Stellenkommentar GD Irrthümer, KSA 6, S. 91-92 341
ständig!] „Es fällt damit natürlich auch die Welt der wirkenden Atome: deren
Annahme immer unter der Voraussetzung gemacht ist, daß man Subjekte
braucht." (NL 1887, KSA 12, 9[91], 383, 33-384, 2 = KGW IX 6, W II 1, 73, 16-20,
vgl. NL 1887/88, KSA 13, 11[73], 36 = KGW IX 7, W II 3, 167, 28-36) Eine kritikbe-
dürftige Psychologisierung des Atoms konnte N. bei Liebmann 1882, 119 finden:
„Das als Entelechie zu denkende Atom enthält potentia, als Anlage prädisponirt,
die ganze Reihe derjenigen innerlichen Zustände, welche es je nach Verände-
rung der Weltsituation in Gestalt physikalischer, chemischer oder auch orga-
nisch-physiologischer (z. B. zellenbildender) Functionen manifestiren wird. Was
sich z. B. an einem Eisenatom in gesetzlich bestimmter Weise jetzt als Schwere,
jetzt als Magnetismus, jetzt als chemische Affinität zum Sauerstoff, zum Schwe-
fel, zum Chlor, u. s. w. äußert, das ist bloß eine Symptomenreihe, welcher die
von einem immanenten Entwicklungsgesetz geregelte Reihe intensiver Thätig-
keiten einer Entelechie zu Grunde liegt." (Von N. Unterstrichenes kursiviert.)
Den Mechanismus zum naturwissenschaftlichen Programm erhoben hat hinge-
gen Nägeli 1884, 9 (NPB 403, Lesespur N.s). Vgl. auch NK 78, 5-11.
91, 30 horrendum pudendum] Die lateinische Wendung („etwas Schreckener-
regendes, zu Meidendes") lässt sich nur bei N. und nur in 91, 30 nachweisen.
91, 31 mit der Realität] Ursprünglich in Mp XVI 4: „als Sein gesetzt, mit dem
Sein" (KSA 14, 419).
91, 32 Maass der Realität] Ursprünglich in Mp XVI 4: „Richter der Welt" (KSA
14, 419).
91, 32 genannt! —] In Mp XVI 4 und W II 6, 105 folgt: „Streichen wir den
Begriff der geistigen ,Ursache*! In der Erfahrung kommt keine solche Ursache
von -Habe ich noch zu demonstriren, daß er zu nichts mehr nütze ist? Daß
er thatsächlich in der Wissenschaft bereits nicht mehr gehandhabt wird? Wir
habenUdloß^las -Wortmoeh^aberdeefrabefcausgeblasen^abefcohne^len ^alten
Inhalt: wir denken uns etwas ganz Andres dabei. Zum Beispiel Gleichun-
g^m^wisehemTUrsache ^arnchrWirkung' -^ausaraequaUeffeetunT". — (KSA
14, 419).
4
92, 2 Irrthum der imaginären Ursachen.] In W II 7, 38 stand statt
„Irrthum" „Theorie" (KSA 14, 419). Guyau 1887, 71 spricht von der „dependance
imaginaire" gegenüber einem Übersinnlichen als Kennzeichen von Religion
(von N. markiert). Im Zusammenhang mit Sokrates' daimonischen „Hallucina-
ständig!] „Es fällt damit natürlich auch die Welt der wirkenden Atome: deren
Annahme immer unter der Voraussetzung gemacht ist, daß man Subjekte
braucht." (NL 1887, KSA 12, 9[91], 383, 33-384, 2 = KGW IX 6, W II 1, 73, 16-20,
vgl. NL 1887/88, KSA 13, 11[73], 36 = KGW IX 7, W II 3, 167, 28-36) Eine kritikbe-
dürftige Psychologisierung des Atoms konnte N. bei Liebmann 1882, 119 finden:
„Das als Entelechie zu denkende Atom enthält potentia, als Anlage prädisponirt,
die ganze Reihe derjenigen innerlichen Zustände, welche es je nach Verände-
rung der Weltsituation in Gestalt physikalischer, chemischer oder auch orga-
nisch-physiologischer (z. B. zellenbildender) Functionen manifestiren wird. Was
sich z. B. an einem Eisenatom in gesetzlich bestimmter Weise jetzt als Schwere,
jetzt als Magnetismus, jetzt als chemische Affinität zum Sauerstoff, zum Schwe-
fel, zum Chlor, u. s. w. äußert, das ist bloß eine Symptomenreihe, welcher die
von einem immanenten Entwicklungsgesetz geregelte Reihe intensiver Thätig-
keiten einer Entelechie zu Grunde liegt." (Von N. Unterstrichenes kursiviert.)
Den Mechanismus zum naturwissenschaftlichen Programm erhoben hat hinge-
gen Nägeli 1884, 9 (NPB 403, Lesespur N.s). Vgl. auch NK 78, 5-11.
91, 30 horrendum pudendum] Die lateinische Wendung („etwas Schreckener-
regendes, zu Meidendes") lässt sich nur bei N. und nur in 91, 30 nachweisen.
91, 31 mit der Realität] Ursprünglich in Mp XVI 4: „als Sein gesetzt, mit dem
Sein" (KSA 14, 419).
91, 32 Maass der Realität] Ursprünglich in Mp XVI 4: „Richter der Welt" (KSA
14, 419).
91, 32 genannt! —] In Mp XVI 4 und W II 6, 105 folgt: „Streichen wir den
Begriff der geistigen ,Ursache*! In der Erfahrung kommt keine solche Ursache
von -Habe ich noch zu demonstriren, daß er zu nichts mehr nütze ist? Daß
er thatsächlich in der Wissenschaft bereits nicht mehr gehandhabt wird? Wir
habenUdloß^las -Wortmoeh^aberdeefrabefcausgeblasen^abefcohne^len ^alten
Inhalt: wir denken uns etwas ganz Andres dabei. Zum Beispiel Gleichun-
g^m^wisehemTUrsache ^arnchrWirkung' -^ausaraequaUeffeetunT". — (KSA
14, 419).
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92, 2 Irrthum der imaginären Ursachen.] In W II 7, 38 stand statt
„Irrthum" „Theorie" (KSA 14, 419). Guyau 1887, 71 spricht von der „dependance
imaginaire" gegenüber einem Übersinnlichen als Kennzeichen von Religion
(von N. markiert). Im Zusammenhang mit Sokrates' daimonischen „Hallucina-