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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 6,2): Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist", "Ecce homo", "Dionysos-Dithyramben", "Nietzsche contra Wagner" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.70914#0728
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Überblickskommentar 705

Brief an Avenarius , 10. 12.
1888
Brief an Spitteler, 11. 12. Plan in W II 10, 98 nach
1888 KSA 14, 519
FW 370
MA II VM 144
FW 370 FW 279
MA II VM 171 FW 87
MA II VM 116
MA II VM 144 FW 368
MA II VM 134
MA II VM 171
MA II WS 165
M 255
FW 368
FW 87
JGB 221
MA II WS 165 MA II VM 134
FW 368 MA II WS 165
JGB 256 MA II VM 171
GM III 2-3 FW 99
MA II Vorrede 3-4 FW 370
JGB 254 u 256 (?)
MA II Vorrede 3-4
FW Vorrede 3-4

N. hat die Schrift binnen weniger Tage im Dezember 1888 konzipiert und
fertiggestellt. Jedoch scheint er mit seinem an seinen Verleger Constantin Georg
Naumann gerichteten Zettel vom 2. Januar 1889 von einer Publikation der
Schrift wieder Abstand genommen zu haben, obwohl er in der Zwischenzeit
bereits Korrekturfahnen gelesen und gutgeheißen hatte (digital abrufbar unter
http://www.nietzschesource.org/facsimiles/DFGA/K-13): „Die Ereignisse haben
die kleine Schrift Nietzsche contra W. vollständig überholt" (KSB 8, Nr. 1237,
S. 571, Z. 2f.). Im KSA-Kommentar gilt dieser Zettel N.s als „die letzte uns erhal-
tene Kundgebung von N[ietzsche]s ,schriftstellerischem' Willen, sie muß auch
als die letztgültige betrachtet werden. Demnach hatte N [...] auf die Veröffentli-
chung von NW verzichtet. NW nimmt somit unter Ns letzten Schriften einen
untergeordneten Platz ein" (KSA 14, 522). Freilich bleibt offen, ob der Rückzug
der Publikationsautorisierung (besagt die Nachricht an Naumann dies über-
haupt?) im eminenten Sinn als letztwillige Autorenverfügung anzusehen ist. N.
hatte das Druckmanuskript am 15. Dezember 1888 seinem Verleger geschickt,
am 20. Dezember aber vor NW Ecce homo gedruckt sehen wollen. Schließlich
schrieb er am 22. Dezember an Heinrich Köselitz: „Die Schrift N. contra W.
wollen wir nicht drucken. Das ,Ecce' enthält alles Entscheidende auch über
diese Beziehung" (KSB 8, Nr. 1207, S. 545, Z. 30-32). Unterdessen hatte Nau-
mann NW allerdings bereits setzen lassen, so dass die Korrekturbogen zu N.
nach Turin gelangten, der daraufhin seinen Publikationswiderruf noch einmal
revidierte, am 27. Dezember die Druckerlaubnis erteilte und ein Vorwort nach-
reichte. Nun hegte N. — für ein paar Tage — die Absicht, 1889 zuerst Götzen-
Dämmerung und davor noch NW publizieren zu lassen, während für Ecce homo
auf die Übersetzungen und daher bis 1890 zu warten sei — danach sollte die
Welt auf die „Umwerthung aller Werthe", also den Antichrist hinlänglich vorbe-
reitet sein (N. an Naumann, 27. 12. 1888, KSB 8, Nr. 1213, S. 552 f.). Diese Auffas-
 
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