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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0383
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360 Ecce homo. Wie man wird, was man ist

tie übernommen hätte (Wellhausen 1883), vgl. NK KSA 6, 193, 24-30. Über die
Religionsstifter denkt N. besonders in FW 353, KSA 3, 589 f. nach. Religionsstif-
ter im Sinne von 259, 24-26 ist eine Figur wie Paulus (vgl. AC 42, KSA 6, 215-
217), aber nicht der in AC 29 bis 35, KSA 6, 199-208 geschilderte „Typus des
Erlösers", sprich: Jesus von Nazareth.
259, 27 halkyonischen Ton] Vgl. NK KSA 6, 37, 15.
259, 29-31 „Die stillsten Worte sind es, welche den Sturm bringen, Gedanken,
die mit Taubenfüssen kommen, lenken die Welt —"] Ein Zitat aus Za II Die stillste
Stunde, KSA 4, 189, 16-18 (endet dort mit Punkt statt Gedankenstrich).
260, 1-7 Die Feigen fallen von den Bäumen, sie sind gut und süss: und indem
sie fallen, reisst ihnen die rothe Haut. Ein Nordwind bin ich reifen Feigen. / Also,
gleich Feigen, fallen euch diese Lehren zu, meine Freunde: nun trinkt ihren Saft
und ihr süsses Fleisch! Herbst ist es umher und reiner Himmel und Nachmittag — ]
Ein Zitat aus Za II Auf den glückseligen Inseln, KSA 4, 109, 2-7 (endet dort
mit Punkt statt Gedankenstrich; nach „süss" steht ein Semikolon statt eines
Doppelpunkts). Man kann darin eine Anspielung auf Markus 11, 12-14 sehen.
260, 8 f. hier wird nicht Glauben verlangt] Zur „Psychologie des ,Glaubens"'
siehe insbesondere AC 50-51, KSA 6, 229-232.
260, 14 f. Ist Zarathustra mit Alledem nicht ein Verfü hrer?] Mit der Verführer-
Rolle liebäugelt N. beispielsweise in GD Vorwort, KSA 6, 58, 2, indem er sich
als „Rattenfänger" bezeichnet.
260, 21-261, 8 Allein gehe ich nun, meine Jünger! Auch ihr geht nun davon und
allein! So will ich es. / Geht fort von mir und wehrt euch gegen Zarathustra! Und
besser noch: schämt euch seiner! Vielleicht betrog er euch. / Der Mensch der
Erkenntniss muss nicht nur seine Feinde lieben, er muss auch seine Freunde
hassen können. / Man vergilt einem Lehrer schlecht, wenn man immer nur der
Schüler bleibt. Und warum wollt ihr nicht an meinem Kranze rupfen? / Ihr verehrt
mich: aber wie, wenn eure Verehrung eines Tages umfällt? Hütet euch, dass
euch nicht eine Bildsäule erschlage! / Ihr sagt, ihr glaubt an Zarathustra? Aber
was liegt an Zarathustra! Ihr seid meine Gläubigen, aber was liegt an allen
Gläubigen! / Ihr hattet euch noch nicht gesucht: da fandet ihr mich. So thun alle
Gläubigen; darum ist es so wenig mit allem Glauben. / Nun heisse ich euch, mich
verlieren und euch finden; und erst, wenn ihr mich Alle verleugnet
habt, will ich euch wiederkehren...] Ein leicht abgewandeltes Zitat aus Za I Von
der schenkenden Tugend 3, KSA 4, 101, 11-29, wo alle Sperrungen fehlen und
kleine Text- und Interpunktionsvarianten vorliegen (hier kursiv hervorgeho-
ben): „Allein gehe ich nun, meine Jünger! Auch ihr geht nun davon und allein!
So will ich es. / Wahrlich, ich rathe euch: geht fort von mir und wehrt euch
gegen Zarathustra! Und besser noch: schämt euch seiner! Vielleicht betrog er
 
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