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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0451
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428 Ecce homo. Wie man wird, was man ist

Nicht schwarz wie die übrigen Ratsherrn!" (Friedrich Schiller: Die Verschwö-
rung des Fiesco zu Genua II 8) Auch in DD Zwischen Raubvögeln, KSA 6, 392,
5 gibt es einen „scharlachne[n] Prinz[en]" — ansonsten ist N.s Werk bis 1888
von Scharlach nicht kontaminiert. Vgl. auch Groddeck 1991, 2, 127 f.
288, 27 f. und Husaren-Uniformen anzieht...] Noch immer ist Wilhelm II.
gemeint, der 1881 bis 1883 beim Garde-Husaren-Regiment diente, von 1885 bis
1888 dessen Kommandeur war und sich 1888 als neuer Kaiser selbst zum Chef
desselben machte. Weiter verfügte er, dass dieses Regiment künftig als „Leib-
Garde-Husaren-Regiment" den Namen Seiner Majestät zu führen habe.
288, 28 f. Wagner war ein Revolutionär — er lief vor den Deutschen davon...]
In Dresden schloss Wagner sich 1848 den revolutionären Bestrebungen an und
beteiligte sich 1849 am Dresdner Maiaufstand. Steckbrieflich gesucht, floh er
nach Paris und ließ sich bald in Zürich nieder.
288, 30 f. die delicatesse in allen fünf Kunstsinnen] Der Ausdruck „Kunstsinn"
steht im Deutschen seit dem 18. Jahrhundert im Singular für „sinn für kunst,
angeborne empfänglichkeit und neigung", für „kunstart, aber innerlich gefaszt"
sowie für „kunstbeziehung" (Grimm 1854-1971, 11, 2727, vgl. als Beleg unter N.s
Lektüren Caspari 1877, 1, 250). Im Plural hingegen kommt der Ausdruck (bei
N.) nur in 288, 31 vor und ist eine Analogiebildung zu den fünf Sinnen, über
die menschliche Wesen gemeinhin verfügen. In Fritz Mauthners Beiträgen zu
einer Kritik der Sprache wird daraus dann: „Ein Systematiker könnte aus den
fünf Sinnen fünf Künste konstruieren, von denen jede nur durch spezifische
Vorstellungen wirken kann." (Mauthner 1921, 98).
289, 4-6 Aber ich habe schon zur Genüge ausgesprochen (in „Jenseits von Gut
und Böse" S. 256f.), wohin Wagner gehört, in wem er seine Nächstverwandten
hat] N. bezieht sich hier auf die Erstausgabe des Werkes, gemeint ist JGB 256,
KSA 5, 202 f.
289, 9 f. lauter Fanatiker des Ausdrucks] Vgl. Tappert 1877, 13: „Fanatiker
der Melodielosigkeit ist Wagner im ,Lohengrin'. (Ed. Hanslick, 1858.)"
289, 11-15 Wer war der erste intelligente Anhänger Wagner's überhaupt?
Charles Baudelaire, derselbe, der zuerst Delacroix verstand, jener typische deca-
dent, in dem sich ein ganzes Geschlecht von Artisten wiedererkannt hat — er
war vielleicht auch der letzte...] Vgl. N.s Brief an Köselitz, 26. 02. 1888, KSB 8,
Nr. 1000, S. 263 f. unter dem Eindruck von Baudelaires (Euvres posthumes et
correspondances inedites (1887; dazu KGB III 7/3, 1, S. 272-274) sowie NK KSA 6,
113, 8 f. und Pestalozzi 1978, ferner Waite 1995.
In NL 1885, KSA 11, 38[5], 601 hatte N. schon bei Baudelaire Begeisterung
für Wagner vermutet, die ihm bei der Lektüre der (Euvres posthumes durch
 
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