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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0357
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334 Ecce homo. Wie man wird, was man ist

thie verstärken können zwischen einem Autor wie Ihnen und einem französi-
schen Leser. Es scheint mir aber nicht derart zu sein, dass es publiziert werden
könnte.") Dieses „Promemoria" ist nicht erhalten, jedoch zeigen die Notate in
NL 1888, KSA 13, 25[13]-[16] u. [18], 643-646 die thematische Richtung an. Die
gleichfalls verschollene „Kriegserklärung" von Anfang Dezember 1888 dürfte
von der Tendenz her eher dem Notat NL 1888, KSA 13, 25[1], 637 f. entsprochen
haben. N. wollte Ende Dezember die „Kriegserklärung" für EH noch mit einer
„Letzten Erwägung" ergänzen, zu der es bereits Vorarbeiten in NL 1888,
KSA 13, 25[14] u. [19], 644 u. 646 gab. Die „Letzte Erwägung" sollte gemäß
einem Hinweis N.s für den Drucker nach der „Kriegserklärung" und vor einem
„leere[n] Blatt, auf dem nur die Worte stehn: Ruhm und Ewigkeit"
(KSA 14, 469) zu stehen kommen, jedoch verblieb der entsprechende Zettel in
Turin. Am 29. Dezember sollte dann — da wohl durch die „Proklamation" über-
holt — die „Kriegserklärung" mitsamt „Der Hammer redet" ganz entfallen, am
2. Januar überdies das Schlussgedicht „Ruhm und Ewigkeit". Was den Text
„Der Hammer redet" aus Za III Von alten und neuen Tafeln angeht, so ist
dieser — im Unterschied zu den anderen am 29. Dezember ersetzten Texten —
zumindest im EH-Manuskriptbestand erhalten, freilich nicht zu verwechseln
mit dem Text gleichen Titels am Ende der Götzen-Dämmerung, aber auch nicht
mit dem Gesetz wider das Christenthum (zur Textgeschichte siehe NK ÜK AC
GWC sowie KSA 14, 453 f. u. 469). Es ist klar, dass auch „Der Hammer re-
det" schließlich aus EH hätte entfernt werden sollen. Der Stand von N.s
Text(um)gestaltungswillen am 2. Januar 1889 dürfte in der Edition von Giorgio
Colli und Mazzino Montinari dokumentiert sein. „Aus all dem folgt, dass der
von Montinari rekonstruierte Text von EH derjenige ist, der — im Unterschied
zu allen früheren Ausgaben dieses Textes — am ehesten N.s Intentionen unmit-
telbar vor seinem Zusammenbruch in Turin entspricht. Es handelt sich dabei
aber nicht nur um eine Schrift aus dem Nachlass, sondern auch um eine Schrift
in einer vorläufigen Gestalt." (Hödl 2009, 508).
Nach N.s geistigem Zusammenbruch sah Heinrich Köselitz in Absprache
mit Franz Overbeck die Druckmanuskripte und Druckfahnen der bei Naumann
liegenden, noch unpubliziert gebliebenen Werke Nietzsche contra Wagner und
EH durch. Die bereits fertig gedruckte Götzen-Dämmerung sollte nun an den
Handel ausgeliefert werden. Von EH fertigte Köselitz eine Abschrift an, die
gemäß dem oben zitierten Brief an Overbeck vom 27. 02. 1889 jene Stellen aus-
ließ, die nach Köselitz' Meinung schon vom Wahnsinn zeugten. Da die Edition,
die 1908 veranstaltet wurde, weitgehend Köselitz' Abschrift entspricht, ist, wie
ausgeführt, davon auszugehen, dass anstößige Passagen von Franziska N.
und / oder Elisabeth Förster-N. vernichtet worden sind. Während die anderen
von N. nicht selbst veröffentlichten Schriften des letzten Schaffensjahres Göt-
 
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