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Oehme, Curt [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 7. Abhandlung): Der Einfluß des Glykokolls bei Hund und Ratte, 1 — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43799#0044
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unter Einwirkung von Aminosäuren
Auch der respiratorische Quotient spiegelt trotz seiner Entstel-
lung durch die Hyperventilation in diesen Versuchen die gegensätzlichen
Vorgänge ganz deutlich wieder. Von dem für die gegebene Temperatur
verhältnismäßig niedrigen Wert von 0.78 bis 0.79 fällt er bei Einwirkungen
des Aminosäuregemisches auf ca. 0.76 ab, wie es für die Aminosäuren
der zweiten Gruppe bei Grundumsatzanstieg die Regel ist; als das Gly-
kokoll deren Wirkung aufhebt, geht er wieder auf 0.78 bis 0.80, später
mit der Glykokollsenkung in der dafür charakteristischen Weise auf 0.96
bis 0.97 (bei Einschaltung der chemischen Wärmeregulation).
VIII. Energetische Bilanz.
In den langen Zeiträumen aller dieser Versuche sind die
Körpergewichte der Tiere im nüchternen Zustand außerhalb der
Hungerperioden teils konstant geblieben, teils haben sie sich ganz
allmählich in nur höchst unbedeutendem Maße vermehrt (siehe
o. S. 10). Die Änderungen der Grundumsatzgröße von etwa 25 bis
40% bei einem periodenweise gleichen und stets vollständigen
Futterverzehr scheinen also im gesamten Krafthaushalt zu ver-
schwinden. Für ihn kann das Körpergewicht allerdings nur bei
Betrachtung langer Fristen einigermaßen als Maßstab dienen, in
kürzeren spielt der Wasserwechsel bekanntlich eine große Rolle,
wodurch z. B. allein die oft erstaunlich langsame Abnahme des
Nüchterngewichtes der Tiere in den Hungerperioden zu ver-
stehen ist.
Nach Tab. XIII war die Nahrungszufuhr im Verhältnis zum
Grundumsatzbedarf immer reichlich, sodaß die offenbare Be-
friedigung des Leistungsstoffwechsels angesichts des geringen
Aufwandes in der Boxe des im Winter geheizten Stalles —-
soweit tunlich hatten die Tiere täglich etwas Auslauf — ver-
ständlich erscheint. Als die chemische Wärmeregulation belastet
wurde, bot das Futter mehr, bei Hund 1 wesentlich mehr, Energie-
werte. Ist sonach zur Gewichtsabnahme keine Veranlassung er-
sichtlich, so weiß man andererseits, wie schwer oft gerade Hunde
zu mästen sind. Um eine Bilanz aufzustellen, fehlen auf der Ein-
nahme- wie Ausgabeseite eine Reihe von Größen, es kann jedoch
jede einzelne von ihnen daraufhin untersucht werden, ob sie,
dem Grundstoffwechsel etwa entgegengesetzt sich verändernd,
eine Ausgleichsmöglichkeit darbietet.
Bei der stets quantitativen Futteraufnahme unserer Hunde
kommt wechsel nderAppetit undtriebgesteu erterVer-
zehr zur Regelung der Bilanz nicht in Frage, und etwas, was
für wesentliche Unterschiede in der Ausnutzung sprechen
könnte, wurde nicht wahrgenommen.
 
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