätte, sondern lediglich um eine
möglichst umfassende Darstellung des Materials zu gewährleisten.
5 SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 31f.
6 Für einige etymologische Spekulationen, siehe SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 52, und HUMBACH 1994: 182.
7 Siehe SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 30f.
8 Siehe SlMS-WlLLIAMS 1989-92: Bd. 2, 32f., wo alle Texte dieser Art einzeln erörtert werden. Zu j9zy/?:yü "vorgestern(?)"