Logische Studien über Entwicklung.
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äquipotential jeweils mit Rücksicht auf einen Teil der noch zu
leistenden Entwicklung, aber nicht mit Rücksicht auf das Ent-
wicklungsganze. [Empirisches Beispiel: Die Entwicklung des Eies
sehr vieler tierischer Formen, z. B. der gut untersuchten Seeigel.
Auf das Ei, welches ein „Ausgangssystem mit vereinzelten Elemen-
ten“1 ist, folgt die mit Rücksicht auf ihre Zellen (harmonisch- und
komplex-) äquipotentielle Blastula; aber die „Keimblätter“ und
alle später entstandenen „Elementarorgane“ sind zwar in sich
(harmonisch-) äquipotential, aber nur partialäquipotential.]
Fall 3. Alles ist äußerlich betrachtet wie bei Fall 2; es ent-
steht also aus dem Ausgangssystem durch Teilung ein neues Total-
system, aus zu gleichen Gruppen zusammengeschlossenen Elemen-
ten bestehend, und in zweiter Stufe entstehen dann aus diesem
neuen Totalsystem mehrere Partialsysteme von neuem Bautypus.
Diese bewahren aber trotz ihres verschiedenen aktuellen
Bautypus, welcher ihre eigentliche Rolle im aktuellen Entwick-
lungsgetriebe bedingt, im Sinne vollendeter Äquipotentialität die
Potenz zu allem. [Empirisches Beispiel: das Lebermoos, unter
anderem Gesichtspunkte als oben (S. 9), nämlich unter dem eigent-
lich embryologischen Gesichtspunkte betrachtet.]
Es sind hier natürlich noch Zwischenstufen denkbar, z. B.
könnten einige „Organe“ in sich regulabel bleiben, andere nicht;
das wäre eine Kombination von Fallt und Fall 2. Auch Fall 3
könnte in diesem Sinne mit den beiden anderen Fällen kombiniert
sein: die verschiedenen „Organe“ könnten Beispiele für alle
möglichen verschiedenen Fälle, also für Regulationsmangel, für
Partial-, und für vollendete Äquipotentialität, darstellen.
Empirisch ist nicht immer leicht die Entscheidung zu treffen.
Sicher ist der Entscheid immer nur, wenn vollendete Äqui-
potentialität nachgewiesen ist; ist sie das nicht, so könnte sie
vorhanden, aber „maskiert“, d. h. in ihrer Äußerung durch be-
stimmte Bedingungen gehemmt sein, deren Änderung die Mas-
kierung beseitigen würde.
1 „Elemente“ sind hier die intracellularen und zumal die intranuclearen
Bestandteile, also zumal hypothetische für die Entwicklung notwendige
Fermente. Es ist besonders zu betonen, daß ja doch nicht das Ei mit Bezug
auf seine Bestandteile äquipotential ist, jedenfalls nicht soweit der Kern in
Frage steht, sondern erst die Blastula mit Rücksicht auf die sie konstitu-
ierenden Zellen. Diese Zellen, als dem Ei gleiche, nmal vorhandene Gebilde
mußten erst, im ersten Entwicklungsschritt, gebildet sein.
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äquipotential jeweils mit Rücksicht auf einen Teil der noch zu
leistenden Entwicklung, aber nicht mit Rücksicht auf das Ent-
wicklungsganze. [Empirisches Beispiel: Die Entwicklung des Eies
sehr vieler tierischer Formen, z. B. der gut untersuchten Seeigel.
Auf das Ei, welches ein „Ausgangssystem mit vereinzelten Elemen-
ten“1 ist, folgt die mit Rücksicht auf ihre Zellen (harmonisch- und
komplex-) äquipotentielle Blastula; aber die „Keimblätter“ und
alle später entstandenen „Elementarorgane“ sind zwar in sich
(harmonisch-) äquipotential, aber nur partialäquipotential.]
Fall 3. Alles ist äußerlich betrachtet wie bei Fall 2; es ent-
steht also aus dem Ausgangssystem durch Teilung ein neues Total-
system, aus zu gleichen Gruppen zusammengeschlossenen Elemen-
ten bestehend, und in zweiter Stufe entstehen dann aus diesem
neuen Totalsystem mehrere Partialsysteme von neuem Bautypus.
Diese bewahren aber trotz ihres verschiedenen aktuellen
Bautypus, welcher ihre eigentliche Rolle im aktuellen Entwick-
lungsgetriebe bedingt, im Sinne vollendeter Äquipotentialität die
Potenz zu allem. [Empirisches Beispiel: das Lebermoos, unter
anderem Gesichtspunkte als oben (S. 9), nämlich unter dem eigent-
lich embryologischen Gesichtspunkte betrachtet.]
Es sind hier natürlich noch Zwischenstufen denkbar, z. B.
könnten einige „Organe“ in sich regulabel bleiben, andere nicht;
das wäre eine Kombination von Fallt und Fall 2. Auch Fall 3
könnte in diesem Sinne mit den beiden anderen Fällen kombiniert
sein: die verschiedenen „Organe“ könnten Beispiele für alle
möglichen verschiedenen Fälle, also für Regulationsmangel, für
Partial-, und für vollendete Äquipotentialität, darstellen.
Empirisch ist nicht immer leicht die Entscheidung zu treffen.
Sicher ist der Entscheid immer nur, wenn vollendete Äqui-
potentialität nachgewiesen ist; ist sie das nicht, so könnte sie
vorhanden, aber „maskiert“, d. h. in ihrer Äußerung durch be-
stimmte Bedingungen gehemmt sein, deren Änderung die Mas-
kierung beseitigen würde.
1 „Elemente“ sind hier die intracellularen und zumal die intranuclearen
Bestandteile, also zumal hypothetische für die Entwicklung notwendige
Fermente. Es ist besonders zu betonen, daß ja doch nicht das Ei mit Bezug
auf seine Bestandteile äquipotential ist, jedenfalls nicht soweit der Kern in
Frage steht, sondern erst die Blastula mit Rücksicht auf die sie konstitu-
ierenden Zellen. Diese Zellen, als dem Ei gleiche, nmal vorhandene Gebilde
mußten erst, im ersten Entwicklungsschritt, gebildet sein.